Unter der Woche kehrt so langsam Routine ein. Aufstehen, Frühstück, Schwimmen, Arbeiten, Sonnenuntergang – von vorne. Es fällt mir immer schwer mich vom Strand los zu eisen. Blöd ist, dass ich in meinem Hood keinen richtigen Schreibtisch habe. Meinem Tisch auf der Terasse mangelt es an Arbeitshöhe, was mich die letzten Tage dazu bewegt hat, meinen Arbeitsplatz in ein Cafe zu verlegen. Das geht super, nur habe ich ein schlechtes Gewissen wenn ich den ganzen Tag da sitze. Ich bestelle also brav Essen und Trinken, was dann aber wiederum ganz schön ins Geld geht. Ganz schön ins Geld ist jetzt auch etwas übertrieben, denn es ist ja insgesamt recht günstig hier, aber auf jeden Fall überschreite ich das von mir festgelegte Tagesbudget. Den perfekten Bürotag habe ich hier in Fotos Dokumentiert.
Der nächste Arbeitstag war unspektakulär, weil ich so viel gearbeitet habe, dass ich sonst nicht viel gesehen habe. Das spannendste war mein Besuch beim Friseur. Ich hab mich aber nicht so richtig getraut im „Salon“ wild Fotos zu machen. Deshalb gibt es nur das eine. Der Arbeitsplatz war heute im View Point Cafe. Das ist ein Cafe das auf Holzstelzen über dem Wasser gebaut ist. Der Blick geht auf eine Lagune unweit vom Klong Chao Strand. Ich tu mich manchmal wirklich mit Kleinigkeiten schwer. Heute habe ich es nicht hinbekommen mich nochmal ganz dreist in das Cafe von gestern zu setzen. Mein anerzogener Anstand sagt mir das wäre nicht ok. Anstatt zu versuchen das mit den Besitzern zu klären. Gut! muss also auf meine Liste mit den Dingen die ich zu erledigen habe. Die 3 spärlichen Fotos vom Tag:
Endlich Wochenende! – Es fällt einem schon schwer den ganzen Tag brav zu arbeiten, wärend (fast) alle anderen Urlaub machen. Die Leute fahren rum, kehren für ein Getränk ein, sprechen in unterschiedlichen Sprachen und ich sitze da, beobchte die Szene still, mit Kopfhörern auf, raufe mir die Haare und schaue konzentriert auf den Bildschirm. Wenigstens gute Musik! Deshalb habe ich mir für das Wochenende vorgenommen meine fleißige Bienen Allüren abzulegen und was zu unternehmen. Da das Wetter am morgen nicht gleich super sonnig war, habe ich mich entschlossen zum Huang Nam Kaew Wassefall zu fahren. In der Nähe des Wasserfalls sollte es außerdem noch einen über 500 Jahre alten Baum geben, sowie einen Sai Yak Baum Sai Yak Bäume sind heilige Bäume. Wenn man Thailand bereist, sieht man sie öfter und kann sie an den Opfergaben und farbigen Bändern in mit denen der Baum umwickelt wird erkennen. Kommt auch auf die Liste – genaueres über die Geschichte mit den Bäumen rausfinden.
Ich bin also gleich nach dem Frühstück los gefahren. Den Weg hatte ich noch nicht erkundet und habe mich gleich als erstes erstmal verfahren. Das Verfahren entpuppte sich als Abkürzung von der nördlichen Straße zu meinem Hood. Na gut, dann war es wenigstens keine verschenkte Zeit. Ich drehte also um und fuhr den bereist zurück gelegten Weg nocheinmal. An der richtigen Gabelung angekommen, konnte man am Zustand der Straße erkennen, das diese erst von kurzer Zeit erneuert oder sogar erst geschaffen wurde. Die Schneise die für die Straße in den Urwald geschlagen war erschien frisch und die rote, fruchtbare Erde rechts und links neben der Straße erweckte den Eindruck als wäre der Spatenstich keine 30min alt. Die Fahrt dauerte ca. 20 min. was für Koh Kood Verhältnisse eine kleine Ewigkeit ist. Es war außer mir niemand dort unterwegs. Ich passierte eine Gabelung an der ausgeschildert war das es dort zu Baum Nummer 2 – dem Sai Yak Baum gehen sollte. Ich entschied mich zunächst weiter geradeaus in Richtung Wasserfall zu fahren. Nach ca. 1 km endete die Straße. Nach links führte ein schmaler Pfad direkt in den Urwald. Gerade aus führte ein geschotterter Weg in Richtung Wasserfall. 1,5 km verriete ein handgefertigtes Schild. Da stand ich nun mutterseelen allein mitten im Urwald. Sollte ich nun wirklich allein diesen Pfad entlang gehen. In dem Moment als die Frage in meinem Kopf auftauchte, konnte ich das Geräusch eines weiteren Motorrollers wahrnehmen. Ich wartete also einen Moment und kaum eine Minute später tauchte der Roller mit einem Pärchen als Passagiere auf. Als das Pärchen den Roller direkt neben meinem zum stehen brachte fragte ich ob die beiden auch zu dem Baum wollten. Beruhigt haben wir uns dann zu dritt auf den Pfad gemacht. Der Pfad ging nur wenige Meter in den Urwald. Das was dann vor uns auftauchte war unglaublich beeindruckend und schön.
