Fall in love with BKK – Thank you Thailand

Wenn man in einer 8 Millionen Stadt sein Rucksack liegen lässt, und diesen dann am nächsten Tag unversehrt zurück bekommt, dann ist das nicht nur bemerkenswert, sondern ein Grund sich in eine Stadt zu verlieben. Ganz besonderer Dank gilt dem Boonsiri Fährservice, der mein Gepäck sicher aufbewahrt hat und sich um den Austausch gekümmert hat.

Nach dem abholen meines Rucksack, stand gleich das nächst Erlebnis an. Impfung in der hiesiegen Travel Clinic. Ich hatte vorab online einen Termin vereinbart und war schon etwas spät dran als ich an der Klink eingetoffen bin. Die thailändische Kultur ist einfach so großartig. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals mit so viel Freundlichkeit und Leichtigkeit in einem deutschen Krankenhaus empfangen und behandelt wurde. Bis ins letzte durchorganisiert, kam ich sofort dran. Die junge Ärztin plauderte mit mir über Deutschland, dass sie kürzlich besucht hat. Das Gespräch und die Beratung hat sicherlich 15 min in Anspruch genommen und ich hatte die ganze Zeit den Eindruck das die gesamte Abteilung nur auf mich gewartet hat. Ich habe mich gegen Gelbfieber, Hepatitis A und japanische Enzephalitis impfen lassen. Kostenpunkt knapp 100€. Das wäre zu Hause nicht günstiger gewesen. Die Ärztin wies mich noch darauf hin, dass insbesondere die Tollwut Impfung extrem viel billiger wäre als bei uns. Eine absolute Empfehlung!

Nach der Klinik bin ich, via Motoradtaxi, zurück zu meinem Hotel. Motoradtaxi fahren in Bangkok ist krass. Es ist ja sowieso immer viel Verkehr und deshalb macht Taxi oder Tuktuk nur bedingt sinn. Die Motoradtaxi fahrer sind wahrscheinlich die besten Motorradfahrer auf der ganzen Welt. Sie schlängeln sich durch den Verkehr, huschen zwischen den Fahrstreifen und Autos hindurch oder fahren einfach in entgegen gesetzter Fahrtrichtung rechts am Verkehr vorbei. Falls man schwache Nerven hat, sollte man am besten nicht auf den Verkehr oder das drumherum achten, denn die Fahrer fahren diesen Parqour auch noch mit einem echt krassen Tempo. Diese Fahrt führte duch zahlreiche Nebenstraßen, mitten durch Märkte und Gassen die eigentlich nur für Fußgänger sind. Hinterhöfe, Einfahrten für mich ein undurchdringliches Netz an Möglichkeiten, aber man kommt immer sicher und schnell ans Ziel.

Bei meiner Rückkehr zum Hotel stellte ich fest, dass die Gasse in die ich am Abend gegangen war, am Tag ein Markt mit Kleidung ist. Über und über voll mit Menschen, Ständen, Kleidung und Essenwagen erkannte ich den Ort fast nicht wieder. Sogar der Eingang zum Hotel war plötzlich ein Laden. Unglaublich! Das Treiben das hier herscht ist auf den ersten Blick unverständlich und chaotisch. Aber nach einer Weile gewöhnt man sich daran und dann kann man auch die Gesichter ausmachen, die immer hier sind. Für mich war der Tag mit all den Erlebnissen genug und meine Impfung wirkte am Abend auch nach. Also früh schlafen!


Am nächsten Tag wollte ich früh los. Plan war zunächst mal die Klamottenstände zu sondiern und dann zum Terminal 21 zu fahren. Dort wollte ich einen Rasperry PI 3 kaufen. Der Markt der direkt vor meinem Hotel beginnt, hat mich aber eher angestrengt als amüsiert. Diese Masse an Klamotten ist erschlagend. Leider ist der überwiegende Teil der Waren von der Art, von der man nicht wissen möchte wie sie produziert wurde. Das Gewusel war mir einfach zu viel und deshalb bin ich dann los in Richtung Terminal 21. Die Dimensionen sind glaube ich das, was mir in BKK immer erstmal zu schaffen macht. Es ist alles einfach gewaltig.

Nach einem kleinen Fußmarch und einem Zwischenstop bei Mc Donalds, bin ich dann am BTS Skytrain angekommen und fahre drei Stationen bis Asok. Die Haltestelle mündet quasi direkt ins Terminal 21. Das Terminal 21 ist eine Shopping Mal mit ca. 8 Stockwerken. Ich habs ja nicht mehr so mit Shopping, und deshalb finde ich solche Gebäude auch nicht wirklich schön. Nach einigem Auf – und Ab auf den Rolltreppen, musste ich dann Feststellen, dass das Geschäft das ich suchte nicht mehr exisitierte. Und nun?

Glücklicherweise konnte ich Dave erreichen. Dave hatte ich bei meiner Ankunft in Thailand getroffen. Er lebt in Bangkok und ich hatte Glück. Nicht nur das ich ihn sofort erreicht habe, nein, er wusste auch wo ich einen Raspberry PI kaufen konnte. Also ab aufs Motoradtaxi und zur nächsten Mal. Die Future World Mal, die so Future war, dass ich echte Probleme hatte den 4 Stock zu finden. Am Ende hat es dann doch geklappt. Um eine stattliche Summe leichter befand sich nun aber der ersehnte Raspberry PI in meiner Tasche. In einem Zug habe ich noch Kontaktlinsenflüssigkeit und OB’s gekauft. Ich ging davon aus, dass es diese Sachen auf den Malediven nicht so einfach geben wird.

Nach der Future World Mal bin ich zurück zum Hotel. Bei dieser Ankuft kam es mir schon weniger chatosich vor. Nachdem ich meine Beute ausgepackt und kontrolliert hatte, habe ich bemerkt das mir noch ein HDMI Kabel fehlt. Glücklicherweise befand sich in direkter Nachbarschaft noch eine Mal die Technik beherbergt. Also bin ich nochmal los, ein HDMI Kabel besorgen. Das ging dieses mal auch zu Fuß und auf dem Rückweg, ist dann der letzte Rest Anspannung von mir abgefallen und hat sich in gefallen verwandelt. Meine letzten Thai Bath habe ich an einem Essenstand ausgegeben. Diese Thai People sind einfach toll. Ich bin immer wieder fasziniert wie alle organisiert ist, mit welchen einfachen Mitteln Dinge erschaffen werden und wie das alles mit solcher Freundlichkeit einhergeht.

Ach Thailand – ich werde dich vermissen <3

Goodbye Koh Kood

Nun sitze ich also am Pier und es ist Zeit Lebewohl zu sagen. Die letzte zwei Tage waren ein ständiges auf- und ab, zwischen Tränen und Freude. Nach drei Monaten fühlt Koh Kood sich an wie Zuhause und es fällt mir sehr schwer zu gehen. Mein letzter Tag war grade zu magisch. Strahlender Sonnenschein am Tag, wunderschöner Sonnenuntergang und dann auch noch eine Mondfinsternis.

Ben, ihr Mann, Apple und Ruben haben mich im Shantaa Resort zum Essen eingeladen. Ich war so gerührt, daß ich mich gar nicht auf das Essen konzentrieren konnte. Die Menschen und die Kultur hier sind einfach unbeschreiblich schön. So viel Herzlichkeit und Wärme. Ich wünsche mir das das ein Beispiel für alle Menschen sein soll.

Bisher habe ich eigentlich den Standpunkt vertreten nicht noch einmal hier her zu kommen aber ich muss feststellen das ich mir sehr gut vorstellen kann hier zu leben. Die Menschen und die die Insel sind mir so ans Herz gewachsen. Nun wir werden sehen wohin sich alles entwickelt.

Jedem der Koh Kood besuchen möchte empfehle ich im Dara Homestay oder im Ban Aow Thai eine Unterkunft zu mieten. Diese Familie ist einfach ein Geschenk des Himmels. Es wird kein Aufwand gescheut einem den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. In keiner andere Unterkunftsind die Dinge gegeben, die man hier vorfindet. Matratzen von TEMPUR, tolles Frühstück und das Gefühl ein Teil der Familie zu sein. Einfach Toll.

Ben und ihr Mann sind einfach unbeschreiblich. So viel Arbeit, alles wird mit dem 1jährigen Sohn im Schlepptau organisiert und nie hört man Klagen oder findet eine schlechte Stimmung vor. Ziemlich beeindruckend! Mein Taxi zur Fähre ist schon da als ich von meiner letzten Ausfahrt zurück komme und es macht allen Eindruck als wäre Koh Kood etwas Grumpy, dass ich jetzt gehe. Als ich mit dem Roller das Ban Aow Thai erreiche, fängt es auch schon zu regnen an. Ben reicht mir einen Regenschirm damit ich meine Koffer holen kann. Als alles im Taxi ist bekomme ich noch ein Esspaket und eine Regenjacke. Mir steigen schon wieder die Tränen in die Augen.

Dann geht die Taxifahrt zum Pier los und für ein paar Minuten fahren wir dem Regen davon. Ich teile meine Erdbeeren, die Ben mir mitgegeben hat, mit den Kindern auf der Rückbank. Ich darf vorne mitfahren! Das ist durchaus nicht üblich und ich bin stolz. Die Kinder auf der Rückbank lächeln und freuen sich über die Erdbeeren. Kurz nach der Ankunft am Pier, setzt der Regen wieder ein und sorgt dafür das ich komplett durchnässt das Innere der Fähre erreiche.

Nach der Überfahrt werde ich noch einmal Zeuge der großartigen Organisation bei der Sortierung der ganzen Touristen, die auf ihre Weiterfahrtmöglichkeiten aufgeteilt werden. VIP Bus, Fähre ich dieses Mal. Die lange Fahrt ist, dank meines Sitznachbarn Edvin kurzweilig. Edvin kommt aus den Niederlanden, ist viel gereist und deshalb auch ein sehr angenehmer Gesprächspartner. Wir reden über unsere Reiseerlebnisse, die Ökologischen und Ökonomischen Probleme unserer Welt und tauschen Tipps für Orte, Bücher und Filme aus.

Endlich angekommen in Bangkok, finde ich mein Hotel und erlebe einen krassen Schrecken. Beim aussteigen aus dem Bus habe ich meinen Rucksack verwechselt. Geldbörse, Ausweise, die GoPro und sämtliche Ladekabel sind in dem Sack! Nach einem Telefonat, das zunächst nicht besonders erfolgversprechend klingt, bekomme ich dann aber die Info das mein Rucksack im Fährbüro des Boonsiri Fährservices liegt. Mit der Hoffnung wenigstens meine Kreditkarten zurück zu bekommen, zwinge ich mich in den Schlaf.

Bangkok bitte sei freundlich zu mir.

Hier noch eine Liste mit den X Dingen die man auf Koh Kood auf jeden Fall machen sollte:

Kokusnuss Öl selber machen – Somnuek the master of coconut at Koh Kood

Heute wurde ich Zeuge eines Handwerks, von dem ich hoffe, dass es niemals in Vergessenheit gerät. Der Prozess der Herstellung von Kokusnussöl!

Somnuek bedeutet – der, der viel denkt – und er hatte das Handwerk von seinem Vater gelernt. Als einziger Sohn der Familie war das seine Aufgabe. Somnuek und ich waren uns das erste mal in seinem Shop begegnet, der direkt an der Einfahrt zum Klong Yai Kee Wasserfall liegt. In seinem Shop kann man sein hausgemachtes Kokusnussöl kaufen. Da ich letztes Jahr die Erfahrung gemacht hatte, dass „100% organic, homemade“ ein Label ist, dass man fast auf jeder Flasche Kokusnussöl findet, war ich etwas skeptisch ob „homemade“ auch wirklich homemade ist. Umso überraschter war ich als Somnuek mich einlud, dem Prozess bei zu wohnen.

Wir trafen uns um 8:00 Uhr morgens in dem Ladengeschäft seiner Schwester. Das Ladengeschäft seiner Schwester ist ein einfaches Haus, dass neben einem Bereich der als Ladenfläche dient auch einen Bereich anbietet der als Restaurant genutzt wird. Daran angrenzend ist eine kleine Fläche von ca. 2 x 4 Metern gefliester Bodenfläche, die von einem einfache Dach vor Regen geschützt wird. Somnuek sitzt auf dem Bodem im Schneidersitz und vor Ihm stehen drei elektrische Wokpfannen, in denen eine Flüssigkeit brodelt. Er begrüßt mich und dann geht es auch direkt los mit der Tour ins Reich der Kokusnuss.

Brodelndes, kochendes Kokosnussöl.

Zunächst ein paar Worte zum Meister Somnuek selber. Wie bereits erwähnt hatte er das Handwerk und das Wissen rund um die Kokusnuss von seinem Vater erworben. Er hatte viele Jahre in sehr exklusiven Resorts gearbeitet und exklusiv für diese sein Kokusnussöl hergestellt. In diesem Jahr hat sich für Ihn die Gelegenheit ergeben ein kleines Haus nahe des Wasserfalls zu bekommen. Dieses Haus gibt Ihm und seiner Frau, nach 8 Jahren des getrennt Lebens nun einen Ort gefunden zu haben, an dem sie sich etwas aufbauen können. Ich habe selten Menschen kennengelernt, die so viel Liebe und Aufmerksamkeit in Ihr Handwerk legen. Jeder Schritt des Prozesses ist über Jahre beobachtet und optimiert worden und alles hat seinen Sinn.

Somnuek erklärt die Eigenschaften der Kokosnuss

Als ich eintreffe hat Somnuek das Kokusnussfleisch bereits aus den Schalen ausgelöst. Das Kokusnussöl wird aus Kokusnüssen gewonnen, die von allein von der Kokuspalme abgefallen sind. Die eingesammelten Kokusnüsse müssen zunächst von Ihrer Schale befreit werden. Dieser Arbeitschritt wird von Hand mit einem Messer erledigt. Die Schalen werden gesammelt und als Material für Feuer aufbewahrt. Die Kokusnusschale erzeugt ein sehr gutes, lange brennendes Feuer. Das Feuer aus Kokusnussschalen erzeugt keinen unangenehmen Rauch und die Asche ist nicht schädlich für den Boden. Somnuek nutzt das Feuer um darin z.B junge Kokusnuss mit Schale zu Rösten. Die geröstete, junge Kokusnuss versteckt in Ihrem inneren Kokuswasser, dass durch den Röstvorgang einen sehr angenehmen nussigen Geschmack bekommt. Diese Spezialität ist zwar in der thailändischen Küche kein Geheimnis, aber als Tourist bekommt man diesen Genuss nur zu Gesicht, wenn man jemanden kennt der sie für einen zubereiten kann. Ich Glückspilz 🙂

Die von der Schale befreite Nuss wird im nächsten Schritt, ebenfalls von Hand, mit einem gekonnten Schlag in der Mitte geteilt. Es ist besonders wichtig, dass der Schlag möglichst die Mitte trifft, da sich die so zerteilten Nüsse am besten weiter verarbeiten lassen. Wenn die Nuss sich öffnet, fließt zunächst das alte Kokuswasser ab. Dieses Kokuswasser, anders als das der jungen Kokusnuss, schmeckt ein wenig alt uns sehr fettig. Es ist zur not aber auch trinkbar. Im inneren der Nuss befindet sich eine Art Schwamm. Das war mir bis zu dem heutigen Tage überhaupt nicht bekannt. Der Schwamm im inneren hat die Aufgabe den flüssigkeitshaushalt der Nuss zu regulieren. Immerhin ist so eine Nuss ja eigentlich ein Samen. Es ist schon beeindruckend, wie ausgefeilt dieses System von Mutter Natur hier ausgeprägt ist. Der Schwamm in Inneren ist ebenfalls essbar. Somnuek lächelt als er mit einem Augenzwinkern anmerkt, dass ich mit diesem Wissen nun also nicht mehr ganz so schlechte Karten hätte, falls ich mal auf einer einsamen Insel mit Kokuspalmen verloren gehe.

Um das Kokusfleisch aus den, in zwei Hälften, geteilten Nüssen zu gewinnen, hat Somnuek eine spezielle Maschine gebaut und erfunden. Die Maschine ist ein Motor, der in eine, Gestell eingebracht ist. Das Gestell ist so aufgeteilt, dass man auf der einen Seite sitzen kann und auf der anderen Seite eine Art Schüssel hat. In der Schüssel sitzt auf dem drehenden Motor eine kleine Haube, die mit Metallspitzen durchzogen ist. Die Haube dreht sich und die Nuss wird nun gegen die Haube gedrückt. Das Fleisch löst sich im inneren und fällt in die Schüssel. Dieser Arbeitsschritt ist sehr gefährlich. Das halten der Nuss erfordert Kraft und Erfahrung, denn die Nuss darf nicht zu stark gegen die Haube gedrückt werden. Es soll nur das Fleisch und keine Reste von der Schale in der Schüssel landen. Irgenwie war ich froh das dieser Prozess bereits beendet war als ich bei Somnuek eingetroffen war. Von dem Moment an wo ich nun wussste, wie der Prozess abläuft, machte ich mir sehr große Sorgen welche Verletzungen bei diesem Arbeitsschritt entstehen können.

Das Kokusnussfleisch wird gleichmäßig auf drei große Schüsseln aufgeteilt und ein wenig Wasser wird hinzu gegeben. Anschließend wir das Kokusfleisch eine Weile mit den Händen geknetet. Die Fasern des Kokusfleisch werden so aufgeweicht. Der erste Schritt um das Öl aus den Fasern auszulösen. Die so gewonnnene Mischung, wird in einer Presse mit einem ebenfalls speziell angefertigem Aufsatz gepresst. Als Ergebnis erhält man ein Gemisch aus Kokosmilch und Wasser, die dann 5 Stunden lang bei konstanten 200° C gekocht werden muss.

Es ist notwendig das die kochende Kokosmilch gelegentlich umgerührt wird. Somnoek nutze diese Phase des Prozessen um etwas zu Essen, zu duschen und einen kurzen Mittagsschlaf zu tätigen. Er hat an diesem Morgen um 4:30 Uhr mit den arbeiten begonnnen. Jeder Schritt in dem Prozess ist genau getimed und abgestimmt und so verabreden wir uns auf…mit einem Blick auf die kochende Kokusmilch, überlegt er einen Moment und sagt dann: 12:30 Uhr.