Ich hatte irgendwo gehört das dieser Baum die Inspiration für Baum der Seeln in dem Film Avatar gewesen sein sollte. Konnte ich mir nur all zu gut vorstellen. Mit meiner kleinen Handykamera waren die Eindrücke nur rudimentär einzufangen. Auf jeden Fall hat sich diese Exkursion bis hier schon mal gelohnt.
Zurück an der Straße habe ich mich wieder auf den Roller geschwungen und hab mich auf den geschotterten Weg gemacht. Nach ca. 500m stand am Wegesrand ein weiterer Roller. Da ich schon Wasser hören konnte dachte ich, dass hier der Parkplatz für die Besichtigung des Wasserfalls sein musste. Ich parkte, stieg ab und ging die ersten Meter los, als das Pärchen die mit mir beim Baum gewesen sind an mir vorbei fuhr. Hmm.. zurück zum Roller? Ich entschied mir für JA -was sich als weise Entscheidung entpuppte. Die auf dem handgefertigtenm Schild angekündigten 1,5 km möchte man sich nun bitte als wildes Auf -und Ab auf einem geschottertem Weg, der von Wasserrinnen hier und da teilweise bis zu 15 cm tief zerfurchten Pfad vorstellen. Als Fußmarsch zwar nicht gefährlich, aber sich in die länge ziehend, würde ich den Weg mit dem Roller passieren zu müssen, als allerletztes Detail beschreiben, dass man an den Erlebnisstrang – Ich fahre Roller – dranhängen kann. Nicht zu schnell und nicht zu langsam, sonst kommt man schnell ins Rutschen. Hochaufmerksam, weil die Schlaglöcher und Wasserfurchen teilsweise so tief sind, dass man beim drüberfahren ggf. hängen bleibt. Jäh hat der Weg ein Ende und entlässt mich auf einem Parkplatz an dem ein Homestay mit Kaffebar/ Restaurant angeglieder ist. Ich parke und latsche den Weg entlang Richtung Wasserfall.
Ach wat herrlich! Dachte ich so und bin zurück in Richtung Homstay, als ich am Ende de Parkplatzes einen weiteren Pfad in Richtung Wasserfall entdeckt habe. Wo ich früher wie eine Gazelle hoch und runter gehüpft wäre, muss ich heute vorsichtige Schritte auf den steilen Stufen wählen. Jeder Schritt jedoch Gold wert, fand ich ich mich ungefähr 400 m weiter unten wieder und konnte von dort nun hoch in Richtung Quelle des Wasserfalls blicken. Einfach nur schön.
Die riesigen Felsbrocken luden grade zu dazu ein über sie drüber zu klettern. Ich musste unweigerlich an meine Klassenkameraden Carsten und Michael denken, denen dieser Ort ganz sicher sehr gut gefallen hätte. Nur mit Flip Flops bekleidet, entschied mich die Schuhe kurz beiseite zu stellen und nach einem passierbaren Weg zu suchen. Ich ärgerte mich gewaltig, dass ich zum einen allein war und zum anderen keine Turnschuhe an hatte. Es wäre eigentlich ein leichtes gewesen unmittelbar bis zu dem großen Fall zu klettern. Allein war es jedoch riskant, weil an manchen Stellen eine helfende Hand gut gewesen wäre. Der Untergrund kann schnell rutschig sein und so bin ich nur bis dahin geklettert wo es sicher war. Trotzdem toll!
Nach einem Kokosnussshake hab ich mich auf den Weg zur nächsten Sehenswürdigkeit gemacht. Dem Sai Yak Tree. Bizzar geformte Wurzelstränge, die wie Gebirge aus mehreren Metern Entfernung, immer höher wachsend mit dem Stamm des Baumes verschmolzen. Organisch anmutende Strukturen, die ein Bild von mysteriösen Höhlen zeigten, schinen eine Geschichte zu erzählen für die es keiner Worte bedarf. Bei meiner Umrundung des Baumes und dem dazu nötigen Überklettern der Wurzelgebilde benötigte ich beide Hände. Die Wurzeln waren teilweise fast schulterhoch. Jeder einzelne Strang wand sich, mich an Lebensadern erinnernd, ca 2-4 Meter tief in den Wald hinein. Sehr, sehr beeindruckend und nur sehr schwierig mit Worten zu beschreiben.
Nach dem erlebnisreichen Vormittag bin ich gespannt was der Abend noch bringt.
So long 🙂