Als ich um 12:30 Uhr wieder am Ort des geschehens eingetroffen bin, könnte der Anblick nicht passender sein. Somnuek sitzt hinter den drei Wokpfannen, in denen das fast fertige Öl am kochen und brodeln ist und rührt mit absoluter Hingabe und Konzentration alle drei Pfannen immer wieder im wechsel um. Die Masse in den Pfannen hat sich in der Zwischenzeit sehr verändert. Die klare Flüssigkeit, die ich zunächst für Wasser halte, ist das bereits gewonnene Öl. Im dem Öl schwimmt am Boden eine Masse, die von Somnuek unter ständigem rühren in Bewegung gehalten wird. Er bittet mich ihm zu helfen und eine der Pfannen zu übernehmen. Er hätte ja nur zwei Hände witzelt er.

Die Masse in den Pfannen scheint sich in meinen Augen nicht wirklich zu verändern, es ist aber klar wahrzunehmen, dass Somnuek sich in einem Arbeitsschritt befindet der hohe Konzentration erforder. Immer wieder nimmt er ein Küchentuch und einen kleinen Besen zur Hilfe und reinigt den Arbeitsbereich, rührt das Öl und beobachtet es genau. Siebe und metallene Karaffen werden bereit gestellt und er gibt mir zu verstehen, dass es nun nicht mehr lange dauert. Jetzt kann auch ich eine Veränderung an der Masse in der Pfanne ausmachen. Die Farbe des Kokoszuckers wandelt sich in ein Goldbraun. Der Duft der von dem Öl ausgeht, regt den Appetit an und wirkt beruhigend. Dann ist es soweit. Somnuek weißt mich an, die erste Pfanne aus zu schalten.

Mit einem großen, flachen Sieb schöpft er die braune Masse aus der Pfanne. Routiniert wird das Sieb auf dem Rand der Pfanne stabilisiert und mit einem Kochlöffel ausgedrückt. Der Kokoszucker der nun im Sieb ist wird in einer Schüssel gesammelt. Dieser Vorgang wird wiederholt, bis möglichst kein Zucker mehr in der Pfanne ist. Somnuek lässt seine Fingergelenke knacken, sein Blick ist hoch konzentriert als er die Pfanne anhebt und den Inhalt durch ein weiteres Sieb in eine der metallenen Karaffen gießt. Das Öl ist zu diesem Zeitpunkt sicherlich noch ca. 199°C heiß. Seine Augen glänzen als er das erste Ergebnis seiner Arbeit sieht. Sehr gute Farbe, sagt er. Dieses Schauspiel wiederholt sich noch zwei mal und dann sind alle Pfannen leer.

Die Karaffen mit dem gewonnenen Öl werden auf einen zweiten Tisch getragen und ein Ventilator eingeschaltet. Dieser soll den Abkühlprozess beschleunigen. Der Kokoszucker der aus dem Prozess gewonnen wird, kommt in eine präparierte Tüte, die so aufgehängt wird, dass sich die Flüssigkeit in einer Ecke sammeln kann. In der Ecke der Tüte ist ein kleines Loch und unter der Tüte steht ein Auffangbehältnis. Somnuek erklärt mir, dass er so nochmal ca. 100ml Öl gewinnt, die er für den eigenen Gebrauch verwendet. Mit bedacht und Sorgfalt werden alle Werkzeuge und benutzten Geräte gereinigt. Feinsäuberlich werden alle Utensilien auf dem ersten Tisch aufgereit. Die Küchentücher die vorab verwendet worden sind um die Öltropfen von dem Fliesenboden zu wischen, kommen in eine Tüte. Damit könne man sehr gut das Feuer anzünden, erklärt Somnuek mir. Alle Teile, Produkte und Nebenprodukte wären nutzbar, erklärt er weiter.

Wärend das Öl abkühlt gibt es noch weitere Kokusnusskunde zu lernen. Er zeigt mir die unterschiedlichen Stadien in der die Nuss sich befinden kann. Nicht alle Nüsse haben die Voraussetzungen das ein Keimling daraus entstehen kann. Nur die Nüsse die einen weißen Nubsi dort haben, wo man bei uns die Löcher reinbohren würde, sind in der Lage auszutreiben. Er zeigt mir drei unterschiedlich weit getriebenen Nüsse und erklärt mir, dass spätestens wenn der Keimling rosa wird, die Nuss verabeitet werden müsste. Ansonsten würde sich das auf die Qualität des Öl niederschlagen.

Stolz schauen wir uns gemeinsam das Endprodukt an, das golden in den Karaffen aufgesammelt ist. Von den Karaffen wird es zum Transport in verschließbare Gefäße gefüllt und dann ist das Werk vollbracht. 2 L Kokosöl wurden in 5-6 Stunden arbeit gewonnen. Ich kaufe noch 2 Flaschen als Geschenk für meine maledivischen Gastgeber und bestelle im Restaurant der Schwester erstmal was zu essen.

Das fertige Produkt

Somnuek ist der Meister der Kokosnuss und es war ein echtes Erlebnis diesem Prozess bei zu wohnen. Somnuek spricht ziemlich gut Englisch und ich hatte den Eindruck das es ihm viel Freude bereitet, Interessierte in die Kunst der Kokosnussölgewinnung zu entführen. Allen Lesern empfehle ich sich dieses Happening nicht entgehen zu lassen, wenn Koh Kood besucht.

The Fishermans Hut

Die Tage nach Silvester haben Michi und ich mit herrlichem Nichtstun verbracht. Während ich auf Video aufnahmen stark an die Grazie und Anmuth von Angie erinnere, macht Michi immer eine gute Figur. So viel es Ihm auch überhaupt nicht schwer von Michi zu Chief Master Sir Michael zu mutieren und diese Figur auch seriös zu bekleiden. Dabei war es egal ob wir auf prominente Figuren trafen, mit der Fähre nach Trat fuhren, er beim Schnorcheln offiziell die Rolle des Vorschwimmers übernahm oder er im Kampf mit einem Barakuda eindeutig als Sieger hervorging. Im Fishermans Hut haben wir die letzten Abende verbracht und herrliche Stunden gelacht bei der Vorstellung der Band vorzuschlagen ein paar Songs aus der „New German Wave“ zu spielen.

Das Fishermans Hut ist ein besonderer Ort. Schafft man es nicht gleich nach Sonnenuntergang dort einzutreffen, läuft man Gefahr keinen Tisch mehr zu bekommmen. Reservierungen sind nicht möglich und ich muss sagen ich mag diese Politik. Im dunkeln ist die Mischung aus Licht, Interieur, Musik, und den Menschen die dort arbeiten fast schon ein bisschen Magisch. Immer wenn man dort ankommt fühlt man sich willkommen. Der Chef des Hauses steht schon an dem beeindruckenden Buffet und freut sich darauf dir die Empfehlung des Abends zu präsentieren. Die vorwiegend europäischen Servicekräfte sind jeder für sich genommen originale und man kann nie wissen wie sich der Abend entwickeln wird. Einen Tag trafen wir dort ein, und der Haushund kam uns mit pinken streifen auf seinem eigentlich weißen Fell entgegen. Er wäre im Herzen Punk, wurde uns gesagt. Einen anderen Abend, waren einige tanzwillige Gäste da und irgendwann waren ca 20 Leute ausgelassen am Tanzen mitten zwischen den Tischen. Ganz herrlich!. Die Band die in der Regel so ab 19:30 Uhr beginnt, wird in der Front von einem Mann aus den Niederlanden besetzt. Seine Erscheinung wirk verrucht und verraucht und genau so klingt auch seine Stimme. Die Musik ist nicht zu laut und nicht zu leise und der Kapellmeister verteht es ausgezeichnet die Stimmung der Gäste aufzunehmen und auszubauen. Die Bühne die auch als Open Stage angeboten wird, wird dann auch tatsächlich von manchen Gästen wahrgenommen. So auch einen Abend als wir dort auf ein sehr lustiges niederländisches Paar trafen, die an unserem Nebentisch saßen. Ich meine der Name des männlichen Parts war Dennis und ich staunte nicht schlecht als er mit Creep von Radiohead die Bühne füllte. Ein toller Song! Ganz zu schweigen von dem Essen. Ich bin ja kein Fischesser, habe es aber an zwei Abenden gewagt. Der golden Snapper der vom eisgekühlten Buffet direkt an Ort und Stelle auf dem Grill zubereitet wird, hat mich jedoch nicht nur positiv überrascht, nein! Es war ein Genuss!

Für Michi:

Tja, leider waren dann Michis Tage abgelaufen. Meine Hinweise und mein Drängen, dass ich unter umständen Gefahr laufen würde ganz furchtbar abzuschnorcheln, konnte seine Abreise nicht verhindern. Auch ich musste mir langsam Gedanken machen wo es ab Februar hingehen soll. Das schöne am Leben ist ja – es passiert! So passierte es, dass meine Bekanntschaft von den Malediven sich plötzlich bei mir meldete. Monate hatte ich nichts von Ihm gehört und ein klein wenig war ich schon in Sorge. Beruhigend das der Grund für die Abwesenheit am Ende doch nur ein kaputtes Handy war. Spontan schlug ich vor, dass ich im Februar ja für einen Monat ins Gaafaru Atoll kommen könnte und ich freute mich sehr, als er einwilligte. Wenige Tage später habe ich also ein Flugticket gebucht und nun steht die nächste Station fest. 04.02 BKK – > Male!

Michi war so lieb und hat mir seine GoPro hier gelassen. Ich werde meine Freizeit in den nächsten Tagen also damit verbringen mein Diplom als Tierfilmer abzulegen. Michi hatte das ja nach einem Tag in der Tasche. Ich hoffe ich schaffe das auch. Kaum hat man sich was vorgenommen, schwimmt es einem vor die Nase. Der alte Sägezahn vom Shantaa Hausriff. Mit nur einem Auge beobachtet er mich. Ich hielt mutig drauf!

 

Silvester 2017 / 2018

Silvester ist irgendwie ein komisches Fest. Alle machen mit, aber eigentlich hat keiner Lust. Gradezu gewungen fühlt man sich und am Ende ist es dann doch meistens großartig. Die letzten zwei Silvester Abende habe ich glaube ich konsequent verpennt. So wie Obelix als Kind zu viel vom Zaubertrank bekommen hat, so ist das bei mir mit Silvester. Ich meine es muss zu ganz frühen Grundschulzeiten gewesen sein, als wir mit der Klasse mal ein Osterfeuer an der Radrennbahn besucht haben. In meiner Kinder-Erinnerung war war es ein riesiges Feuer an dessen Ende ein Feuerwerk entzündet wurde. Soweit ja nicht weiter schlimm, nur hatte mich die Lehrerin oder Betreuerin dort vergessen (!!!) und so wurden aus den schönen Eindrücken vom Anfang des Feuers plötzlich angsterfüllte. Der Feuerberg wurde zu einem Scheiterhaufen auf dessen Spitze auch noch eine Vogelscheuche verbrannt wurde und das laute Knallen des Feuerwerks gab mir den Rest. Ich fing an zu Weinen bis ein Mann auf mich Aufmerksam wurde, der dann meine Mutter verständigt hat und diese mich dann abgeholt hat. Seit dem stand ich Feuerwerk immer recht skeptisch gegenüber. Irgendwann haber ich dann entschiden das ich mich dem Zwang ja nicht hingeben muss. Dabei habe ich festgestellt, dass ich Silvester ausgeschlafen und am nächsten Morgen viel schöner finde. Die Straßen sind Menschenleer und ruhig. Überall sieht man die Reste von den Schlachten der Nacht, kaputte Flaschen, aufgeplatze Böller, Konfetti und was die Leute halt noch so auf die Straße schmeißen. Der bloße Anblick diser Artefakte lässt keinen Zweifel übrig. Alle die, die gestern dabei waren, werden heute mit einem ordentlichen Kater wach. „Ich nicht!“ – grinst mir mein alter Ego entgegen und freut sich des Lebens 🙂

Wie feiert man nun aber den Neujahrsabend in Thailand auf Koh Kood? Da in der Zwischenzeit seit meiner Ankunft ungefähr die 10fache Menge an Menschen auf der Insel angekommen waren, war ich fest davon überzeugt, dass diese sich alle am Hauptstrand versammeln werden und dort bis in den Sonnenaufgang tanzen werden. Ich weiß gar nicht mehr genau, was Michi und ich vor dem Abend gemacht haben!. Wir waren auf jeden Fall irgenwo Schwimmen und sind auf dem Weg nach Hause am Hauptstrand angehalten um und dort den Sonnenuntergang anzusehen. Dort angekommen herschte wahrnehmbar reges treiben in den angrenzenden Ressorts. Hier und da sah man Aufbauten die einen Vermutungen über das Abendprogramm anstellen ließen und so langsam machte sich in mir Vorfreude und Aufregung breit. Der Sonnenuntergang war wie aus dem Bilderbuch und ich interpretierte das als verheißungsvolles Omen für den Abend.

Nach einer Dusche und ein wenig chic machen, sind wir dann mit einem Roller zurück gefahren. Den Strand entlang flaniered, haben wir die unterschiedlichen Angebote der Ressorts bestaunt. Das High Season hatte einen Tunnel aus Lichterketten gebaut und die auf dem davor gelegenen Platz speisenden Gäste wurden mit einer Fernsehreifen Revue unterhalten. Sehr chic!. Im Peter Pan Ressort war ein Buffet aufgebaut, und ein Service aufgefahren der in ungleichem Verhältnis zu Gästen stand. Zum Essen spielte eine einheimische Rockband in Schuluniformen. Klingt jetzt Komisch, sah aber ziemlich cool aus fand ich. Auch musikalisch gefiel mir das gut. Wir beobachten das Treiben und mir war unbegreiflich wie die Kellner auseinander halten konnten, wer denn nun Gast im Peter Pan ist und wer nicht.  Wir haben uns eine nette Ecke gesucht und saßen dann zufällig in der ersten Reihe als eine Feuershow insziniert wurde. Sofort musste ich an meine Freundin Steffi denken, die dieser Künste auch Mächtig ist. Steffi arbeitet mit zwei Pendeln. Als ich sie das letzte mal sah, hatte sie zwei Pendel, die von innen mit buntem Licht beleuchtet waren. Im Dunkeln sieht das einfach zu klasse aus. Der Typ bei dieser Feuershow, der für die Pendel zuständig war, hatte den Bogen aber auch ziemlich raus. Der Abschluss Act verschlug mir aber echt die Sprache und plötzlich wurde mir ganz weich ums Herz.

Nach der Feuershow haben wir noch ein Pärchen aus Östereich getroffen, die wir ein paar Tage zuvor am Strand kennen gelernt hatten. Veha kam auch mit einem Freund vorbei und Prea haben wir leider irgendwie verpasst. Die Östereicher und wir haben auf dem Weg zum Feuerwerk noch einen Tanz durch den Lichterketten Tunnel unternomen und dann gespannt auf den Countdown gewartet. Schon immer wollte ich so brennende Buchstaben mit den Worten „Happy New Year“ irgendwo sehen. Hier sollte es nun wirklichkeit werden. Ok, die Buchstaben waren jetzt nicht so ganz so groß, wie ich es mir gewünscht habe, aber trotzdem war es sehr schön!.

Nach dem Feuerwerk haben wir noch etwas rumgesessen und unsere Getränke geleert. Mir war schon bei Ankuft am Strand eine Gruppe Amerikaner aufgefallen, die in kollonial Anmutenden Bekleidungen einen gruppendynamischen Schwung ausstralten. Insbesondere weil die eine tragbare Box mit sich rum getragen haben, aus der tanzbare Musik kam. Ich hätte auch so gern getanzt also bin ich zu denen rüber und hab mich einfach mit dazu gestellt. Mir wurde sogar offeriert mir einen Song zu wünschen. Mir fiel aber spontan nix ein, was gut gepasst hätte. Später dann als wir zu hause waren, da fiel es mir wie Schuppen von den Augen welcher der richtige Song gewesen wäre. Last Night a DJ saved my life.

Die ersehnte Party blieb leider aus und so sind wir gegen halb zwei nach Hause gefahren. Dann halt keinen Kater – auch gut, freute sich mein alter Ego 🙂

Michi, oh mein Michi

Am 28.12 war es dann endlich soweit. Michi, einer meiner besten und langjährigsten Freude sollte heute endlich auf Koh Kood ankommen. Ich zählte schon länger die Tage und bin dann von Tagen zu Stunden über gegangen. Reiseorganistation Klinke hatte Michi ein Hotel in Bangkok besorgt und die Anreisemöglichkeiten nach Koh Kood abgewägt und alles für die Buchung vorbereitet. Die Wahl ist auf ein Komplettbuchung via Boonsiri Fahr- und Fährservice gefallen. Diesen kann man in Bangkok von der Khao San Road aus nutzen. Der Service umfasst die Busfahrt nach Trat, das Taxi zum Pier in Leamsok, die Überfahrt mit der Fähre und das Taxi bis zur Unterkunft und kostet 850THB all in.

Da Michi seit mehreren Jahren keinen Urlaub gemacht hatte, war meine größte Sorge, ihm den Aufenthalt hier so angenehm wie möglich zu gestalten. Außerdem freute ich mich sehr auf ein bekanntes und vertrautes Gesicht und Gesellschaft.

Als Host hatte ich uns ja das Ban Choeang Kao gebucht, dass ich an dieser Stelle nochmal in hohen Tönen loben möchte. So eine liebe Familie, so ein schöner Ort, so tolle Hunde!

Nach Michis Ankunft haben wir ihm als erstes ein Motorbike besorgt. Wie auch mir muss man sich erst an das Bike gewöhnen. Bei Michi ging das total fix und sofort haben wir eine kleine Tour über die Insel gemacht. Unseren ersten Sonnenuntergang haben wir uns am Hauptstrand angesehen. Ein erstes Bier und es war nicht zu übersehen das es Michi gut gefällt. Die erste Nacht in unserem Bungalow ist auch gut angekommen und damit waren meine größten Sorgen erledigt.

Michis erstes Bier

Am nächsten Tag war das Wetter nicht so sonnig wie man es von hier kennt, was uns dazu veranlasste eine Ausflug zum Natur Pfad zu unternehmen. Die Fahrt war auch perfekt geeignet um zum eine was von der Insel zu sehen und zum anderen das Fahren zu üben. Die Fahrt geht einmal bis zur Mitte der Insel und weit in den Dschungel.

Am Natur Pfad angekommen sind wir gleich los gekrakselt. Bereits nach wenigen Minuten erreichten wie eine sehr interessante Felsformation. Auch wenn die Form der Felsen es eigentlich nicht hergab, mich erinnerte die Formation an die Vorstellung die ich im Kopf hatte, als ich zum ersten Mal die unendliche Geschichte gelesen habe und der große Steinbeißer die Bühne betrat. Von oben mit moosartigem Graugrün bewachsen, dass seine Wurzeln über die Ränder der Formation wie Lianen nach unten wachsen ließ. Die Ausbuchtungen in den Felsen hätte man auch für fehlgeschlagene Versuche einen Tunnel graben zu wollen interpretieren können. Das Gestein mit der weißen Farbe passte nicht zum Rest der Natur in der Umgebung. Zwischen zwei der Felsen hatte man einen Pfad errichtet. Der Pfad hätte jedem Sicherheitsinspektor aus Deutschland Tränen in die Augen getrieben. Hier sind zum Glück Abenteuer erlaubt. Dennoch, der Anstieg wirkte nicht wie ein Kinderspiel.

Oben angekommen bewunderten wir mehrere Schreine und eine Statue die dort errichtet waren. Die Gedenkstätte musste irgendwas mit Seefahrt zu tun haben. Wirkte der eiserne Mann doch wie ein Soldat und der Rand des Felsens wie die Reeling eines Schiffes. Die Rettungsringe vervollständigten diesen Eindruck. Mir gefiehlen die göttlichen Hühner am besten. Aberviele von den kleinen Figuren standen hier und ihre rot-goldene Bemalung ließ keinen Zweifel entstehen, sie waren wichtig!. Wir entdeckten an dem Schrein eine Packung mit Räucherstäbchen, Kerzen und sogar ein Feuerzeug. Ich sagte mir das es sicherlich ein gutes Ohmen sei, wenn wir eins der Stäbchen anzünden und im Geiste den Taten des eisernen Mannes dankten. Auch er musste wichtig gewesen sein.

Nachdem wir uns also mit göttlichem Glück versehen haben, wollten wir nun den Naturpfad weiter erkunden. Ein dünner, gelber Zwirn war der einzige Hinweis den man in Richtung Urwald fand, an dem wir uns orientieren konnten. Ich möchte den Pfad als eindeutig nicht Behindertengerecht beschreiben. Es war eine Mischung aus Felsen die man erklettern musste, einem schmalen Pfad der von Wurzel, Pflanzen und Ästen druchzogen war und einigen Höhenmetern die es zu erklimmen galt. Michi der meinem Empfinden nach durch meine Berichte über Horrormücken und seiner latent allergischen Reaktion nach der ersten Bekanntschaft mit dem Volk, sowie die Tatsache das wir beide in kurzen Hosen und Flip Flops unterwegs waren, hat uns bewogen auf der Hälfte des Weges umzukehren und und den Pfad für einen anderen Tag auzuheben. Den Abend habe wir dann im SeeFar Resort an der Bar verbracht der uns mit einem Wunderschönen Sonnenuntergang vergönnt war.

Geduld ist ja nicht meine Stärke also war es grade mal der 30.12 als ich Michi mit zum Secret Beach genommen habe. Ich wollte ja so umbedingt das es ihm hier gut gefällt. Der Secret Beach tat genau das was ich mir gewünscht hatte, er beeindruckte! Michi und ich haben uns einen schönen Platz im Palmenhein gesucht und den Vormittag damit verbracht die Schönheit und Ruhe dieses Ortes zu bestaunen. Auf dem Weg zum Secret Beach hatten wir noch einen Abstecher in den 1000 Wünsche Laden der Insel gemacht. Hintergrund war der, dass ich dem Mann der den letzten Shop vor dem Secret Beach betrieb noch etwas schuldig war. Ich hatte einige Tage vorher dort gehalten um eine Kokusnuss zu genießen und ein bisschen Melone mit nehmen zu können. Der Mann war so super nett und hatte mir zu der Melone noch eine kleine Coctailgabel dazu gepackt. Ich versprach diese wieder zurück zu bringen. Auf dem Rückweg hatte ich jedoch die Gabel in der Tüte mit dem Rest der Melone entsorgt. Es war mir sehr unangenehm meine Schusseligkeit und wenige Achtung vor seinem Service zugeben zu müssen. Also fuhren Michi und ich vor dem Besuch am Strand noch in besagtem Laden vorbei. Ich nenne ihn den Laden der 1000 Wünsche weil der Laden von oben bis unten mit buntem Zeug voll gepackt ist und von der Schelle, über Kleidung, Bettdecken, Duschgel, Schüsseln, Kochkram bis zur Coctailgabel alles zu finden war. Die zu erwerbenden Güter waren jetzt keine Qualiätsware, dafür war der Inhaber und seine Frau super nett. Michi war auch beeindruckt von dem Laden und so hatte ich kein schlechtes Gewissen diesen Umweg gemacht zu haben. Der Mann im letzten Laden vorm Strand staunte und freute sich sehr als ich ihm eine ganze Packung der Gabeln in die Hand drückte.  Michi und ich sind noch einen Moment dort verweilt und konnten erfahren, dass der Mann vom Laden früher im Soneva Kiri gearbeitet hatte. Das Soneva Kiri ist das Luxus Resort hier auf der Insel. Ein Übernachtung kostet um die 2000€. Der Mann vom Laden berichtete das er für das Soneva Kiri Koksnuss Öl hergestellt hat. Dieses gabe es auch in seinem Laden zu erwerben. Auf meine Nachfrage, ob ich das einmal mit ihm gemeinsam machen könnte willigte er ein. Den Termin haben wir aber für nach Januar festgelegt, da ich ja erstmal mein Visum verlängern musste.

Auf dem Rückweg vom Strand haben wir noch bei dem Tankautomaten angehalten. Der Automat sorgte durch bloßes funktioneren für eine herliche Belustigung die ich auf Video festgehalten habe. Nach dem Tanken habe ich Michi ins Ban Makok entführt um den Abend perfekt zu machen. Sichtlich beeindruck und wohlgenärt klang der Abend an meinem Lieblingsplatz für Sonnenuntergang aus. Morgen ist dann Silvester.

Sunset

 

Merry Christmas 2017

Die letzte Woche war recht ereignislos. Ich habe ganz fleißig und die routiniert jede Tag gearbeitet. Das Wetter war fast durchgehend ungewöhnlich kalt. Ungewöhnlich kalt bedeutet zwischen 23 – 26 Grad. Gestern musste ich mich dann schweren Herzens aus dem Dara Homestay verabschieden. Ich hatte noch für alle ein kleines Weihnachtsgechenk besorgt und wurde dafür von Som mit 10 kostenfreien Tagen Rollernutzung belohnt. Um 11 Uhr war mein Umzug beendet aber es war schnell klar das das Ban Cheang Kao nicht mit dem Komfort des Dara mithalten kann. Die Haushunde machten es ein wenig wieder gut.

Nach einem Besuch am Neverland Beach war ich wenig unternehmungslustig und habe den Abend ruhig zuhause verbracht. Nachts habe ich schlecht geschlafen. Das neue Bett ist eher ein Brett. Die ungewohnten Geräusche und das Wissen das um mich nur Urwald ist haben mich nervös gemacht. Ich war insgesamt nicht gut drauf, was ggf. daran lag das ich einen Post auf Facebook gesehen hatte der schmerzliche Erinnerungen in mir geweckt hat. Und nun frage ich mich ob ich vielleicht darüber schreiben soll. Bisher konnte ich mich aber nicht dafür entscheiden. Glücklicherweise entschädigen die traumhaften Sonnenuntergänge hier so einiges.

Den Weihnachts Tag wollte ich gern an dem geheimen Strand verbringen. Auf dem Weg dorthin habe ich mich noch selbst beschenkt und habe mir eine Taucherbrille gekauft. So ausgerüstet hab ich mich auf den Weg gemacht. Unterwegs habe ich mich noch mit Wassermelone to go versorgt und dann den beschwerlichen Weg durch den Sand gewagt.

Bei meiner Ankunft am Secret Beach fand ich diesen fast komplett leer vor. Ich habe mir ein Platz im Schatten organisiert und bin direkt mit meinem neuen Equipment ins Wasser gehüpft. Klasse! Endlich vernünftige Sicht unter Wasser! Leider funktionieren diese neuartigen Beutel in die man das Handy packen kann, um das dann mit ins Wasser zu nehmen bei meinen Handy nicht. Die Dinger erlauben einem normalerweise Fotos und auch Videos unter Wasser zu machen. Mein Handy geht nicht weil der Hauptknopf für die Bedienung ein Knopf mit Fingerabdruck Sensor ist. Wenn eine Folie über dem Knopf ist geht reagiert der natürlich nicht mehr. Eine GoPro müsste man haben. Aber egal! Die neue Taucherbrille machte jedenfalls richtig Spaß.

Spannender als das Weihnachtsfest war der in kürze anstehende Besuch von meinem Freund Michael aus Deutschland, der mich hier für 3 Wochen besuchen kommt. Meine ganze Aufmerksamkeit galt also alles so zu gestalten, dass sein Aufenthalt hier möglichst unvergesslich bleibt. Die ersten Tage im Ban Cheang Kao machten mich sehr unsicher, ob dieses Homestay für Ihn in Ordnung sei, aber bereits nach 2 Nächten war ich mir dessen sehr sicher.

Das Ban Cheang Kao ist ein kleiner Familienbetrieb mit 2 Bungalows, einem Restaurant und einem Garten. Die Lage im Süden, sorgt für eine angenehme Ruhe von der man umgeben ist und schnell fühlt man sich in der grünen Umgebung sehr wohl. Die Familie die das Ban Cheang Kao betreibt möchte ich als sehr klassische thailändische Familie beschreiben. Tante und Onkel, sowie Prea kümmern sich liebevoll um die Umgebung und Ihre Gäste. Das Essen das von der Tante gekocht wird ist so gut, dass selbst das nahegelegene Neverland Ressort fast täglich einen Lieferservice beauftragt. Der Onkel, ein schweigsamer, strenger aber freundlicher Mann, kümmert sich um den Garten und das Haus. Prea die mit Ihren 20 jungen Jahren die Gäste bewirtschaftet lebt hier ein einfaches und arbeitsreiches Leben. In die Haushunde habe ich mich sofort verliebt. Die Hünding „Cat“ hat es mir besonders angetan. Schnell hatte ich Ihr Herz gewonnen und so schlief sie immer in direkter Nähe zu meiner Bungalowtür. Gekrönt wurde meine Zuneingung an einem Tag, als ich grade mit dem Roller auf dem Rückweg zum Bungalow war. Cat lief auf der Straße und ich erkannte sie aus der Ferne. Mein Pfiff ließ sie aufblicken und sie erkannte mich sofort. In schnellem Gallop rannte sie neben meinem Roller her und begrüßte mich überschwenglich als ich diesen geparkt hatte. Toll! Die würde ich sofort mit nehmen.

Einen Tag habe ich nochmal das Fischerdorf besucht. In den Auslagebecken der Restaurants kann man sich die lebenden Tiere ansehen, die man verspeisen kann. Ich persönlich finde das bedrückend und am liebsten würde ich alle Tiere frei kaufen. Leider fehlt mir dazu das Geld. Ganz besonders in Auge gefallen waren mir die Horse Shoe Crabs oder zu deutsch Pfeilschwanzkrebse. Wenige Tage vorher hatte ich erst über den Raubbau der an diesen Tieren betrieben wird gelesen. Das Blut der Pfeilschwanzkrebse ist in der Medizin beliebt und wahrscheinlich hat jeder von uns schon einmal nutzen daraus gezogen. Das Blut der Pfeilschwanzkrebse ist Imun gegen Viren und Bakterien. Es wird genutzt um Keime in Impfstoffen, Infusionen und medizinischen Geräten nachzuweisen. Um das Blut der Pfeilschwanzkrebse zu gewinnen, werden sie in Gebieten wo sie zum Eier legen an Land gehen eingesammelt und in Laborfarmen gebracht. Dort werden sie in einer Apperatur festgeschnallt und eine Nadel mit anhängendem Schlauch in Ihre Rückenspalte eingebracht. Dort verbleiben sie bis ihnen ein fünftel ihres Blutes entnommen wurde. Danach werden die Tiere wieder ins Meer geworfen. Viele Tiere sterben dabei und das einsammeln an den Brutplätzen sorgt dafür, dass sich der Bestand der Tiere dezimiert. Hier in Thailand werden die Tiere ihrer Eier wegen gefangen. Die Eier die unterhalb des Rückenpanzers gebildet werden, werden von dort aus abgetragen und als Speise zubereitet. Die junge Dame in dem Restaurant die mir den Pfeilschwanzkrebs gezeigt hat, wollte sie leider nicht verkaufen. Sie fragte mich was ich damit machen wolle, da man die Pfeilschwanzkrebse ja nicht essen kann. Als ich Ihr antwortete das ich sie frei lassen wolle, lachte sie.

Märchenhaft war dafür mein Besuch im Ban Makok, das sich in weihnachtlicher Dekoration präsentierte. Da ich meiner besten Freundin Conny versprochen hatte ein paar Videos von der Gegend zu machen, bin ich noch am Tempel vorbei gefahren und habe ein paar Fotos und Videos gemacht. Danach hieß es nur noch warten bis Michi da ist.

 

Süß wie wilder Bienenhonig!

Die ersten Tage der neuen Woche waren geprägt von einem Lernprozess in mir selbst. Gelernt werden soll „Nein“ sagen. Wie bereits im letzen Blogeintrag berichtet, leidet man auf Reisen eher weniger unter Einsamkeit, wenn man nicht allein sein möchte.

Die Gesellschaft von Valdemar, der in Canada lebende Russe, der mir zum Ende der letzten Woche begegnet war, entwickelte sich mehr in Richtung nicht angenehm als angenehm.

Die Herausforderung liegt darin, das zu Formulieren und sich klar abzugrenzen. Es ist nicht wirklich etwas vorgefallen, das jetzt erwähnenswert wäre. Mehr waren es kleine Randerscheinungen die unterschwellig unangenehme Gefühle hervorgerufen haben.

Als Beispiel möchte ich beschreiben, dass Valdemar mir auf dem Marktplatz begegnet ist, der ein paar Tage direkt neben dem Dara Homestay aufgebaut war. Wir sagten Hallo und ich plauderte das das Popcorn das dort angeboten wurde so gut riechen würde. Prompt hatte Valdemar eine Packung gekauft und mir in die Hand gedrückt. Am nächsten Stand konnte ich ihn glücklicherweise davon abbringen, direkt das nächste Etwas für mich zu kaufen. Ich erklärte Ihm das es nicht nötig sei, etwas für mich zu kaufen und das ich wenn ich etwas haben möchte auch selber dafür sorgen könnte. Valdemar tat so als würde er gar nicht verstehen warum ich darauf solchen Wert legen würde. Am nächsten Tag gab es noch weitere Szenen dieser Art und das hat mich dann dazu bewegt auszusprechen, dass es ggf. besser ist keine Zeit mehr miteinander zu verbringen, damit hier keine falschen Erwartungen entstehen.

Meine Lehre ist: Ich muss mich nicht mit Dingen auseinander setzten die sich nicht gut für mich anfühlen. Die Welt ist große genug so dass man auch andere Wege gehen kann.

Trotzdem eher unangenehm. Insbesondere, da Valdemar zwei Tage spöter unvermittelt vor meiner Bungalow Tür stand. Da habe ich mir dann plötzlich doch Sorgen gemacht. Meine Nachbarschaft erklärte sich aber unmittelbar bereit die Augen offen zu halten und das Beruhigte mich. Mir war auch klar, dass ich im Zweifel hier im Homesstay bescheid sagen kann und dann sicherlich die thailändische Mafia jeden Abend unseren Hof bewacht 🙂

Ausgeglichen für diese Erfahrung wurde mit einem deutschen Paar als neue Nachbarn, die super super nett waren. Wir haben ein paar Tips ausgetauscht und ein paar Sonnenuntergänge mit einander verbracht. Jenny war selber ein Jahr lang gereist und so war es ziemlich spannend für mich, von Ihren Erfahrungen zu hören. Die Bilder die Sie auf Ihren Reisen gemacht hatte waren atemberaubend! David, Ihr Mann, und ich kamen sozusagen aus der gleichen Proffession. Also trafen wir uns meistens morgens. David auf der Terrasse mit Notebook, ich in meinem Zimmer auf dem Bett auch mit Notebook. Die Nerds!!

In meinem Paralleluniversum begegnete mir dann Veha. Veha ist Kambodianer und arbeitet hier in einem Resort. Im letzen Jahr hatte ich bereist mitbekommen, dass die Jobs wie Zimmermädchen, Kellner, Putzfrau usw. fast ausschließlich von Kambodianern besetzt sind. Die Arbeitsbedingungen hier in Thailand sind besser als in Kambodia. 10.000 THB pro Monat, Kost und Logie frei. Das sind umgerechnet ca. 200€ pro Monat. Man muss sich vor Augen halten, dass die Übernachtung in dem Resort in dem er arbeitet pro Nacht ca. 250€ kostet. Die Arbeitszeit umfasst eine 6 Tage Woche. Jenden Tag von 06:00 – 12:00 und von 16:00 – 21:00. Mit 5 Tagen Urlaub pro Jahr.  Veha hat mir sein Zimmer gezeigt, das an Spärlichkeit kaum zu übertreffen ist. Der Auslöser für unsere Gespräche war der Umstand das er sehr gut English spricht. Klar war ich betroffen, aber die Möglichkeiten die mir zur Verfügung stehen um hier zu helfen sind auch begrenzt. Ich habe Ihm ein paar nützliche Links gegeben, wo er kostenlos sein Englisch verbessern kann und Ressource um HTML + CSS zu lernen. Er bat mich mit Ihm nach Trat zu fahren um dort nach einem gebrauchten Computer Ausschau zu halten und ich willigte ein.

Das bemerkenswerteste an diesem Trip war, die Beobachtung von dem Fähren Deal den Veha für uns eingetütet hat. Die Fähre schlägt normalerweise mit 600 THB pro Person / pro Fahrt zu buche. Er hat es irgendwie arrangiert, das wir für insgesamt 200 THB gefahren sind. Man stelle sich einen Fähranleger vor, an dessen Schalter eine lange, lange Schlange von Touristen steht. Veha passierte die Schlange und ging zu dem jungen Mann der direkt am Steg zur Fähre stand. Die beiden unterhalten sich kurz und gehen zusammen zum Schalter. Dort wird wieder geredet. Klar wahrzunehmen ist, dass es offensichtlich diskussionspotential gibt. Dann warten. Die Schlange an Touristen will gar nicht kürzer werden. Als sich das Getümmel endlich lichtet, gehen der von Veha angesprochene junge Mann und ein Mann der wie der Kaptötn aussehen gemeinsam zum Schalter. Ich kann sehen, dass der Kapitän einen Zähler in der Hand hält und am Schalter den anderen Mitarbeitern 6 Finger mit den Händen zeigt. Ich gehe davon aus, dass es sich um die Anzahl an Personen handelt, die noch an Board können. Die Schlange mit Touristen ist noch nicht ganz zu Ende. Tröpfchenweise trudeln immer noch welche ein. Die Diskussion am Schalter nimmt zu. 8 Personen reden miteinander, zwar ohne Streit oder das es Laut wäre, aber es ist klar wahrzunehmen das es eine Diskussion ist. Sofern ich richtig gezählt habe, sind die 6 Personen mittlerweile auch an Bord und ich frage mich ob wir überhaupt noch mitfahren dürfen. Die Jungs am Steg fangen an diesen zu lösen und plötzlich wird uns gewunken an Board zu kommen. Dieses Schauspiel war für mich ein Inbegriff der asiatischen Kultur. Es wird immer eine Lösung gefunden und auch für die die Wenig haben wird gesorgt. Man muss nur Fragen 🙂

Auf dem Mainland angekommen ging das Schauspiel der grandiosen Organisation weiter. Mit Anhängern die Ähnlichkeit mit einem Golf Caddy haben ( nur eben für 50 Personen) werden die Menschen vom Pier zum nächsten Rasthof/ Tankstelle gekarrt. Dort werden Sie auf die Vehikel zu weiterreise verfrachtet und obwohl das zusehen von Außen chaotisch wirk, so kann man sich doch absolut sicher sein, dass in der Regel keiner vergessen wird. Veha und ich werden mit einem Taxi in die City von Trat gefahren und dort angekommen wird mir sofort wieder klar, das ich auf keinen Fall in einer solchen Stadt leben könnte. Unser Weg führt uns als erstes in eine Markthalle die so voll ist mit Dingen, dass es schwer für mich ist diese Reizüberflutung zu erfassen. Alles ist auf engstem Raum gestapelt, es ist Bunt und es ist viel. Veha nimmt mich mit in eine Suppenküche, wo ich eine der besten Nudelsuppen esse, die mir auf der bisherigen Reisezeit begegnet. Misstrauisch werden wir beäugt als ungleiches Paar. Von dort aus, laufen wir etwas durch die Gegend. Leider hat der Shop den Veha besuchen möchte geschlossen und so machen wir uns auf die Suche nach einer Alternative. Veha organisiert uns ein Motoradtaxi und das bringt uns zu einem Store in dem man neue Computer kaufen kann. Die durchschnittlichen Preise sind in etwas mit den europäischen Preisen zu vergleichen. Ein neuer Computer liegt bei ca. 26.000 THB was so ca. 580€ entspricht. Leider weit überhalb Veha’s Budget. Also auf zum nächsten Laden. Wir fahren mit dem gleichen Motorradtaxifahrer. Nach 2 weiteren Anlaufstellen, finden wir endlich einen Shop in dem man auch gebrauchte Computer kaufen kann. Leider liegen alle Angebote trotzdem über Veha’s Budget. Wir schließen den Ausflug also mit einem Besuch im Supermarkt, wo ich Kaffee und Käse einkaufe und treten die Rückreise an. Da wir alle Strecken mit den gleichen Motoradtaxifahrere gefahren sind und mehrere male die gleichen Orte in der Stadt passiert haben, habe ich am Ende des Ausflugs das Gefühl mir in der Stadt auszukennen. Überall wo wir uns nach dem Weg erkundigt haben, oder andere Fragen an die Menschen auf der Straße gerichtet haben, wird uns mit eine beispiellosen Freundlichkeit begegnet. Überall hat man nach wenigen Minuten das Gefühl zur Familie zu gehören. Das ist wirklich schön!

Ein erlebnisreicher Nachmittag wird mit einem schönen Abendessen im Fishermans Hut abgeschlossen. In Gesellschaft von Jenny, David und Tom genießen wir das außergewöhnliche Ambiente des Restaurants, die Live Musik die dort zum besten gegeben wird und das gute Essen. Kaum zu glauben aber David entscheidet sich für ein Rumpsteak – von dem ich behaupten würde, es sei eine schlechte Idee so etwas in Asien zu bestellen, aber David ist begeistert. Der Abend gehört zu denjenigen, von denen man sich wünscht sie möchten nicht Enden und einfach so leicht und unbeschwert weiter andauern. Nebenbei wurde ich 45.

Jenny und David reisten ab und ich fand mich zurück in meiner Routine zwischen Arbeit, Schwimmen und Sonnenuntergang. Einer meiner Lieblingsplätze zum arbeiten ist das Sunshine Ressort. Das liegt ganz im Süden der Insel. Dort ist auch Gum’s Lonley Bar, die aus meiner Sicht eins der „Hidden Gem’s“ hier auf der Insel ist. Die Bar liegt am Flus. in einem auf Stelzen gebautem Haus, dass von Mangroven umgeben ist. Das Haus ist aus Holz und sehr alt. Das was den Ort so besonders macht, ist die Einrichtung und deren Betreiber. Die Bar wirkt wie eine Bar aus Berlin Kreuzberg oder so und Gum und seine Freundin sind so herzlich, locker und offen. Mit ganz viel Liebe zum Detail, wurde hier Stück für Stück aus alten Dingen etwas neues geschaffen. Farbenfroh, offen und freundlich ist das Ambiente und ebenso die Besitzer. Gum, dem die Bar gehört, verrät mir noch das das Haus das erste Haus in diesem Dorf gewesen ist. Ich bekomme eine fantastische Limonade serviert, die mit dem Extrakt von blauen Blumen verfeinert wird. Meinem langsam eher alzheimerisch funktionierendem Hirn ist es zu verdanken, dass ich mir den Namen der Blume nicht merken konnte. Ich kann aber sagen, dass ich auf Anraten der Hausherrin die Blüte der Blume gegessen habe und ihr Geschmack mich an Klee erinnert hat. Süß wie wilder Bienenhonig!

Ebenfalls süß wie wilder Bienenhonig möchte ich das Engagement von David nennen. Nach meinem Bericht von dem ich nenn es mal „erfolglosen“ Trip nach Trat berichtet habe, hat David angeboten ein altes Notebook nach Thailand zu senden, wenn er wieder in Deutschland ist. Das soll dann Veha bekommen. Der Versand kostet normalerweise um die 60€ und da kann man doch von Glück sprechen, dass mir in den Sinn gekommen ist, dass mein guter Freund Michael doch bald hier hier kommt. Er kann das Notebook dann einfach mitbringen! Yeah!

Keine Ahnung warum ich so ein Altruist bin! Ich glaube halt 20€ tun mir nicht weh. Falls es noch jemandem genauso geht, hab ich ein Spendenkonto auf PayPal für Veha eingerichtet.

Kaum sind die einen abgereist, stehen schon die nächsten Gäste auf der Veranda. Diese mal hat mir das Schicksal Francesco herbei gerufen. Wie man unschwer am Namen erkennen kann, Francesco ist Italiener. Da er schon oft auf der Insel war, bietet er mir an mich am nächsten Tag zu einem geheimen Strand zu bringen. Da der Strand geheim ist, schreibe ich nichts darüber. Aber ich ich kann sagen das seine Beschreibung kein bissen untertrieben war. Paradies! Kaum ein Mensch da und so unglaublich schön das man sein Glück nicht fassen kann. Ich schwamm also innerlich vor mich hin glucksend in dem türkis-blauen Wasser umher und konnte das grinsen in meinem Gesicht nicht mehr abstellen.

Zum Nachmittag haben wir eine verlassene Behausung in der Nähe besucht und sind dort unverhofft auf eine Schar sehr schöner und teilweise auch recht großer Gekkos gestoßen. Zum Essen sind wir dann ins Baan Mankok – Noch so ein „Hidden Gem“ – Über einen unscheinbar wirkenden Steg geht man in die Mangroven. Am Ende des Weges erwartet einen dann eine Ansammlung von mehreren Häusern die wie Gum’s Bar am Fluss liegen. Wir bestellen was zu Essen und es ist so lecker, dass ich auf jeden Fall öfters dort sein werde. Nach dem Essen erklärt mir Francesco das man im Ruheraum nebenan, nach dem Essen noch eine Art Tee genießen kann. Ich hoffe das die Impressionen halbwegs wieder geben wie schön es dort war.

Alora! – Dann bis zum nächsten mal 🙂

 

 

Sandfly’s oder – Die Sterne kann man auch nicht zählen.

Fühlst du dich nicht einsam, wenn du alleine reist? – wurde ich schon gefragt. Ganz das Gegenteil ist der Fall. Eigentlich begegnet man ständig Menschen. Die Begegnungen sind kurz, dafür aber intensiv. Für mich persönlich sind dabei schon echte Freundschaften entstanden. Auf dem Rückweg vom  Huang Nam Kaew Wasserfall, sah ich plötzlich am Wegesrand einen Mann mit einem Fahrrad stehen. Das dieser Anblick mehr als ungewöhlich ist, versteht man sofort wenn man die Straße zum Wasserfall selber einmal gefahren ist. So ist zwar das größte Stück sehr gut Ausgebaut,  so ist sie insgesamt aber ebenso langezogen,  in einer stetigen Steigung, die am vermeindlichen Gipfel in einem Dschungelpfad endet. Den Dschungelpfad gilt es dann ebenfalls mit dem Motorroller zu passieren, was sich in einem wilden auf- und ab, zwischen tiefen Furchen die durch herabfließendes Wasser gebildet haben, abspielt.  Selbst mit dem Roller ist der Weg eine Herausforderung. Hier also auf halber Strecke plötzlich einen Moutainbiker zu sehen, enriss mir ein sofortiges „Sportlich, sportlich“, dass mit einem grüßenden „Danke“ beantwortet wurde.

Ich fuhr rechts ran und erkundigte mich, ob das wirklich absicht sei, den Berg mit dem Rad zu erklimmen. Nach einem kurzen Gespräch, lagen die Fakten auf dem Tisch. Johannes, aus Köln, hatte genau wie ich Respekt vorm Rollerfahren in Thailand. Bei einem gemeinsamen Bier am Abend beschlossen wir für den Sonntag Fahrunterricht zu organisieren und absolvieren. Als eben dieses Treffen zum Bier eingeläutet war und sich dabei herausstellte, das Johannes auch noch Musiker ist, wechselte das Bild des Abends in einen Schwof. Ein Schwof in einer kuriosen Bar von Besitzer Chang. Changs Bar kann man sich als ein Improvisatorium mit verschiedensten Instrumenten vorstellen. Anwesend bei unserer Ankunft ebenfalls ein paar junge Damen denen Johannes wohl schon einen Abend vorher begegnet war.

Die eine junge Dame sang,  lautstark aber melodiesicher, den Text von einem Handy ablesend, allerlei Pop klassier als Impro-Version alla Changs Bar. Johannes stieg mit ein und plötzlich hatte das ganze einen netten Groove, dem man entspannt lauschen konnte. Chang selber machte schnell klar, dass sein Alter Ego eigentlich die Reinkarnation von Bob Marley ist, indem er „No Woman, no Cry“ mit einem sehr klagenden und melancholischen Unterton als Solo schmetterte. Strebsam und arbeitsfromm, war ich die ganzen Tage vorher immer sehr früh im Bett und deshalb hatte ich um ca. 23 Uhr das gefühl es sei schon „mitten in der Nacht“ und verabschiedete mich.

Am nächsten Tag holte ich Johannes an seinem Host ab und überzeugte Ihn das, dass mit dem Rollerfahren alles nich so schlimm sei. Zum Glück brauchte ich wenig Überzeugungskraft und so fuhren er und ich kurze Zeit später mit unseren Rollern richtung Süden der Insel. Seit Tagen wollte ich doch umbedingt das Neverland Resort finden und besuchen. Die Straße der Insel ist grade zu perfekt um das Rollerfahren zu üben. Im Zentrum mit einem einzigen Hügel ist man eher damit beschäftigt, die Kurven und den sich darin befindlichen Schotter oder Sand richtig abzuschätzen. Fährt man dann weiter nach Süden, wird zum einen der Belag der Straße schlechter und zum anderen, ist das Hoch und Runter mehr in die Länge gezogen. Die Menge an Besiedlung nimmt immer mehr ab und man könnte den Schwierigkeitsgrad der Berge die man überwinden muss fast als konvulsionsartig beschreiben. Johannes meisterte diesen Parcour mit bravour. Die Abfahrt zum Neverland Resort war mir offenslichtlich die letzten Tage immer entgangen, weil das angekündigte Schild das dort angeblich hängen sollte schlicht fehlte. Ich befahl Johannes also mir auf den unbefestigten Teil der Straße zu folgen, an deren Einfahrt ein „Cafe Koh Kood“ Schild unauffällig den Weg markierte. Den Weg, eine Mischung aus Geröll, Schotter und Sand, der sich ca. 3km hinzieht stellte für Johannes den Abschlussteil seiner Fahrprüfung dar. Off-Road Fahrt vom feinsten. Ein Gemisch aus Schotter und Sand. Ohne murren und knurren hat Johannes alles mit gemacht und glatt Blut geleckt.

Das Resort – Ein Paradies! Kaum Menschen, kristall klares Wasser, weißer Strand von Palmen umgeben und in zweiter Reihe von einem liebevoll gestaltetem Café gekürt. Johannes und ich waren fast zur Sprachlosigkeit gerührt und mussten uns wiederkehrende zu diesem Glück gratulieren. Da Johannes ein sehr angenehmer und unterhaltsamer Zeitgenosse ist vergingen die Stunden im kurzweiligem Flüge. Mit einsetzender Dämmerung Schwanger wir uns auf unsere Feuerstühle um zum Sonnenuntergang am Peter Pan Resort zu sein. Mein Fahrunterricht musste so nachhaltig gewesen sein, daß zwischen Johannes und mir eine leichte Diskrepanz entstand, ob nun Rollerfahrer oder Sonnenuntergang die beste Beschäftigung für den Abend sei. Ich habe mich durch gesetzt!

Tja, dann war der Abend schon fast zu Ende. Am Montag stand für mich wieder arbeiten an und Johannes musste die Heimreise antreten. Schade! Schnell noch das für diesen Abend perfekte Sonnenuntergangsfoto geschossen und den Beweis dafür das Johannes nicht nur rockt, sondern auch Rocker ist! (Man kann Johannes für allerlei Musik buchen).

Über die Woche hatte ich mir vorgenommen, möglichst viele unterschiedliche Büros aka Ressorts auszuprobieren. Das ging erstaunlich gut. Die Reihenfolge war glaube ich: Seefar Resort, The Beach Koh Kut, Neverland Resort, Sunshine Resort. Das blödeste in diesem Zeitabschnitt war eine Begegnung mit einer Sandfliege. Ich schreibe eine, weil ich nur eine wirklich 100% identfizieren konnte. Diese Eine hat jedoch einen bleibenden Schaden hinterlassen, der wirklich unangenehm war. 25 Stiche habe ich nur an einem Bein gezählt. Ich hatte deshalb beschlossen das es sinnlos ist den Versuch zu starten sie alle zählen zu wollen. Die Sterne kann man schließlich auch nicht zählen! In der Nacht als dieses Biest mich erwischt hat bin ich irgendwann sogar von den Bissen wach geworden. Da ich auch Ameisen in meinem Bett gefunden habe, war ich erstmal unsicher, ob es sich überhaupt um einen Angriff der Sandfliege handelt. Ich habe dann jedoch eindeutig eine von Ihnen identifizieren können. Nun ist Thailand ja zum Glück das Land in dem alles ein wenig Magisch ist, und so konnte ich zwei Tage später eine Dose heilsame Matsche kaufen, die ich dann sofort aufgetragen habe. Ob man sich nun über die Ameisen freuen soll oder nicht, dazu habe ich noch kein abschließendes Urteil getroffen. Zum einen tragen sie sofort alles weg was noch gegessen werden kann, aber zum anderen sind sie auch überall. Aus Deutschland kenne ich die Bekämpfung der Plagegeister mit Backpulver. Som – die Damen meines Hosts – hatte mir welches gegeben, nachdem ich Ihr via Zeichnung zu erklären versucht habe, dass die Ameisen in meinem Bett sein. Ich bat sie auch um einen Besen den Sie mir an meinem Zimmer überreichen wollte. Dort angekommen erkannte sie nun das Dilemma und sagte – Chalk, zückte eine Schachtel mit etwas hervor das wie Kreide aussah und fing an das Holz an meiner Eingangstür damit zu bemalen. Es handelte sich um eine mit Gift versetzen Kreide, deren Gebrauch ich direkt noch weiter ausgedehnt habe. Nun ziert also eine weiße Kreidelinie den Rahmen von meinem Bett.

Die Strandbar des SeeFar Resorts eignete sich nur mittelmäßig zum arbeiten, denn das Internet an der Bar selber war nicht stark genug. Trotzdem ging der Tag easy rum. Den nächsten Tag bin ich ins super luxuriöse – The Beach Koh Kut – gefahren. Top Internet, chickes Interieur, aber mir hat es irgendwie nicht so richtig gefallen. Die Atmosphäre war irgendwie künstlich und alle die Gäste die sicherlich ein Vermögen für Ihren Aufenthalt dort bezahlt haben wirkten auf mich irgendwie unglücklich. Als es mir gelungen war meinen Cappucino den ich dort bestellt hatte zu bezahlen, dieser Wunsch löste eine regelrechte Verwirrung unter den Angestellten aus, fuhr ich zwei Ressorts weiter ins Siam Beach Ressort. Das Siam Beach Ressort würde ich als einfache Klasse bezeichnen. Aber es gab ein sehr großes Restaurant, mit Blick auf das Meer, super Internet und moderate Preise. Darüber hinaus ist mir noch ein seltener Käfer über den Weg gelaufen und die beoartigen Vögel zu beobachten machte sehr viel Spaß. Am darauffolgenden Tag hatte ich mir vorgenommen im Neverland Ressort  zu arbeiten. Wie zu erwarten war das spzitzeklasse. Das Restaurant ist so gelegen, dass ein leichter Wind dort weht, es ist schattig und das Essen ist angenehm. Leider hat man keinen direkten Blick auf den Strand. Dafür habe ich einen Roboterfreund entdeckt und auch ein paar schöne Figuren. Der Inhaber des Ressorts ist ein begeisterter Maler. Für mich hatte es etwas sehr beruhigendes ihn im Garten sitzen zu sehen, in seine Malerei vertieft. Noch einen Tag später bin ich ins Sunshine Ressort gefahren. Ich dachte ja das ich im Neverland MEIN PLATZ gefunden hätte, aber dieses exklusive Prädikat hat das Sunshine Ressort dem Neverland Ressort in sehr kurzer Zeit abgerungen. Im Sunshine Ressort ist der sehr weitläufige schöne weiße Strand mit Sonnenliegen und Hängematten ausgestattet. Das WLAN ist direkt am Wasser spitze und wenn man in Restaurant sitzt schaut man direkt aufs Meer. 10 Punkte von meiner Seite.

Zack dann war schon wieder Wochenende. Am einleitenden Abend habe ich am Strand noch Valdemar kennen gelernt. Valdemar ist  – Wood Curver – ich weiß leider nicht wie man das korrekt übersetzt. Da er berichtete, dass er am nächsten Tag zum Kong Chao Wasserfall fahren will, hatte ich das für mich auch als möglichese Ziel notiert. Am nächsten Morgen sollte mein Versuch den Coral Beach zu besuchen nicht so richtig klappen und so war ich dann sogar recht schnell am Wasserfall. Ein sehr sehr beeindruckender Platz. Ich habe nicht so viele Fotos gemacht, aber dafür ein Video von Valdemar der von einem Felsen springt. Ob es eine gute Idee war, wage ich zu bezweifeln, aber beeindruckt war ich trotzdem ein wenig. Das Highlight war allerdings eine Spinne die mir auf dem Weg zurück zu meinem Roller begegnet ist. Handteller groß , und unten Rot / Gelb gefärbt musste man kein Experte sein um zu verstehen, dass man sie besser nicht anfasst. Es sind ein paar tolle Bilder entstanden. Am Abend hat Valdemar mich zum Essen in das Ra Ben Mai Restaurant eingeladen. Wow! ich habe schon lange nicht mehr so gut gegessen. Der junge Mann der das Restaurant betreibt ist wirklich ein Künstler! Dort sollte man auf jedenfall einmal einkehren, wenn man Koh Kood mal besucht.

Mal sehen was nächste Woche so passiert.

Avatar – or the Tree of life.

Unter der Woche kehrt so langsam Routine ein. Aufstehen, Frühstück, Schwimmen, Arbeiten, Sonnenuntergang – von vorne. Es fällt mir immer schwer mich vom Strand los zu eisen. Blöd ist, dass ich in meinem Hood keinen richtigen Schreibtisch habe. Meinem Tisch auf der Terasse mangelt es an Arbeitshöhe, was mich die letzten Tage dazu bewegt hat, meinen Arbeitsplatz in ein Cafe zu verlegen. Das geht super, nur habe ich ein schlechtes Gewissen wenn ich den ganzen Tag da sitze. Ich bestelle also brav Essen und Trinken, was dann aber wiederum ganz schön ins Geld geht. Ganz schön ins Geld ist jetzt auch etwas übertrieben, denn es ist ja insgesamt recht günstig hier, aber auf jeden Fall überschreite ich das von mir festgelegte Tagesbudget. Den perfekten Bürotag habe ich hier in Fotos Dokumentiert.

Der nächste Arbeitstag war unspektakulär, weil ich so viel gearbeitet habe, dass ich sonst nicht viel gesehen habe. Das spannendste war mein Besuch beim Friseur. Ich hab mich aber nicht so richtig getraut im „Salon“ wild Fotos zu machen. Deshalb gibt es nur das eine. Der Arbeitsplatz war heute im View Point Cafe. Das ist ein Cafe das auf Holzstelzen über dem Wasser gebaut ist. Der Blick geht auf eine Lagune unweit vom Klong Chao Strand. Ich tu mich manchmal wirklich mit Kleinigkeiten schwer. Heute habe ich es nicht hinbekommen mich nochmal ganz dreist in das Cafe von gestern zu setzen. Mein anerzogener Anstand sagt mir das wäre nicht ok. Anstatt zu versuchen das mit den Besitzern zu klären. Gut! muss also auf meine Liste mit den Dingen die ich zu erledigen habe. Die 3 spärlichen Fotos vom Tag:

Endlich Wochenende! – Es fällt einem schon schwer den ganzen Tag brav zu arbeiten, wärend (fast) alle anderen Urlaub machen. Die Leute fahren rum, kehren für ein Getränk ein, sprechen in unterschiedlichen Sprachen und ich sitze da, beobchte die Szene still, mit Kopfhörern auf, raufe mir die Haare und schaue konzentriert auf den Bildschirm. Wenigstens gute Musik! Deshalb habe ich mir für das Wochenende vorgenommen meine fleißige Bienen Allüren abzulegen und was zu unternehmen. Da das Wetter am morgen nicht gleich super sonnig war, habe ich mich entschlossen zum Huang Nam Kaew Wassefall zu fahren. In der Nähe des Wasserfalls sollte es außerdem noch einen über 500 Jahre alten Baum geben, sowie einen Sai Yak Baum Sai Yak Bäume sind heilige Bäume. Wenn man Thailand bereist, sieht man sie öfter und kann sie an den Opfergaben und farbigen Bändern in mit denen der Baum umwickelt wird erkennen. Kommt auch auf die Liste – genaueres über die Geschichte mit den Bäumen rausfinden.

Ich bin also gleich nach dem Frühstück los gefahren. Den Weg hatte ich noch nicht erkundet und habe mich gleich als erstes erstmal verfahren. Das Verfahren entpuppte sich als Abkürzung von der nördlichen Straße zu meinem Hood. Na gut, dann war es wenigstens keine verschenkte Zeit. Ich drehte also um und fuhr den bereist zurück gelegten Weg nocheinmal. An der richtigen Gabelung angekommen, konnte man am Zustand der Straße erkennen, das diese erst von kurzer Zeit erneuert oder sogar erst geschaffen wurde. Die Schneise die für die Straße in den Urwald geschlagen war erschien frisch und die rote, fruchtbare Erde rechts und links neben der Straße erweckte den Eindruck als wäre der Spatenstich keine 30min alt. Die Fahrt dauerte ca. 20 min. was für Koh Kood Verhältnisse eine kleine Ewigkeit ist. Es war außer mir niemand dort unterwegs. Ich passierte eine Gabelung an der ausgeschildert war das es dort zu Baum Nummer 2 – dem Sai Yak Baum gehen sollte. Ich entschied mich zunächst weiter geradeaus in Richtung Wasserfall zu fahren. Nach ca. 1 km endete die Straße. Nach links führte ein schmaler Pfad direkt in den Urwald. Gerade aus führte ein geschotterter Weg in Richtung Wasserfall. 1,5 km verriete ein handgefertigtes Schild. Da stand ich nun mutterseelen allein mitten im Urwald. Sollte ich nun wirklich allein diesen Pfad entlang gehen. In dem Moment als die Frage in meinem Kopf auftauchte, konnte ich das Geräusch eines weiteren Motorrollers wahrnehmen. Ich wartete also einen Moment und kaum eine Minute später tauchte der Roller mit einem Pärchen als Passagiere auf. Als das Pärchen den Roller direkt neben meinem zum stehen brachte fragte ich ob die beiden auch zu dem Baum wollten. Beruhigt haben wir uns dann zu dritt auf den Pfad gemacht. Der Pfad ging nur wenige Meter in den Urwald. Das was dann vor uns auftauchte war unglaublich beeindruckend und schön.

Ich hatte irgendwo gehört das dieser Baum die Inspiration für Baum der Seeln in dem Film Avatar gewesen sein sollte. Konnte ich mir nur all zu gut vorstellen.  Mit meiner kleinen Handykamera waren die Eindrücke nur rudimentär einzufangen. Auf jeden Fall hat sich diese Exkursion bis hier schon mal gelohnt.

Zurück an der Straße habe ich mich wieder auf den Roller geschwungen und hab mich auf den geschotterten Weg gemacht. Nach ca. 500m stand am Wegesrand ein weiterer Roller. Da ich schon Wasser hören konnte dachte ich, dass hier der Parkplatz für die Besichtigung des Wasserfalls sein musste. Ich parkte, stieg ab und ging die ersten Meter los, als das Pärchen die mit mir beim Baum gewesen sind an mir vorbei fuhr. Hmm.. zurück zum Roller? Ich entschied mir für JA -was sich als weise Entscheidung entpuppte. Die auf dem handgefertigtenm Schild angekündigten 1,5 km möchte man sich nun bitte als wildes Auf -und Ab auf einem geschottertem Weg, der von Wasserrinnen hier und da teilweise bis zu 15 cm tief zerfurchten Pfad vorstellen. Als Fußmarsch zwar nicht gefährlich, aber sich in die länge ziehend, würde ich den Weg mit dem Roller passieren zu müssen, als allerletztes Detail beschreiben, dass man an den Erlebnisstrang – Ich fahre Roller – dranhängen kann. Nicht zu schnell und nicht zu langsam, sonst kommt man schnell ins Rutschen. Hochaufmerksam, weil die Schlaglöcher und Wasserfurchen teilsweise so tief sind, dass man beim drüberfahren ggf. hängen bleibt. Jäh hat der Weg ein Ende und entlässt mich auf einem Parkplatz an dem ein Homestay mit Kaffebar/ Restaurant angeglieder ist. Ich parke und latsche den Weg entlang Richtung Wasserfall.

Ach wat herrlich! Dachte ich so und bin zurück in Richtung Homstay, als ich am Ende de Parkplatzes einen weiteren Pfad in Richtung Wasserfall entdeckt habe. Wo ich früher wie eine Gazelle hoch und runter gehüpft wäre, muss ich heute vorsichtige Schritte auf den steilen Stufen wählen. Jeder Schritt jedoch Gold wert, fand ich ich mich ungefähr 400 m weiter unten wieder und konnte von dort nun hoch in Richtung Quelle des Wasserfalls blicken. Einfach nur schön.

Die riesigen Felsbrocken luden grade zu dazu ein über sie drüber zu klettern. Ich musste unweigerlich an meine Klassenkameraden Carsten und Michael denken, denen dieser Ort ganz sicher sehr gut gefallen hätte. Nur mit Flip Flops bekleidet,  entschied mich die Schuhe kurz beiseite zu stellen und nach einem passierbaren Weg zu suchen. Ich ärgerte mich gewaltig, dass ich zum einen allein war und zum anderen keine Turnschuhe an hatte. Es wäre eigentlich ein leichtes gewesen unmittelbar bis zu dem großen Fall zu klettern. Allein war es jedoch riskant, weil an manchen Stellen eine helfende Hand gut gewesen wäre. Der Untergrund kann schnell rutschig sein und so bin ich nur bis dahin geklettert wo es sicher war. Trotzdem toll!

Nach einem Kokosnussshake hab ich mich auf den Weg zur nächsten Sehenswürdigkeit gemacht. Dem Sai Yak Tree. Bizzar geformte Wurzelstränge, die wie Gebirge aus mehreren Metern Entfernung, immer höher wachsend mit dem Stamm des Baumes verschmolzen. Organisch anmutende Strukturen, die ein Bild von mysteriösen Höhlen zeigten, schinen eine Geschichte zu erzählen für die es keiner Worte bedarf. Bei meiner Umrundung des Baumes und dem dazu nötigen Überklettern der Wurzelgebilde benötigte ich beide Hände. Die Wurzeln waren teilweise fast schulterhoch. Jeder einzelne Strang wand sich, mich an Lebensadern erinnernd, ca 2-4 Meter tief in den Wald hinein. Sehr, sehr beeindruckend und nur sehr schwierig mit Worten zu beschreiben.

Nach dem erlebnisreichen Vormittag bin ich gespannt was der Abend noch bringt.

So long 🙂

 

 

 

 

Dara Honesty aka teilzeit Home

Die Reise von Koh Chang nach Koh Kood ging früh am Morgen um 8:00 Uhr los. Ich hatte mich für das Slow Boat entschieden, da hier der Preis günstiger war. Außerdem, so dachte ich mir würde ich bestimmt dem Kapitän mit dem interessanten Gürtel nochmal über den Weg laufen. Pünktlich um 8:00 Uhr fing es an wie aus Eimern zu schütten. In Thailand gibt es an jeder Ecke Einwegregencapes. Mit eben so einem stand ich also an der Straße und wartete auf das Taxi. Mit Mühe und Not ist es mir gelungen meine Elektronik und mich im Taxi und auch bei der Überfahrt mit dem Boot nach Koh Mak trocken an Land zu bringen. Auf Koh Mak musste ich dann ca. 2 Stunden warten, die ich mit Suppe und dem lösen des Gürtelrätsel verbracht habe. Es sei ein heiliges Geschenk von einem Mönch gewesen, konnte ich in Erfahrung bringen. Die detaillierte Erklärung blieb leider aus. Das Schnellboot das mich nach Koh Kood bringen sollte war haltlos überladen. Aber die Fahrt war insgesamt schön.

Meine erste Nacht habe ich im Ao Yaothai Homestay verbracht. Das war insgesamt ganz ok, aber leider gab es kein Internet auf dem Zimmer. Ich hab mir also gleich einen Roller gemietet und bin los gedüst um die Gegend zu erkunden. Die Straßen sind nahezu unbefahren und auch recht gut in takt. So hat mich das Rollerfahren nicht so gestresst.

Ich bin nicht besonders weit gefahren, einmal zum Pier und einmal die gleiche Stecke Richtung Süden, da habe ich hier das Dara Homestay gefunden. Nach dem Check des Internets konnte ich mit der Dame des Hauses – Som – einen ganz guten Deal machen. Bis 23.12 bleibe ich also erstmal hier.

Da mein Wunsch aber eigentlich war bis Februar zu bleiben,  habe ich die nächsten Tage damit verbracht die ganze Insel nach einer Alternative ab zu suchen. Ohne Erfolg bisher. Das hat mich die ersten Tage ziemlich gestresst. Som bot mir nach 3 Tagen eine mögliche Alternative an. Obwohl ich mir das noch nicht angesehen hatte, veranlasste es mich zur Ruhe zu kommen. Es kehrte eine Form von Alltag ein. Nach dem aufstehen um halb sieben kurz schwimmen. Danach Duschen und Frühstück. Gefolgt von der ersten Arbeitseinheit. Mittags mittag! Nachmittags bis ca 17 Uhr wieder Arbeit. Wochenende frei. Also fast wie zuhause.

Ich habe mir für die nächsten Tage vorgenommen die unterschiedlichen Strandbars nach bürotauglichkeit zu untersuchen.

Insgesamt würde ich bisher sagen ist das hier ein kleines Paradies. Die Preise in den Ressorts sind zwar mörderisch hoch, aber wenn man auch mit weniger Luxus klar kommt, schafft man es hie auch preisgünstig Zeit zu verbringen.

Die letzten zwei Tage bemerke ich ein dauergrinsen in meinem Gesicht, dass immer stärker wird. So in der Summe fängt es am mir hier ganz herrlich zu gefallen.

Hier die Impressionen

Bangkok, Koh Mak, Koh Chang

Kurz bevor ich ins Bett gehen wollte, habe ich noch Meg kennengelernt. Meg, ca 30 Jahre alt, amerikanerin, Online Englisch Lehrer für vornehmlich chinesische Kinder und Ballettschülerin. Sie lebt für 2 Monate in Bangkok und schreibt in Ihrer Freizeit gemeinsam mit Ihrer Schwester einen Blog der sich an Frauen in der Programmierung richtet. Klar hatten wir sofort ein Gesprächsthema. Da sie sich auch gern den Co-Working Space ansehen wollte in dem ich einen Platz gemietet habe, haben wir uns für den nächsten Tag verabredet. Ich kann mir nicht helfen aber BKK schafft mich jedesmal. Der ca. 30 min. Fußweg ist von so unglaublich vielen Eindrücken überladen, dass man sicherlich 5 DIN A4 Seiten damit füllen könnte. Die Gegensätze zwischen Alt und Neu führen regelrecht einen Krieg gegeneinander. Diese Beschreibung bringt es ziemlich gut auf den Punkt. Thailand ist nicht für Fußgänger gemacht. Gehwege sind nur rudimentär vorhanden und so hat man auch beim gehen das Gefühl durch ein Kriegsgebiet zu laufen. Hoch, runter, rechts, links – hektisches auf- und ab. Der Blick wechselt zwischen den imposanten Gebäuden und Gebilden und dem möglichen Fußweg hin- und her. Endlich am Co-Working Space angekommen bin ich erst etwas verwundert, denn ich hatte diesen eigentlich in einem Hochhaus erwartet, aber dann angenehm überrascht wie flexible und entspannt die Mitarbeiter auf meine Sonderwünsche reagieren. Nicht nur das ich mich am völlig falschen Ort befunden habe, sondern ich auch noch meine Guthabentage für den Space auf Meg übertragen möchte, was eigentlich nicht möglich ist. So ist Thailand – kein Problem! Nach ein paar Stunden arbeit im Strom der Klimaanlage, wird mir langsam kalt und ich muss mir eingestehen das das WLAN in meinem Guesthouse genauso gut ist wie im Co-Working Space. Also gibt es erstmal keinen Grund am nächsten Tag nochmal hin zu gehen. Meg muss  nachmittags unterrichen und ich spaziere zum nächsten SOI um mir was zu Essen aus einer der vielen Garküchen zu besorgen. Nudelsuppe  to go, im praktischen Bausatz Format. Nach dem Essen treffe ich für den nächsten Tag noch eine Verabredung mit ein paar wildfremden Menschen aus der Facebook Gruppe Bangkok Digital Nomads. In BKK scheint es nicht so wie bei uns üblich zu sein, sich in offenen Gruppen zu treffen. Ich bin also gespannt was mich am nächsten Tag erwartet. Hier erstmal die Impressionen von Mittwoch.

Die Nacht zum Donnerstag wurde ich dann böse vom Jetleg befallen. Er hielt mich bis 4 Uhr Nachts wach, was dazu geführt hat, dass ich am nächsten Tag erst um 12 Uhr wach geworden bin. Kaffee, Dusche, Frühstück und los, artete das Treffen mit den digitalen Nomaden fast in Stress aus. Beim Fußmarsch zum Treffpunkt stelle ich fest, dass sich mein Inneres schon ein wenig mehr an BKK gewöht hat und ich nicht mehr ganz so nervös durch die Gegend schaue.

Die beiden digitalen Nomaden sind Dave und Marchello. Dave, offiziell nach Thailand migriert und Videojournalist, treffe ich als erstes. Sein blau gefährbter Kinnbart macht mich zunächst etwa stutzig. Auf meine Nachfrage was es damit auf sich hat, erklärt er mir, dass es sich zunächst um eine Halloween Verkleidung gehandelt hat. Das Halloween vor 2 Jahren, zu dem er mit seiner Frau ausgegangen ist. Sie ist kurz danach an Krebs verstorben. Im Prozess der Trauer, stellte sich durch Zufall heraus, dass diese Form des Krebs die Farbe Blau als Erkennungbild festgegt hat. So wurde aus einer Verkleidung ein Statement. Das hat mich beeindruckt. Aufgrund seiner Einwanderung nach Thailand ist Dave auch der thailändischen Sprache mächtig und mit einer Reihe von Gepflogenheiten der Kultur vertraut. Leider fallen mir erst am nächsten Tag ungefähr 100 Fragen ein, die ich gern noch an Dave gerichtet hätte. Da ist es gut zu wissen, dass wir in Kontakt bleiben. Besonders schön fand ich das Dave mir zu einem Thailand Learning mehr verholfen hat, in dem er meiner Bitte mit dem Motoradtaxi nach Hause zu fahren assistenz geleistet hat.

Marcello aus Chile, ca. Anfrang 30, Business Coach für Unternehmer ist ebenfalls ein sehr angenehmer und interessanter Zeitgenosse. Von Ihm habe ich zahlreiche Tipps für Orte erhalten, die es sich zu besuchen lohnt. Auch gab es Gemeinsamkeiten in der persönlichen Reisegeschwindigkeit. Ebenso wie ich, hat sich ein Zeitraum von ca. einem Monat an einem Ort als angenehmer wie zwei Wochen Abschnitte rausgestellt. In der 3er Gruppe sprechen wir über die Eigenheiten der digitalen Nomaden in Bangkok und die nächsten Ziele die auf der Reiseliste stehen. Toll so ein Austausch.  Zurück im Guesthouse angekommen hoffe ich nur, dass mir in dieser Nacht mehr Schlaf vergönnt ist und gehe direkt ins Bett.

Leider werde ich am nächsten Morgen ca. 30 min zu spät wach, was mich mein Frühstück kostet. Vom Taxi fahren rät mir die Mitarbeiterin im Guesthouse ab, es sei zu viel Berufsverkehr. Also schultere ich meine ca. 15kg Gepäck und latsche los Richtung Ekkamai Bus Terminal. Auf dem Weg stelle ich fest, das ich kein Internet habe. Ich versuche mich also durch zu Fragen zum richtigen Ort durch zu schlagen. Was darin endet, dass ich die Treppen zum BTS, zwecks Übergang auf die andere Straßenseite gleich zwei mal überwinden muss. Komplett durchgeschwitzt schaffe ich es um 5 vor 8 am Schlalter im Bus Terminal zu sein um dann einen Aha-Effekt vom feinsten zu erleben. Der 8 Uhr Bus sei voll, sagt mir die Dame am Schalter und möchte mein Anliegen das ich doch die Fähre um 14:30 nach Koh Mak kriegen will nicht verstehen. Stimmt ja – fällt es mir ein. In Thailand sollte man besser nichts planen, sondern fest darauf vertrauen das man irgendwie ankommt. Ein wenig ärgerlich über mich selbst, dass ich daran nicht gedacht habe und nun auf mein Frühstück verzichtet habe, nehme ich am Steg 17 platz. Ich sehe mich um und stelle fest, dass ich nur relative wenig andere Touristen wie mich sehe. Plötzlich fäng eine Musik aus den Lautsprechern an zu spielen und alle Menschen stehen auf und drehen sich, anmutig blicken in eine bestimmte Richtung. Ich schaue mich um, und überlege ob ich mich dem Gruppenzwang hingeben soll oder nicht. Auf Facebook kursierte mal ein Video mit der gleichen Thematik. Fake oder Echt? Da die Musik wie eine Nationalhymme klingt, entscheide ich mich für echt und stehe auch auf, was wohlwollend von dem umstehenden Menschen zur Notiz genommen wird. Krasse Tradition!

Irgendwann geht dann die Fahrt richtung Trat los. Busreisen gibt es in Thailand in verschiedenen Varianten. Ich habe sehr gute Erfahrung mit der Variante Minibus gemacht. Der kleine Schukarton schafft es bis zu 15 Personen zu befördern und die Reisegeschwindigkeit ist dabei schneller als mit einem großen Bus. Über den Reisekomfort kann man streiten. 230 THB machen das Preis-Leistungsverhältnis für mich akzeptabel. Die erste Stunde bin ich nervös ob ich die Fähre wohl noch bekommen kann, dass wird jedoch irgendwann von  Reisemüdigkeit abgelöst. Unterwegs mache ich ein paar Schnappschüsse von der Umgebung. So als nicht-profi gelingt es mir nur rudimentär diese Eindrücke einzufangen. Ganz wie erwartet, kommen wir irgendwann am Wechselpunkt für die Fähre nach Koh Chang an und dort werde ich von den Organisatoren gleich mit aus dem Bus gezogen. Krasse 600 THB knüpfen die mir ab, die mir das Privileg verschaffen entspannt mit dem Schnellboot um 16 Uhr nach Koh Mak übersetzen zu können. Wusste ich es doch – alles kein Problem.

Am Leam Sok Pier angekommen treffe ich neben zwei Mitreisenden auf eine entspannte Atmosphäre. Am Pier ist alles gechilled und es ergibt sich eine Gelegenheit die erste frische Kokusnuss zu trinken. Ach was hab ich das vermisst! Das Zeug ist einfach super! Erfrischend und zuckerhaltig, bin ich der festen Überzeugung das junge Kokusnüsse ein echter Jungbrunnen sind. Die Fahrt mit dem Schnellboot kann man sich als ca. 15 Personen Motorboot vorstellen. Aufkommende Zufriedenheit macht sich zeitgleich mit dem glitzern auf dem Wasser bemerkbar. Ca. 55 min. soll die Fahrt nach Koh Mak dauern. Der kurz nach dem Start aufkommende kurze Regenschauer hat mir abverlangt die Tasche mit meiner Elektronik in höchstem Maße mit meinem Leben zu schützen. So konnte ich nur wenige Impressionen von der Überfahrt machen. Von hinten zwar  komplett Nass geworden, aber die Kiste ist trocken geblieben. Zum Glück ist „komplett Nass“ bei den Temperaturen ein Zustand von kurzer Dauer. Da ich der letzte Passagier war, der von Bord gehen musste war es mir vergönnt, dem Kapitän bei einem gekonnten Einparkmanöver beobachten zu können. Das Wasser in der, ich nenn es mal Mini-Bucht, war sehr sehr niedrig. Dazu kam das,  dass was ich hier Bucht nenne nur durch große Steine die sich im Wasser befanden geformt war. Das nichtvorhanden sein eines Anlegestegs wurde, durch das Anlegen an einem alten Boot längsseits ersetzt, dass ich dann durch überqueren des Bootes und anschließendem Balanceakt über zwei dünne Holzbretter abschließen durfte. Echt abenteuerlich!. Der Kapitän brachte mich dann mit dem Motorroller die letzten Meter bis zu meinem Bungalow – Talay Time auf Koh Mak.

Talay Time erinnerte mich sofort an mein Touchdown vor einem Jahr auf Koh Phangan. Luftfeuchtigkeit gefühlt 280%, Dschungel aber eine wunderschöne Aussicht. Der Bungalow eigentlich super, nur der Kühlschrank fehlte. Sauber, großes bequemes Bett und der Blick direkt aufs Wasser. Die Besitzerin der Anlage super lieb und absolut bemüht, hat mich dann noch mit meinem ersten PahThai beglückt und dann bin ich ziemlich schnell eingeschlafen. Geschlafen habe ich realativ ruhig. In der Nacht muss ein größeres Tier über den Bungalow gelaufen sein, denn von den Schritten wurde ich kurz wach. Auch ist ein kleiner Regen niedergegangen. Nun war der Vergleich mit Koh Phangan komplett. Dort hatte es im Jahr zuvor auch direkt in der Nacht nach meiner Ankunft angefangen zu regnen. (Und dann ein paar Tage nicht mehr aufgehört). Eigentlich hatte ich geplant am nächsten Morgen mit dem Motorroller die Insel zu erkunden und dann nach einer weiteren Nacht eine Entscheidung zu treffen. Aber schon in der Nacht hat sich ein – Nein – in mir Breit gemacht. Wahrscheinlich redet man sich dann alles mögliche ein, damit man sich auch ja recht geben kann. In jedem Fall wurde mein Nein am nächsten Morgen recht schnell durch exerziert. Kein Kaffee im Zimmer, verpennt beim Frühstück sitzen,  das nur aus süßem Zeug oder Fleisch besteht und dann die Hände auf den Rechner legen und das Gefühl haben darunter entwickelt sich ein See. Der Fehlende Kühlschrank und die sich mir nicht erschließen wollende fehlende Arbeitsumgebung gaben mir Argumentation genug mich auf 12 Uhr für die Fähre nach Koh Chang zu buchen. Ohne Rechner wäre der Platz allerdings ein Traum gewesen.

Um 11 am Pier von Koh Mak angekommen werde ich von der Schönheit des Anblicks gerade zu erschlagen. Grandioses, klares, türkises Wasser. Tadelloser Strand. Nette Bars und kaum Leute. Die angenehme Atmosphäre wirkte beruhigend auf mich und ich gönnte mir erstmal eine Kokusnuss. Alle Menschen die ich sehe, machen dein Eindruck als wären Sie nur wenige Tage auf der Insel gewesen. Hatte ich mich vielleicht doch zu früh für Koh Chang entschieden? Der indigen wirkende Kapitäen des wooden Boat war ein echter Blickfang. Lange Schwarze Haare, der Oberkörper voller Tatoos und ein bemerkenswerter Gürtel aus hölzernen Penisen in unterschiedlicher Größe, ließen den Eindruck von Tradition entstehen. Genau so würde ich mir einen thailändischen Fischer vor 100 Jahren oder so vorstellen. Die Fahrt auf dem Holzboot war ruhig und gelassen. An Bord macht ich Bekanntschaft mit einer Frau die bereits seit mehreren Monaten allein unterwegs war. Ihr Beine waren übersäht mit Bissen von Sandfliegen. Diese sollen auf Koh Mak an fast allen Stränden vorkommen. Richtige Entscheidung!! Am Pier von Bong Bao angekommen wurden wir von dem Kapitän zu einem kostenlosen Taxi geleitet. Jeder am Pier, schien den Mann zu kennen. Aus den zahllosen Ständen mit Waren für Touristen wurde gegrüßt und gelacht, gewunken im vorbei gehen ein paar Worte zugerufen. Falls ich dem Mann nochmal begegene werde ich versuchen zu erschließen ob dieser Mann irgend eine besondere Rolle spielt.

Im Taxi angekommen blickte ich bald auf die vertrauten Straßen und gefährlichen Kurven von Koh Chang. Jäh wurde mir bewusst, das überall gebaut wurde. Obwohl noch viele vertraut war, hatte sich doch sehr viel verändert.  Meine geliebten Krongtarabungalows funkelten mit mir mit einer neuen Leuchtreklame entgegen und ich konnte es kaum abwarten endlich dort anzukommen. Neben der Einfahrt rechts gelegen war im Vorjahr Grün. Nun war dort grade ein neues Gebäude am entstehen. Das Personal erkannte mich und es war kein Problem nahezu alle meine Wünsche sofort umzusetzen. Die Kaffemaschine von Armin war noch da, ich konnte wieder ein Zimmer zur Ostseite direkt neben dem Router haben. Alles sah noch so aus wie ich es in Erinnerung hatte. Endlich mal irgendwo ankommen! In minutenschnelle hatte ich ausgepackt, war einkaufen und freute mich darauf endlich ein Brot mit Käse essen und dazu einen echten Kaffee genießen zu können. Plötzlich hatte ich einen argen Drang eine Zigarette zu rauchen. Das erste mal sei dem ich am 06.11 losgeflogen war. Wahrscheinlich assozierte mein Gehirn damit das höchste Maß an Genuss das in diesem Moment sein konnte. Ich blieb standhaft, freute mich jedoch über dieses heimelige Gefühl.

Mein Glück sollte nur von kurzer Dauer sein. Bereits beim Eintreffen auf Koh Chang war der Unterschied zwischen der Menge an Menschen, Lärm, Dreck usw. im Vergleich zu Koh Mak schon ganz schön krass. Wärend ich also so in meinem Bungalow sitze fällt mir auf wie laut die Straße ist. Das war letzes Jahr auch so, höre ich mich zu mir selber sagen. In der Autowerkstatt die gegenüber liegt wird irgendwas sehr lautes gearbeitet. Hört gleich auf, sage ich zu mir. Als es in der Autowerkstatt ruhig wird, setzt sich plötzlich ein lautes Piepen das das ganze Dorf erfüllt durch. Marke ala Kreissäge nur schriller und lauter. Entspann dich Natalie!. Ich trinke 3 Bier, schaue noch etwas fern und schlafe schnell ein.

Meine Nachbarn kommen so gegen 2 Uhr nach Hause. Einer von den dreien hat Besuch mitgebracht. Dank dünner Wände bekomme ich mich, dass noch geraucht und geredet wird. Als Ruhe eingekehrt ist, machen mir die Moskitos das schlafen schwer. Daran gewöhnst du dich! War beim letzten mal auch so! Die Nacht ist um 5 zu Ende als das laute Piepen – gefühlt aus der Autowerkstatt gegenüber –  wieder einsetzt. Kurz danach geht ein Presslufthammer los. Diesmal scheint das Geräusch direkt neben meinem Bungalow zu sein. Der Lärm der Straße hat auch schon eingesetzt. Um halb neun habe ich entschieden alles Rückgängig zu machen und am nächsten Tag nach Koh Kood zu fahren. Fällt mir zwar schwer aber für diesen Geräuschpegel auch noch Geld zu bezahlen seh ich irgendwie nicht ein.

Ich spreche mit dem Staff, zahle die zwei Nächte, bekomme mein Geld für den Roller anstandslos zurück und beschließe den Sonntag dazu zu nutzen all die Orte zu besuchen die mir so in Erinnerung geblieben sind. Auf zu den KP Huts! Den Abend schließe ich mit einem Massaman Curry an der Mandalay Bar und dem einsetzenden Sonnenuntergang ab. Hervorragend!

Dann auf in eine neues Abenteuer!

Touchdown BKK

Flughäfen – endlose Warteschlangen in modernen Gebäuden.

Die Frage die mich am meisten beschäftigt hat vor der Abreise war – geht mein Rucksack als Handgepäck durch? Laut diversen Blogs, den offiziellen Maßen und dem vergleich mit den Flugbestimmungen dürfte es eigentlich keine Probleme geben. Am Check-In nun gewissheit! Der Rucksack geht durch. 1,2 kg Übergewicht das ich auf anraten der Dame am Check-In noch in meine Handtasche verlagern soll. Also alle Flüssigkeiten in die Handtasche. Diese müssen ja eh gesondert an der Sicherheitskontrolle vorgezeigt werden.

accepted handluggage

Wieder warten an  der Sicherheitskontrolle. Fehlende Sitzgelegenheiten verleiten ich dazu mich auf dem Boden platz zu nehmen. Symbolisch mache ich ein Foto von den Füßen der wartenden Menschen vorm Sicheheitscheck, telefoniere ein letztes mal mit der Heimat bevor es dann über die letzte Hürde geht. Keinerlei Probleme! – nicht mal das Fläschchen Augentropfen, dass in meiner Handtasche statt in dem 1L Plastikbeutel ist, macht Probleme. Irgendwie macht man sich doch immer viel zu verrückt.

waiting peoples feet

Endlich in der letzten Warteschlange für den Tag angekommen gilt es nun die noch letzte verbleibende Stunde vor dem Abflug zu überbrücken. Es ist ein bunt gemischter Haufen Menschen der mit mir gemeinsam auf den Abflug wartet. Da ist die moderne Hippi Familie inklusive Kind, die ihren Standort sicherlich auf Koh Phangan haben werden. Die junge 20-jährige Niederländerin die auf Ihrer ersten großen Reise auserhalb Europas ist und für die nächsten 5 Monate durch Süd-Ost-Asien reisen wird. Die gruppe mittvierzieger Männer die als 4er Gruppe reisen und für die nächsten 3 Wochen nochmal im Jungesellen dasein schweben möchten und die ungleichen Paare bestehend aus einem älteren Mann und asiatisch wirkender Frau an der Seite, die auf Heimatbesuch sind. Gelegenheiten unserer WG-Challenge nach zu kommen gab es genau 3 mal. Es gilt möglichst viele Fremde kennnezulernen und diese mit einem Beweisfoto zu dokumentieren. Irgendwie war ich aber zu müde um nach den Fotos zu fragen.

Airport cologne by night out of the window from a plane

Nach einem etwas anstrengendem Flug bin ich sicher und wohlbehalten in BKK (Bangkok) angekommen. Mein Flug wurde von 16 Uhr Nachmittags auf 24 Uhr Abends verlegt. Die reine Flugzeit von 11 Stunden sollte also eine kurze Nacht werden und in den Sonnenaufgang führen. Da ich nicht wirklich gut im Flugzeug schlafen kann habe ich befürchtet ziemlich erledigt in BKK anzukommen. Angenehm reist man mit Eurowings nicht gerade. Ich bin ja nicht groß und der Bewegungsspielraum den man so zur Verfügung hat, geht gegen null. Ohne jemanden zu stören aufs Klo gehen – unmöglich.

Der Flug war gefühlt jedoch kurz. Wiedererwartend hab ich doch einige Stunden geschlafen. Etappenschlaf in Abschnitten von ca. 1 Stunde, die von Nackenschmerzen o.ä. unterbrochen wurden. Als die Restflugzeit ca. 4 Stunden angezeigt hat, wurden die Mitflieger so langsam alle wieder wach. Es ist interessant zu beobachten, wie sich die Menschen auf so einem Langstreckenflug verhalten. In den letzten 2 Stunden schaffen es nur noch die wenigsten auf Ihren Plätzen zu verweilen. Die aufkommende Unruhe kann nicht mal von wiederholten Ansagen des Kapitäns eingedämmt werden. Bei einer Restflugzeit von 1 Stunde ertappe ich mich dabei wie ich alle 2 Minuten auf den Höhenmesser schaue und sehnlich auf den Landeanflug warte.

Der Flughafen Bangkok liegt an der Küste. Der Flieger setzt seinen Kurs also über die Küstenlinie hinweg, um dann ca. 20km vor der Küste in einer Wende den Landeanflug zu finalisieren.  Beim Blick aus dem Fenster kann man die anderen Maschinen fast im Minutentakt auf die Landebahn zu fliegen sehen. Es bleibt mir ein Rätsel wie die Piloten die Landebahn aus dem Cockpit ausmachen können. Ich seh sie jedenfalls nicht. Immer wieder ist es jedoch faszinieren, die Gebäude und Autos, Brücken und Straßen von Modelleisenbahnnieveau auf normale Größe wachsen zu sehen. Etwas unbeholfen setzt der Airbus Landebahn auf und das futuristische Gebäude des sehr modernen Flughafens von Bangkok rückt ins Bild.

Terminal Airport BKK on arival

Am Schalter der Immigration bekomme ich leicht schwitzige Hände, da ich weder einen Weiterflug noch 20.000 THB (thailändische Bath) in der Tasche habe. Glücklicherweise stand aber am Schalter neben mir ein Mann der sich so auffällig benommen hat, dass die Beamten voll damit beschäftigt waren statt mich nach diesen Dingen zu fragen. Nach der Passkontrolle versorgen ich mich als erstes mit Bargeld und einer SIM Karte. Thailand ist was die Versorgung von Touristen mit SIM Karten angeht ganz weit vorne. Für ca. 600THB (17€) bekommt man eine Tourist SIM mit 30 Tagen gültigkeit, 5 GB Datenvolumen, diversen Pre-Call Nummern um günstig ins Ausland zu telefonieren und anderen Vergünstigungen. Die Karte kann man später bequem via Internet mit mehr Daten oder Guthaben laden oder die Laufzeit verlängern. Nach einer ca. 20min. Taxifahrt die mich 500THB gekostet hat, komme ich an meinem Guesthouse an. BKK bei Nacht hat irgendwie was bedrohliches. Da ich sowieso von der Reise geschafft bin beschließe ich nicht noch die Gegend zu erkunden, sondern das ganze auf den nächsten Tag zu verlegen.

Erstmal schlafen ..juhuu

PS. Wer noch nicht genug gelesen hat dem Empfehle ich diesen kuzweiligen Artikel aus der SZ – Trump hat einen mächtigen Gegner herausgefordert: den Teufel persönlich. 

 

Silica Gel als Handy Retter

Nach dem mir letzte Woche mein funkelniegelnagelneues Huawai P10 Handy ins Wasser gefallen ist, habe ich die letzten 3 Tage gespannt vor einem Plasikbeutel mit Silica Gel und meinem Handy gesessen. Das Handy ging zwar nach dem Baden anstandslos an aber am nächsten Tag war die Linse der Kamera beschlagen. Das Handy das mit einer recht guten Kamera ausgestattet ist, soll doch Ersatz für eine Digitalkamera sein und auf meiner Reise für schöne Fotos sorgen.

Das Handy in Reis legen, hatte ich mal irgendwo im Netz gelesen. Das habe ich gleich in die Tat umgesetzt und das Handy zwei Tage in eine Schüssel mit Reis gelegt. Am dritten Tag habe ich dann entdeckt, dass die Linse beschlagen ist. Dicke Tropfen waren im Innneren zu erkennen und ich hatte dicke Tränen-Tropfen an den Augen. Das das Handy direkt kaputt ist und das auch noch durch meine eigene Ungeschicklichkeit gefiel mir überhaupt nicht. Also habe ich mir noch mehr Ratgeber Seiten durch gelesen und bin dann auf den Tipp gestoßen das Handy in Silica Gel zu legen. Dank Amazon Prime war das heißersehnte Silica Gel am nächsten Tag da.

Also SIM Karte raus, Handy aus und ab in die Tüte mit dem Gel. Da fällt einem sofort auf, wie stark man doch mit seinem Handy verbunden ist. Geradezu wiederspenstig möchte meine Ego das Handy einfach nicht 3 Tage in der Tüte lassen. Letztendlich war nur die App für die Zwei-Factor Authentifizierung die ich mittlerweile überall wo es möglich ist nutze, dass was mir am dringendsten fehlte. Zum Glück ist mein altes iPhone noch nicht verkauft, so dass ich das erstmal wieder aktivieren konnte um telefonisch erreichbar zu sein.

Nach drei langen Tagen dann der spannende Moment. Ist das Wasser aus der Linse weg? Und tatsächlich! Kein Wasser mehr in der Linse. Juhu!!

Deshalb bekommt das Silica Gel einen Platz in meinem Gepäck. Ich habe es in zwei Beuteln luftdicht verpackt und werde es in meinem Case für die Elelktronik mitnehmen. Beim letzten Thailand aufenthalt hatte mein MacBook auch Merkmale von zu viel Feuchtigkeit gezeigt. Das MacBook über Nacht in das Gel legen, ist bestimmt eine gute Idee.

Die Gänse ziehen in den Süden, so wie ich. Zeit sich um die Herausforderungen des Handgepäcks gedanken zu machen. Rucksack mit 8 KG Gewicht und maximal 1 L Flüssigkeit in transparenten Behältern. Das bedeutet Reduktion aufs Wesentliche. In meinem konkreten Fall bedeutet das für die Flüssigkeiten:

  • 1 x 100ml Kontaktlinsenflüssigkeit
  • 1 x 100ml Oliven Öl
  • 1x 100ml Shampoo
  • 1x 100ml Conditioner
  • 1x 50ml Zahnpasta
  • 2 x 50ml Sonnencreme
  • 1 x 50ml (rest) thailändisches Yellow Oil
  • 1 x 50ml thailändisches King Herb Oil
  • 12 x 20ml Kontaktlinsen

Das Oliven Öl habe ich als alternative zum Kokosöl, das mich beim letzten Thailand Besuch begeistert hatte entdeckt. Es eignet sich hervoragend mulitfunktional für alle Aspekte der Körperpflege. Als Body Lotion, Handcreme, Gesichtscreme, Haaröl. Beim Kauf habe ich darauf geachtet, dass das Öl aus biologischem Anbau kommt und kaltgepresst ist, sowie 100% reines Oliven Öl enthalten ist. Yellow Oil habe ich ebenfalls beim letzten Thailand Besuch entdeckt. Es riecht sehr angenehm und hat eine durchblutende Wirkung. Man kann es gegen Verspannungen, Reisekrankheit, Erkältung, Migräne, Mückenstiche und ähnlichem benutzen. Das King Herb Oil habe ich bei meinem Besuch auf Koh Chang gefunden. Es ist eine Mixtur aus unterschiedlichen Kräutern und Hölzern und wird bei offenen Wunden, Verbrennungen, Sonnenbrand, Schürfwunden oder ähnlichem eingesetzt. Thailand ist voll von magischen Mitteln und für diesen Besuch habe ich mir auf die Liste der To-Dos geschrieben möglichst viel über die verschiedenen Mittel zu lernen und so viele wie möglich mit zu bringen.

Die Auseinandersetzung was man nun in seine transparenten Fläschchen füllt schürt das Reisefieber. Insbesondere mein Highlight des gestrigen Tages – ein Videocall mit meiner Freundin Kathi, hat mich nochmal darin bekräftigt, dass meinen Traum von Reisen und Arbeiten umzusetzen super essentiel ist. Sie lebt aktuell in Guatemala und obwohl ich ja nun erstmal 6 Monate Süd-Ost Asien vor mir habe, ertappe ich mich dabei mich mit dem Gedanken eine Weile nach Guatemala zu reisen gut anfreunden kann. Schwanger damit, habe ich auf meine Liste der To-Dos geschrieben – Sich mit der Staatenlosigkeit auseinander setzen – und mit welchen Vor- und Nachteilen das ganze besetzt ist.

Dann mal schönen Feiertag zusammen 🙂

 

Noch zwei Wochen

So jetzt sind es nur noch 2 Wochen bis es losgeht. Heute hat mich irgendwie Panik ergriffen. Mein indonesisches Visum ist noch nicht da und damit auch nicht mein Reisepass.

Mein Vermieter hat sich noch nicht zu der Situation der Untervermietung geäußert und der Abverkauf von meinem Kram auf dem Flohmarkt am Samstag war zwar nicht erfolglos aber in Anbetracht des Aufwands den man dafür betrieben hat, nicht wirklich erquicklich.

Heute kommt es mir so vor als hätte ich plötzlich noch 1000 Dinge zu erledigen. Zimmer vorbereiten, Wäsche vorbereiten, von den Freunden verabschieden, den Webmontag vorbereiten und, und und.

Also Klassik auf die Ohren und die Panik ignorieren!

Für meine Ankunft in Bangkok habe ich mit mit zwei digitalen Nomadinnen verabredet. Ich bin schon sehr gespannt was die beiden so über Ihr Leben in dieser Daseinsform zu berichten haben.

Weiterhin habe ich heute erste Kontaktaufnahme mit den Organistaoren der DNX Eventreihen realisiert. Ich erhoffe mir Informationen über organistatorische Fragen, wenn man eine Event in Bali organisieren möchte. Im April 2018 findet dort ein DNX Camp statt. Für mich persönlich jetzt thematsich nicht so richtig interessant, als dass ich mich als Teilnehmer anmelden würde aber insgesamt finde ich die Konzepte der Leute ganz spannend. Ich hoffe das ich zeitnahe eine Antwort erhalte.

Ebenfalls von meiner Liste gestrichen habe ich die Schwimmbrille. Da ich Laufen bei dem subtropischem Klima weniger angenehm finde, habe ich mir überlegt ich könnte ja stattdessen schwimmen. (Guter Vorsatz I)

Mein neues Huawai P10 ist auch angekommen und ich muss sagen, dass Gerät begeistert mich absolut. Ich habe die 64 GB Variante in Graphit Schwarz. Das Handy ist mit einer Leica Linse ausgestattet. Geschwindigkeit und Bedienungskomfort grandios. Es fühlt sich elegant an wenn man es in der Hand hält und ich kann bisher keinerlei Kritik äußern. Für alle Selfifans ist sicherlich der voreingestellte Beauty Filter ein echtes Highlight. Ich habe weder von Kameras noch den dazugehörigen Einstellungen eine Ahnung. Zum Glück konnte ein Freund mir die Basics grob vermitteln. Ich bin sehr auf das erste Sonnenuntergangsfoto gespannt 🙂

Wo ich das so schreibe freue ich mich doch gleich wieder auf den Aufbruch. Nur Handgepäck habe ich mir fest vorgenommen! Aber beim Anblick meines Ofspray 40 frage ich mich echt wie ich es schaffen soll mein Gepäck so zu minimieren. Der Ofspray 40 ist in der Größe optimiert damit man ihn als Handgepäck aufgeben kann. So die Theorie. In meiner Erinnerung von der letzten Reise meine ich jedoch im Kopf zu haben, dass er bei voller Beladung doch recht aufgebläht ist. Ob ich tatsächlich Nachlösen muss wird berichtet!

So nun muss ich aber dringend noch ein paar Dinge wegarbeiten, bevor es heute Abend wieder ins Forum der offenen Wissenschaften geht. Dort ist das diesjährige Thema – Digitalisierung. Der heutige Vortrag lautet:
Big Data – Optimierungssprung für Wissenschaft und Technik
Prof. Dr. Wolfram Schenck, Ingenieurwissenschaften und Mathematik, Fachhochschule Bielefeld

Ich bin gespannt 🙂

Noch drei Wochen..

dann geht es auf zum nächsten Abenteuer. Drei Monate Thailand und dann 3 Monate Indonesien. Dieses mal habe ich Visa für beide Länder beantragt. Es fühlte sich komisch an, den Reisepass in einen Umschlag zu stecken und weg zu schicken. Das Visum für Thailand klappte relativ unproblematisch. Allerdings habe ich nur 60 Tage bekommen. Ich muss also theoretisch wie letztes mal auch mein Visum verlängern. Aktuell liegt mein Reisepass noch bei der indonesischen Botschaft. Ich muss noch einen Einkommensnachweis schicken und dann bekomme ich hoffentlich ein 6 Monatsvisum mit dem ich mehrfach ein- und ausreisen kann.

Krankenkasse macht krank!

Sehr ärgerlich finde ich die Tatsache das man sich nicht von der Krankenkasse abmelden kann oder bzw. es ziemliche Nachteile hat, wenn man das tut. Jedenfalls in meinem Fall – freiwillig Pflichtversichert und einem Kind das über die familienversicherung mitversichert ist. Wer die Abmeldung von der Krankenkasse anstrebt findet sich im handumdrehen im Bürokratidschungel wieder. Seltsame und zweifelhafte Rechtssprechungen findet man dort vor. Gesetzlich ist geregelt das eine private Reisekrankenversicherung gleich zu setzen ist mit einer normalen Krankenversicherung. So wäre eine Kündigung und wiederaufnahme nach der Rückkehr kein Problem. Die Versicherungen haben sich allerdings einen Umweg gebaut mit dem sie den Versicherten in die sogenannte Anwartschaftversicherung zwingen. Die Anwartschaft bedeutet das die Beiträge für die Reisezeit auf einen geringeren Betrag reduziert werden. Gering bedeutet in meinem konkreten Fall ca. 50€/mtl. Hätte ich mich für eine Kündigung entschieden, wäre ich nach der Rückkehr in eine sog. Auffangversicherung gerutscht. Im Rahmen der Auffangversicherung hat man jedoch keinen Anspruch mehr auf Krankengeld und zusätzlich kann es zu Komplikationen kommen, falls man eine Beitragsentlastung beantragen möchte. Unschön!

Für den der mehr erfahren möchte, habe ich nachstehend die Hintergrundinformationen die ich zum Thema gefunden habe als Links hinterlegt:

Untervermietung nachträglich entziehen?

Als wäre das Ärgerniss mit der Krankenkasse nicht genug. Nach einem zufälligen mit meinem Vermieter im Hausflur, möchte dieser mir nun die Untervermietung meiner Wohnung untersagen. Auch hier ist die Gesetzeslage mal wieder unklar.

Glaubt man dem BGH, Urteil vom 4. Dezember 2013 – VIII ZR 5/13 so ist der Vermieter berechtigt eine fristlose Kündigung auszusprechen, sofern der Mieter die Untervermietung nicht auflöst.

Anderseits sagt das BGH, Urteil v. 11.6.2014, VIII ZR 349/13 das ein Auslandsaufenthalt ein Recht auf Untervermietung gibt.

In meinem konkreten Fall ist der Auslandsaufenthalt gegeben und es hat vorab schon eine gestattete Untervermietung gegeben. Ich werde berichten, wie sich die Situation weiter entwickelt hat.

Co-Working Bangkok

Als ersten Anlaufpunkt um arbeiten zu können habe ich mir einen Platz im HUBBA Space in Bangkok gemietet. Wie es der Zufall so wollte haben die dort aktuell 5 jähriges bestehen und deshalb konnte ich den Platz für einen angenehmen Preis mieten. Ich bin gespannt was mich dort erwartet.

Go East

In Bangkok plane ich ein paar digitale Nomaden zu treffen und Speaker für den Webmontag zu finden. Ich konnte bereits einen Talk im theHive platzieren und freue mich sehr darauf. Nach dem Aufenthalt in Bangkok plane ich richtung Osten zu reisen. Koh Mak oder Koh Kood hatte ich bisher so überlegt. Allerdings habe ich zufällig vor einigen Tagen mit einer Freundin gesprochen die auch grade in Thailand ist. Sie ist auf Koh Phangan und ich könnte mir auch vorstellen, dahin nochmal einen Abstecher zu machen. Wird spontan entschieden 🙂

Für heute steht erstmal noch das Forum der offnene Wissenschaft der Universität Bielefeld auf dem Programm die mit dem Thema „digitalisierung“ mal wieder voll mein Interessengebiet treffen. Heute steht auf dem Programm:

Mit menschlicher zur künstlichen Intelligenz: Grundlagen, Akteure, Perspektiven
Prof. Dr. Helge Ritter, Technische Fakultät, Universität Bielefeld

Yeah!

Klong Prao love

Klong Kloi Beach insgesamt war zuckersüß, nur ich leider zu viel Prinzessin um allein in dem doch sehr offenen Haus zu bleiben. Außerdem ist man dort im Süden der Insel etwas weit ab vom Schuss und hat außerdem keinen Sonnenuntergang. 

Also die Mitte! Klong Prao Beach. Ich war bereit selbst die 1500 THB pro Nacht in Kauf zu nehmen. Das dringende Bedürfniss mal irgendwo anzukommen rechtfertigtet den Preis. Der Bungalow lag unmittelbar an dem schönsten Strandabschnitt des Klong Prao Beach wo ich schon vor ein paar Tagen die nette Bar entdeckt hatte, die von der Dame aus Finnland betrieben wurde. Ich war etwas entzaubert als ich meinen Kram im Bungalow platziert hatte, denn er war doch schon ganz schön abgerockt. 1500 THB auf jeden Fall nicht mehr Wert. Nun gut, also weiter die Augen offen halten.

Als ich mich gegen Abend auf den Heimweg gemacht habe, bin ich noch bei den Krong Tarra Bungalows eingekehrt und habe dir nun endlich das Juwel gefunden nach dem ich gesucht habe. 700 THB pro Nacht, super sauber, modernes Interieur, Wifi, Veranda mit Gartenblick, direkt am Markt und 5 min zum Strand. Einziehen konnte ich auch direkt und mir war klar das ich dort eine Weile bleiben werde.

Nach all den Strapazen fing ich an mich endlich etwas zu entspannen. Mir ist klar geworden das reisen und arbeiten für mich besser in längeren Abschnitten als 2-3 Tage funktioniert. Außerdem ist mir aufgefallen das ich stärker darauf achten muss was für mich wichtig ist, insbesondere wenn ich mich in einer Gruppe bewege. So hatte ich einige Entscheidungen in den letzten Tagen oftmals eher im Interesse der Gruppe getrofffen. Schwer ist es auch, eine klare Abgrenzung zwischen Arbeit und Freizeit zu finden. Zum einen weil Zeitverschiebung ein Faktor ist, zum anderen weil die Leute die einen umgeben Urlaub haben und deshalb überwiegend Dinge im Kopf haben die nur mit oder in der Freizeit zu realisieren sind. Ebenfalls nicht bedacht habe ich die Auswirkungen des subtropischen Klimas auf die Elektronik. Mein Rechner zeigt erste Anzeichen von zu hoher Feuchtigkeit. Das wirkt sich auf das touchpad aus, was nicht mehr richtig reagiert. Also halte ich Ausschau nach einem Raum mit Klimaanlage und WLAN 🙂

Klong Prao – in die Ecke könnte ich mich verlieben. Bilder sagen ja 1000 mal mehr als Worte. Hier die Impressionen:

Bang Bao Klong Kloi Beach oder mein Haus

Gestern stand ja eigentlich Rollerfahrschule auf dem Programm, aber es gab in meinem Hud keinen mehr zum ausleihen. Nutze den Tag, dachte ich mir und bin mit leichtem Gepäck zum White Sand Beach. Bereits bei meinem ersten Besuch dort hatte ich eine Stelle ausgemacht, die halbwegs erträglich zu sein schien. Das Liege an Liege Gedränge war jedenfalls nicht für mich. „Die Stelle“ war eine kleine Gasse an deren Ende 3 Stufen ins Meer fürten bzw. bei Ebbe an den Strand. Dort hab ich mich meiner Kleidung entledigt und bin ins Wasser gehüpft. Das Wasser hat hier von den vielen Gästen und von der hohen frequentation an Bars, Restaurants und Ressorts eine etwas unangenehme, grüne Farbe. Es werden viele der Abwässer einfach ins Meer geleitet. Weder das Meer noch die Umgebung wollte mir richtig gefallen, also hab ich beschlossen mit dem Taxi zum nächsten Strand zu fahren. Der Fahrer war nett und hat mir lediglich 20 THB abgeknüpft. Über eine Art Steg wieß der Weg zum Strand. Unter dem Steg eine übel riechende Brühe, Müll und Bauschutt ließen mich schlimmes befürchten. Ich wurde jedoch mehr als angenehm überrascht. Vor mir erstreckte sich eine sehr schöne Bucht mit tollem Sand, tollem Wasser einer tollen Aussicht und das alles in fast Menschenleer.

Der Strandabschnitt an dem ich mich befand war öffentlich und deshalb nicht gesäubert. Damit könnte ich aber ganz gut leben. Das erste mal seit meiner Flucht von Koh Samui fand ich Entspannung. Das Wasser war ehrlich und alle Menschen die vorbei gingen oder sich in der Nähe aufhielten lächelten. Zu beiden Seiten des öffentlichen Strand konnte man Bungalow und Ressortanlagen erahnen. Nach 2 Stunden ca. entschloss ich mich die Gegend zu erkunden und hoffte darauf das ich eine schöne neuen Gelegenheit fand wo ich die nächsten Tage wohnen konnte.  Als ich das erste recht teuer wirkende Ressort passiert hatte, kam ich auf eine nett wirkende Bar zu. Die Dame des Hauses, eine Schwedin wie ich meinte zu erkennen, war so relaxed und freundlich das ich mich sofort in die Gegend verliebt habe. Ich fand sogar einen schönen Bungalow der von der Ausstattung alles bot was ich mir wünschte, mit 1500 THB allerdings etwas mein Budget sprengte.

Grade hatte ich einen Plan gefasst und war dabei mich auf den Rückweg zu machen, da sprach mich eine Frau an die etwa im Alter meiner Mutter zu sein schien. Ob ich ihr eine nette Unterkunft empfehlen könnte? Ich schwärmte ihr von dem schönen Bungalow vor den ich grade entdeckt hatte, aber sie wollte nicht mehr als 600 THB ausgeben. Kurzerhand beschlossen wir gemeinsam nach Unterkünften Ausschau zu halten. Unser gemeinsamer Weg führte uns zum nächsten Abschnitt des Klong Prao Beach vorbei an den KP Huts, dem Blue Lagoon und den LIN Bungalows die alle eher im Stil Dschungel Hütte gestaltet waren. Hippireske Gärten mit verwunschenen Wegen und Stegen die über die angrenzenden Mangroven führten. Leider war alles ausgebucht oder entsprach nicht den Vorstellungen. Sicher war für mich das diese Gegend sicher eine der schönsten auf Koh Chang ist. Zum Sonnenuntergang befand sich das Meer im Ebbe Zyklus und der Strand wurde so viele Meter breit. Die Sonne schien direkt zwischen zwei vorgeagerten Inseln unter gehen zu wollen und der Anblick war einfach nur Malerisch. Ich war ja mit leichtem Gepäck unterwegs und deshalb gibt es leider keine Fotos.

Der nächste Morgen gestaltete sich zunächst etwas hecktisch, da keine der Unterkünfte die ich angestrebt hatte frei sein wollte und ich nun so mal wieder das Internet befragen musste dazu. Alle meine bisherigen Erfahrungen haben gezeigt das es viel viel besser ist die Unterkunft zunächst anzusehen bevor man Bucht. Dazu rate ich jedem. Im Zeifel findet man irgendwas aber gibt kein unnötiges Geld für völlig überteuerte Ressorts aus. Ich bin ins Taxi gestiegen und habe mich nach Bang Bao zum Kong Kloi Beach fahren lassen. Der Zufall wollte es das ich der Dame vom Vortag über den Weg lief und mir auch noch ein ganzes Haus für einen bezahlbaren Preis angeboten wurde. Kurzerhand habe ich das Angebot für ein paar Tage angenommen. Das ganze Dorf wirkt wie einekleine Hippie Gemeinde und ich bin gespannt wie die nächsten Tage hier so werden. Jetzt gibt’s erstmal Barbecue und ein paar Fotos

Koh Chang und mein stayment permit

Die Fahrt zum Pier von Trat, von dem aus die Fähre nach Koh Chang fuhr lief relativ ereignislos ab. Alle Passagiere werden nach jeder Pause abgezählt und insgesamt wird während der Fahrt nicht viel gesprochen. Ankunft in Trat und Übergabe an den nächsten Transport Dienst der uns zum Pier gebracht hat. Die Fahrt war lang, aber das Wetter war gut und die ersten Eindrücke die die Landschaft bot erschienen verheißungsvoll. Die Überfahrt war schön und abgesehen davon das der Standard des Zimmers nicht dem entsprach was ich mir vorgestellt habe, war die Anlage ganz schön und hat mir den Abend mit einem Sonnenuntergang versüßt.

Dort angekommen und mit strengen Blick zum Warten aufgefordert, kam ich mir wie ein Schwerverbrecher vor. Genervt aber freundlich erklärte mir die Beamtin das ich Fotos und Fotokopien von meinem Ausweis bräuchte, ich aber nichts zu befürchten hätte und auch meine Rechnung zum 14.02 glatt aufgehen würde. Puh!! da war ich das erste mal seit Tagen erleichtert. Unentwegt hat man das Gefühl das die Thais einen für völlig bekloppt halten. Ich kann es Ihnen ehrlich gesagt nicht verübeln. Nach dem ich Fotokopien und Fotos besorgt hatte und wieder brav im Wartebereich platz gekommen hatte, kam ich dort mit einem Mann ins Gespräch. Dieser erzählte das er gar nicht mit bekommen hätte das er sein Visum schon 5 Tage überzogen hätte und, na ja, dann müsse er halt jetzt Strafe zahlen. Von Respekt keine Spur. Die Beamten waren von dem Fehlenden reichlich genervt, dafür zu mir aber um so freundlicher. Total happy habe ich das Büro mit dem alles entschiedenem Stempel verlassen und bin in eine Garküche um die Ecke um erstmal was zu essen. Das Immigration Office liegt in einem verschlafenem Fischerdorf. Offensichtlich ein nicht so doll von Touristen überlaufender Ort. die Dame der Küche war sehr nett, hat mir eine Top Nudelsuppe gezaubert und organisiert das mich die Tochter (?) zum Pier fährt. 140THB wovon ich bitte 100 der jungen Dame geben solle, sie würde sich freuen. Liebend gern, dachte ich mir und hab mich über den sehr günstigen Preis gefreut. Am Pier hatte mich leider direkt der Tourismus wieder eingefangen und ich musste mich in eine Schar von ca. 300 Backpackern im Durchschnittsalter von ca. 20-25 Jahren einreihen. Hatte ich gestern doch noch überlegt ob ich mich ggf. zum, bei Backpackern beliebten Lonley Beach umquartiere, warf ich diese Überlegung bei dem Anblick direkt wieder über Bord. Eine Entscheidung musste ich jedoch treffen, denn am nächsten Tag musste ich um 12 Uhr Pennys Resort verlassen.

Spontan habe ich 3 Nächte im Top-Resort gebucht das am White Beach auf Koh Chang liegt. Die Bewertungen die von richtigen Brötchen, echtem Kaffee und kleinem privatem Strand berichteten hatten mich überzeugt. Außerdem war ich immer noch leicht angespannt und sehnte mich danach endlich mal ein oder zwei Tage unbeschwert sein zu können. Ich könnte auch sofort Einchecken und müsse nicht bis 13 Uhr warten sagte mir der nette Mensch an der Rezeption. Eine schöne kleine Anlage mit sehr gepflegten Bungalows und Ambiente empfing mich. Mein Zimmer klein aber sehr fein war etwas abgelegen und mit Gartenblick. Es war ca 10:30 und Frühstück gab es bis 12 Uhr. Was für eine Wohltat. Baguettbrötchen, Käse, richtiger Kaffee, Butter, Obstsalat mit Jogurt und ein Blick aufs wunderschöne Meer. Klasse!

 

One night in Bangkok 

Bangkok hat mich bei der Landung mit Regen empfangen, diesen Umstand aber direkt wieder gut gemacht. Fliegen stand ja eigentlich nicht auf dem Plan, deshalb musste ich im Hinblick auf das Gepäck etwas einfallsreich sein. So war es diesem Umstand geschuldet, das meine Sneaker außen an meinem Rucksack befestigt waren. Ich war von den Ereignissen der Tage etwas erschöpft und wollte schnell in das vorgesehenen 4-sterne Domizil. Schon im Taxi angekommen müsste ich das Fehlen von einem meiner Sneaker feststellen. Zurück zum Gepäckausgabeband bzw. zu der Sicherheitskontrolle davor. „den sehe ich nie wieder“ schoß es mir durch den Kopf und war sehr positiv überrascht als keine 2 Min. Später der Sicherheitsbeamte mit meinem Schuh auftaucht. Der Taxifahrer war auch noch am warten und los ging die Fahrt in die große Stadt.

Als Hotel hatte ich mir die Windsor Suites ausgesucht. Sehr zentral gelegen, nicht weit zur Busstation von der ich am nächsten Morgen weiter musste, nicht weit zum Immigration Office wo ich mein Visum verlängern wollte. 4 Sterne und einen Tag Prinzessin sein, war meine hungrige Vorstellung, die leider nicht erfüllt wurde. Einschicken erst um 14 Uhr bei einem Preis pro Nacht der eher an roten Teppich erinnerte. Wenigsten durfte ich mein Gepäck in der Lobby lassen. Also ab zum Immigration Office.

Die Stadt hat mich völlig erschlagen. Laut, stinkend und unfreundlich. Das war mein erster Eindruck. Die Luft von den vielen Abgasen schon fast staubig beim Einatmen, eine Lautstärke die eine Unterhaltung beim Spazierengehen unmöglich macht und Menschen die sich gegenseitig nicht ansehen oder einem durchdringende Blicke zuwerfen wenn man sie ansieht. Die Seitenstraßen schienen fest aufgeteilt an die jeweilige Gruppe die dort wohnt und an den Zugängen zu den Straßen stehen streng blickende Männer die überprüfen wer man ist. Nach einigem Hin- und Her habe ich das Immigration Büro in einem riesigen Gebäudekomplex ausfindig machen können. Unwirklich war es im Inneren. Im Eingangsbereich musste ich mir einen Besucherausweis geben lassen den ich nur gegen Vorlage meines Ausweises bekommen konnte. Es war klinisch sauber im Gebäude und die Luft war runter gekühlt auf 21° Grad. Der Aufzug in den 32. Stock war steril und nur der Fernseher auf dem asiatische Werbung lief gab Geräusche von sich. Herr Wong vom Siam Legal Büro war nicht da. Ob ich überhaupt richtig sei, könne nur er mir beantworten. Mit diesem Wissen wurde ich in ein anderes Büro im 30. Stock geschickt. Eine sehr freundliche Damen, die sehr gut Englisch sprechen konnte hat dann mit Herrn Wong telefoniert. Er hatte zurück gerufen und mitgeteilt er sei grade im Immigration Office und er könne sich später mit mir treffen. Ob mir denn klar wäre das das Visum Geld kosten würde? Äh..ne war mir nicht wirklich klar. Also 1900 THB für das Visum und Herr Wong sei ja Anwalt, den müsste ich dann auch noch bezahlen. Ich erklärte das ich nicht der Meinung wäre das ein Anwalt von Nöten sei, denn es wäre ja mein gutes Recht das ich das Visum bzw. Staymet Permit verlängern lassen könnte. Die Dame unterstrich mein Unbehagen in dem sie mich darauf hinwies, es seien ja nur noch wenige Tage bis meine Aufenthaltserlaubnis auslaufen würde. Sie wäre sich da unsicher ob das dann noch klappen würde. Na schönen Dank!!

Ich habe mich aber nicht beirren lassen und dankend die Dienste von Herrn Wong abgelehnt. Auf dem Rückweg zum Hotel bin ich in einem italienischem Restaurant eingekehrt und habe einen Salat mit Käse, Olivenöl und Basamico Essig gegessen (Seit mehreren Tagen das beste was ich zwischen die Zähne bekommen hatte), abgerundet mit einem geeistem Kaffee Latte in einem Cafe die einem zum Getränk den WLAN Schlüssel servierten (Es gab außerdem Sitzplätze mit Steckdosen) konnte ich dann endlich in den Windsor Suits einchecken. Meine Suit war ebenfalls im 32. Stock und bot mir einen beeindruckenden Ausblick auf die umliegenden Häuser.

Die Suit selbst bestand aus einem Schlafzimmer, einem Salon und einem Badezimmer. Insgesamt machte das Hotel einen guten Eindruck. Nach einiger Recherche im Internet hab ich auch ein paar interessante Aktivitäten gefunden die ich hätte machen können. Irgendwie steckte mir aber der Schreck der letzten Tage so in den Knochen und ich hatte auch keine Lust unendlich viel Geld aus zu geben, also habe ich mich dagegen entschieden. Den frühen Abend hab ich also mit arbeiten verbracht, die ich zum Teil in dem italienschem Restaurant und zum Teil in dem Coffee Store erledigt habe, die ich mir am Vormittag schon angesehen hatte.  Auf dem Weg zum Restaurant war ich an einer Bettlerin vorbei gegangen, die im Regen mit Ihrer ca. 1,5 Jahre alten Tochter auf der Brücke saß, die ich überqueren musste. Ich verstehe unsere Welt einfach nicht. Warum baut man solche Städte? Wo unbezahlbarer Reichtum und bittere Armut so dicht nebeneinander sitzen? Warum zieht es uns in so ein Zentrum, wo nicht mal die Luft mehr atembar ist?  Meins ist es definitiv nicht und der Anblick der Frau mit Ihrer Tochter  hat mich zu einem schlechtem Gewissen ermahnt und mir schlagartig klar gemacht wie gut es mir eigentlich geht. 500 THB sind für sie sicherlich genug um davon eine Woche oder länger leben zu können. Ihr Blick war erstaunt als ich Ihr den Schein in die Hand gedürück habe. Auf halber strecke bin ich nochmal umgekehrt und habe ihr auch noch mein Regencape gegeben. Machts irgendwie auch nicht besser. Todmüde bin ich dann ins Bett und habe eine alptraumbehaftete Nacht hinter mich gebracht in der ich von Abschiebehaft und nicht bewilligten Visas geträumt habe. Hier noch ein paar Impressionen: