Garagen Nazi

Das Leben ist ja oftmals von Hürden geprägt die es zu überwinden gilt. Da erscheint es mir rätselhaft, warum manche Menschen dazu neigen sich noch mehr Probleme zu schaffen.

So fand ich gestern diesen Brief in meinem Briefkasten. Zum Hintergrund müssten man nun ein Bild von der Einfahrt vor unserem Haus haben. Aber anyway! Mit dem Vermieter der Garage gibt es schon viele lustige Anekdoten zu erzählen. So hatte ich einmal meinen Wagen vor der Garage geparkt, weil ich nur ein paar Sachen holen und gleich weiter wollte. Ich fand meinen Wagen zugetaped mit Gaffa-Tape, auf dem geschrieben stand: Parken verboten! Das Tor meiner Garage war offen und hing vorne am Wagen unter dem Spoiler fest. Leider habe ich nicht schnell genug geschaltet und kein Foto gemacht.

Ich gehe davon aus, dass der Vermieter in seinem privat Leben ggf. zu Hause nicht so viel zu sagen hat und diesen Mangel gern bei seinen Mietern zum Ausdruck bringt.

Einmal, es hatte ein Umzug stattgefunden, rief er die Polizei an. Es stand ein Lieferwagen in der Einfahrt. Die Einfahrt ist so gestaltet, dass durch das Parken eines Lieferwagens die Durchfahrt für andere PKW nicht behindert ist. Er stellte seinen Wagen so hin, dass der Lieferwagen nicht mehr weg fahren konnte. Als die Beamten eintrafen und der Besitzer des Lieferwagens erklärte warum er dort steht, rieten die Beamten dem Vermieter doch einfach kurz etwas Platz zu machen, damit der Lieferwagen nun fahren könnte. Das ganze Schauspiel hat sicherlich 1,5 Stunden gedauert, angefüllt von dem Gezeter das der Vermieter, der lautstark auf sein Recht pochte über den Hof posaunte. Da können sich die öffentlich-rechtlichen in Punkto Unterhaltung noch ne Scheiben von abschneiden.

Die Kündigung ist rechtlich natürlich nicht haltbar, aber ich mache mir ernsthafte Sorgen das der Vermieter wieder mein Auto beschädigt. Ich könnte mir auch vorstellen, dass er sogar handgreiflich wird. Ist jetzt nicht so, dass ich davor Angst hätte, aber beim morgentlichen Kaffee dachte ich so, dass ich die Garage in den nächsten Monaten auch nicht wirklich benötige. Für die letzten Tage könnte der Wagen auch gut an der Straße stehen und ich habe einen Freund gefragt ob er dem kleinen Weißen ggf. über Winter Unterschlupf gewähren könnte.

Zack 60€ / mtl. gespart und keinen Stress mehr mit dem Garagen Nazi. Ich muss allerdings zugeben, dass eine weitere Auseinandersetzung sicherlich unterhaltsam wäre. Ich könnte es filmen! 🙂

Reis! – soll ja das beste Mittel sein, wenn das Handy nass geworden ist. Seit 2 Nächten liegt meins nun schon drin. Es funktioniert zwar einwandfrei, allerdings sind die Linsen der Hauptkamera beschlagen. Hier freue ich mich über jeden dienlichen Tipp.

Dann mal auf in den Arbeitswahn.

Nachtrag 11:46 Uhr

Hoffnung kommt auf!

 

Resume II

Der Abflugtag hatte dann noch einiges an Überraschung bereit. Zum einen ergab sich die schöne Gelegenheit das ich Chritiana und Frank noch mal getroffen habe. Kurz nach meiner Ankunft am Flughafen bekam ich eine SMS, die mir übermittelte, dass ich die beiden um wenige Minuten am Fährterminal verpasst hatte. Das Boot der beiden lag dort im Hafen. Kurzentschlossen haben die beiden sich einen Motorroller geliehen, um mich am Flughafen treffen zu können. Darüber habe ich mich sehr gefreut, da der Abschied am Samstag durch die eilige Abreise nicht möglich war. Das sich nun dieser Zufall ergab, ließ mir Tränen in die Augen steigen. Noch merkwürdiger wurde dieser Zufall untermalt, als plötzlich mein Flug abgesagt wurde. Ich persönlich fand das ganz ok, da ich nun noch etwas mehr Zeit mit Chtisiana und Frank hatte und die Flugzeit sowie etwas ungünstig gewesen wäre. Die 130 anderen Fluggäste sahen das leider anders. Wie das denn sein könnte und was für Unannehmlichkeiten das nun bedeuten würde. Ein echter Kulturschock nach 6 Wochen mit gechillten Menschen. Wir wurden in ein Ressort am anderen Ende der Insel gekarrt und jede Partei hat einen eigenen Bungalow inkl. Vollverpflegung bekommen. Keine 5 Sterne aber absolut ok. Das Gemecker meiner Mitreisenden hat mit einiges an Gelassenheit abgefordert und kann nur nochmal feststellen das mir die Gedanken und Bedürfnisse des Pauschalurlaubers ein Rätsel bleiben werden.

Gegen Abend ereilte mich dann nach und nach der herannahenden Tot meiner Oma, der mir in den nächsten Tagen begegnen würde. Ein Kapitel das hier nicht beschrieben werden wird aber der Abschluss dieses Berichts sein soll. Auf Bald

Resume I

Es kann kaum ein Zufall sein, daß es in keiner Sprache der Welt die Wendung schön wie ein Flughafen gibt. Flughäfen sind häßlich!

heißt es im Roman von Douglas Adams – Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele – und ich kann dem nur zustimmen. Flughäfen sind nich dafür gemacht sich bei Ihnen  aufzuhalten, sie sind dafür gemacht sie zu verlassen. Flughafen Kos – 4 Stunden bis zum Abflug! Zeit für ein kleines Resümee.

Die Dodekanes Islands Griechenland sind aus meiner Sicht auf jeden Fall eine Reise wert. Ein kleiner Kulturschock hat mich heute bei meiner Ankunft via Fähre in Kos ereilt. Alle Inseln die ich bisher besucht habe waren frei von überladenem Tourismus. Das wenige was ich von Kos gesehen habe wirkt leider wie das Gegenteil. Das Paradies der Kite Surfer wird Kos genannt. Gemäß der aktuellen Windlage würde ich sagen das diese wahrscheinlich stimmt. Auf dem Weg vom Fährenterminal zum Busbahnhof sah ich eine endlose Aneinanderreihung von Restaurants und das erste mal seit dem ich hier bin, wurde ich angesprochen ob ich eintreten möchte. Die Fahrt mit dem Bus war visuell geprägt von einer überwiegend zugebauten Landschaft und dann weiter stadtauswärts eine Landschaft von All-Inklusive Hotels.  Der Flughafen gefüllt von Menschen in Eile und trotz all dieser Umstände finde ich in dem Restaurant, dass sich in direkter Gesellschaft zum Flughafen befindet, freundliche Mitarbeiter vor und akkurate Preise. Handy und Laptop auf dem Tisch liegen lassen inklusive Tasche – kein Problem!

Was ist also mein Rat wenn man die Inseln besuchen möchte? Nun mit dem Boot ist es sicherlich am schönsten, da einem hier die versteckten Buchten und Tavernen begegnen  die einem auf dem Landweg wahrscheinlich nicht auffallen würden. Hat man diese Möglichkeit nicht so rate ich zu folgendem:

  • Insel Hopping via Fähre ( http://www.12ne.gr/en/).
  • Motorroller leihen
  • Möglichst auf die andere Seite der Insel oder weg vom Hafen in den nächsten oder übernächsten Ort fahren.

Grundsätzlich empfehle ich alles, außer den Flug und ggf. die Fähre, vor Ort zu buchen. Man kann fast immer Handeln und das lohnt sich.

Mein Resümee zum digitalen Nomadentum:

  • Gepäck  auf ein minimum reduzieren.
    • Shampoo, Duschgel, etc. bekommt man vor Ort
    • Man kann fast überall waschen.
    • W-Lan ist fast überall möglich.
  • Einen ultrakleinen, leichten und wenig Platz verbrauchenden Schlafsack anschaffen.
  • Einen mobilen Router anschaffen
  • Einen möglichst leistungsfähigen aber kleinen W-Lan Verstärker anschaffen.
  • Ein gutes Messer mitnehmen.
  • 4 Wäscheklammern einpacken
  • Kaffe schmeck auch ohne Milch.

 

 

 

 

Endless kindness

Die Freundlichkeit der Menschen hier ist einfach unglaublich. Gestern hatte ich zwecks Arbeit ein Restaurant (www.lyxnari-leros.gr) besucht und das Paar, dass das Restaurant betreibt hat mich zutiefst beeindruckt. Zum einen fand ich total toll, dass die Speisen in ihrem Restaurant überwiegend aus dem eigenen Garten erzeugt werden, den ich besichtigen konnte. Katoffeln, Salat, Zwiebeln, Oliven, Orangen, Zitronen, Kräuter, Zuchini, Auberginen, Wein, Guave  und auch Hahn und Henne findet man dort. Bio total!  Darüber hinaus, fand ich innen ein paar Fotos von Zeichnungen die im 2. Weltkrieg von deutschen Soldaten gemalt wurden. Die Inhaberin hat mir erklärt das es ein Haus in Lakki gibt, in dem die Zeichnungen vor zu finden sind. Ein Überbleibsel der bewegten Geschichte der Stadt. Das Haus selber hat für die Einheimischen keinen großen Wert, aber das junge Paar des Restaurants sieht das anders. Die Geschichte der Stadt soll erhalten bleiben. Die schönen Art-Deco Bauten sind leider schon an vielen Stellen angegriffen und es ist wirklich traurig so viel schöne Architektur verfallen zu sehen. Also haben sie eine Initiative gegründet, die helfen soll die Geschichte der Stadt am leben zu halten. Hier ein Einblick in Ihre Arbeit dazu:

Neben den Bauten und dem Haus mit den Zeichnungen gibt es noch mehrere Zeitzeugen, die private Sammlungen zum Thema angelegt haben und die man auf Nachfrage besuchen kann. Leider sind die Schauplätze zu Fuß nicht so gut erreichbar. Obwohl man sich grade erst begegnet ist hat das junge Paar angeboten mich mit dem Auto zu den besagten Plätzen zu führen. Wow! Einfach toll! Ich freue mich schon darauf und hoffe dass ich dann auch die Villa von Mussolini und die alte Psychiatrie besuchen kann.

Am Nachmittag haben wir noch einen Spaziergang zu einem Museum für Kriegsgeschichte gemacht, dass aber leider geschlossen hatte. Draußen konnte ich einen Schnappschuss von einem ausrangiertem Starfighter machen konnte. F-104 – still one of the most beautiful aircrafts ever designed – der mit über 200 Abstürzen eine zweifelhafte Karriere in der Geschichte der deutschen Luftwaffe  absolvierte. (Einen Dank an meinen Onkel Rudi der dieses Hintergrundwissen liefern konnte ). Etwas was mir nun auch schon oft hier begegnet ist sind Ziegen. Die Ziegen in Griechenland haben oftmals große Areale in bergigen Gegenden zur Verfügung, sind überwiegend mit Glocken ausgestattet und so hört man beim gehen oft das klimpern dieser in den Wäldern. Ich denke das ist so das Ideal was ich mir an artgerechter Haltung vorstellen kann. Ich muss sofort an die Kinderserie Heidi denken wenn ich die Glocken höre.

Leros

Nach Samos und Lipsi sind wir nun auf Leros angekommen. Da Lipsi und Leros sehr nah beieinander liegen, haben wir die Fahrt unter Motor vorgenommen. Unser erstes Ziel war der Hafen beim Flughafen auf Leros. Dort sollten wir mit Richard, einem Segelfreund von Kapitän Carsten treffen, dessen Boot dort zu Wasser gelassen wurde. Punktlandung trifft es ziemlich gut, denn gerade als wir den Hafen erreicht haben, war Richard dabei die Segel zu testen und bereitete sich aufs ausfahren vor. Es war also nur ein kurzer Stopp und dann sind wir mit beiden Booten in Richtung Hafen Lakki los. Das erste mal unter Segeln stellte sich gleich ein ganz anderes Gefühl an Bord ein. Der Klang der Wellen, die Bewegung des Bootes  wirken sofort beruhigend. Da die Genua immer noch nicht richtig läuft hatten wir in Punkto Geschwindigkeit aber gegen Richards Boot keine Chance. Diesem Umstand soll aber in Leros der Gar aus gemacht werden und ich bin gespannt wie sich das Segelverhalten der Great Escape dann verändern wird. Nach ca. 1,5 Stunden sind wir dann in den Hafen von Lakki eingekehrt. Lakki eine Stadt mit ca. 1500 Einwohnern ist mit einem beeindruckendem natürlichen Hafen und einer beeindruckenden Historie gesegnet. Von 1912 – 1923 von Italienischen Truppen besetzt gab es nach der Kapitulation Italiens im zweiten Weltkrieg 1943 eine britische Übergangsregierung und wurde dann in einer blutigen Schlacht vom 12. – 16. November von deutschen Truppen zurück erobert. Dies spiegelt sich in der Architektur der Stadt wieder die in der Hafengegend viele Gebäude im Art Deco Stil aufweist. Weiterhin Bemerkenswert ist das in Lakki die größte psychiatrische Klinik Griechenlands zu finden ist. Zeitweise waren hier bis zu 2.700 Menschen untergebracht. Bei der Einfahrt in den Hafen konnte ich das alte Gebäude der Klinik sehen, dass in direkter Gesellschaft einer Villa die ehemals Mussolini gehörte steht. Nach dem Besuch der Duschen in der Werft, die ganz eindeutig die besten Duschen waren die ich bisher auf dieser Reise gesehen habe, haben wir uns mit Richard und einigen Freunden in einem Restaurant am Hafen getroffen. Wie es der Zufall so wollte war Daniel, einer der Gruppe die Richard begleitet hat, Musiker und schon durften wir einer Darbietung seiner Künste lauschen. Er spielt Banjo und singt. Nach zwei Songs gesellte sich noch ein Mundharmonika Spieler der Zufällig dort war dazu und ich fühlte mich wie im tiefsten New Orleans 🙂 Visit: http://www.oldsalt.us/

Lipsi

Obwohl ich Pythagorio recht charmant fand, so fehlte mir doch ein wenig das familiäre Flair das ich sonst vorgefunden habe. Ich war also gespannt was mich in Lipsi erwartet, eine kleine Insel die süd-westlich von Samos liegt. Leider war nicht genug Wind als das es sich gelohnt hätte die Segel hoch zu fahren. Das Wetter etwas bewölkt kutterten wir also mit ca. 6 Knoten in Richtung Lipsi. Die Fahrt führte uns vorbei an Aki, dass wir eigentlich zu erst ansteuern wollten, aber da das Wetter später noch mehr auffrischen sollte, hat Kapitän Carsten es vorgezogen in Lipsi an einer Muring anzulegen. Eine Muring ist ein großer Betonblock der auf dem Grund des Hafens liegt. Daran befestigt ist ein starkes Seil an dem die Boje festgebunden ist. Die Boje schwimmt und markiert so den Platz wo man das Schiff parken kann. Mit einem Bootsmannshaken muss man das Seil der Boje zu fassen bekommen und dann am Schiff festmachen. Das Manöver kann kompliziert werden, da ein Schiff ja nicht ruhig auf einer Stelle stehen bleibt. Klar war es meine Aufgabe das Seil der Boje zu fangen. Die Anfahrt klappte super aber leider kam ich nicht wirklich an das Seil und die Boje hat meine Seite des Schiffs passiert. Carsten hat es dann aber geschafft das Seil auf der anderen Seite einzufangen und gemeinsam haben wir das Schiff dann festmachen können.

Lipsi ist wunderschön. Eine kleine Gemeinde mit ca. 1000 – 1500 Menschen. Die Häuser traditionell griechisch in Weiß und Blau. Verwunschene Gassen, mit schnuckeligen Häusern, freundlichen Farben und wie so oft freundlichen Gesichtern. Absolut zum verlieben.

Der Hunger hat uns dann in eine kleine Pizzaria getrieben, wo es eine der besten Steinofenpizzas gab die ich jemals gegessen habe. Als Abschluss des Abends sind wir noch in einer urigen Fischerkneipe eingekehrt und haben eine Art Ouzo getrunken. Der Wind frischte stark auf und bei ordentlich Dünung ging es dann mit dem Beiboot zurück an Bord.

Am nächsten Morgen haben wir einen kleinen Gang zum Strand gemacht der in einer kleinen Schlucht gut windgeschützt liegt. Gleichmäßig abfallend liegt die Bucht da und die Farbe des Wasser sieht gerade zu einladend aus. Der Strand selber ist aus feinem Kies aber da die Saison noch nicht richtig begonnen hat, ist noch etwas Aufräumarbeit zu tun. Das hat dem malerischen Anblick jedoch keinen Abbruch getan und ich kann mir gut vorstellen das ein Urlaub hier sehr schön sein kann. Die Anbindung an die Fähren ist sehr gut, und da Lipsi ja nicht besonders groß ist, könnte man im Fall das man doch mal etwas mehr Trubel haben möchte mit der Fähre in einer guten Fahrzeit die umliegenden Inseln erreichen. Auch hier war das Auffinden von einem Cafe mit guter Internetanbindung gar kein Problem. Nach einigen Stunden Arbeit, wollte es der Zufall, dass ich Liz und Dave, ein britisches Paar, kennengelernt habe, die wie sie mir berichteten,  sich beim ersten Eintreffen auf Lipsi direkt so in die Insel verliebt haben, dass Sie dort ein Haus gekauft haben. Der Auftakt unseres Gesprächs war die Frage was eigentlich die Realität ist?! und es folgten Gespräche über die aktuelle Lage der EU und den möglichen Austritts von Großbrittanien, sowie die Lage der Flüchtlinge bis hin zu Immuntherapie im Kampf gegen Krebs. Wie sich herausstellte war ich durch Zufall auf regelrechte Prominenz in diesem Gebiet gestoßen, denn Liz war vor Ihrer Rente Professorin an der Universität London wo Sie mit Ihrer Forschung diesen Bereich entscheidend voran gebracht hat. Nebenbei war sie noch die einzige weibliche Professorin in dieser Zeit. Dave nicht weniger Interessant war vor seiner Rente Inhaber einer renommierten Marketingagentur im Zentrum von London. Eine sehr interessante Begegnung die wir gemeinsam mit einem traditionellem Ouzo abgerundet haben.

Samos Pythagorio

Nach einer Nacht vor Anker in Limnionas sind wir wegen dem Wetter weiter gefahren nach Pythagorio. Pythagorio ist nahe dem Flughafen auf Samos und eine etwas größere Gemeinde mit einem Hafen, einer Marina, vielen Bars und Restaurants und diversen Geschäften wo man dies und das bekommt. Verlockend sollen sich in der Marina schöne Duschen befinden auf deren Besuch ich mich freue. Leider stellt sich in einem Moment als die Möglichkeit sich anders zu entscheiden schon vorüber war heraus, dass die Duschen leider nur kaltes Wasser förderten. Strom oder andere Annehmlichkeiten fehlten leider auch. Also kalt duschen! Überlebt!

Als Entschädigung habe ich dann aber die Captains Bar gefunden, die mir neben top Internet auch eine Steckdose direkt am Tisch bot. Mein Spot, dacht ich mir so und hab den nächsten Tag dort arbeitend verbracht. Um diese zu erreichen musste ich morgens aber zunächst mal die Hürde allein mit dem Beiboot an Land zu fahren meistern. Paul der Schiffshund musste auch mit. Der 2,5 PS Motor am Beiboot hat kein Leerlauf. Die Herausforderung besteht also darin, so exakt wie möglich an den Steg zu fahren und den Motor nicht zu früh aus zu schalten. Als nächstes muss der Hund aus dem Boot und dabei darf man nicht den Halt am Ufer verlieren. Wenn man dann selbst aus dem Boot geklettert ist, den Rechner in Sicherheit gebracht hat, muss das Beiboot noch festgebunden werden. Der Tag an Land und das herumschlendern von einem zum nächsten Cafe hat mir zum ersten mal ein richtiges nomadengefühl vermittelt. Gegen Mittag habe ich die kleine Burg besucht die nahe des Hafens gelegen war und bin ein wenig durch das Dörfchen geschlendert.

Am Nachmittag wurde das Wetter immer heftiger und Wind mit ca. 24 Knoten kam auf. Das Wasser schoss an der Hafemauer hoch und die Fahrt mit dem Beiboot zurück zum Schiff war eher weniger angenehm. An Bord hatte ich es abends dann mit sogenanntem „Schwell“ zu tun. So nennt man es wenn das Boot vom Wind sehr stark von einer zur anderen Seite geschaukelt wird und man so beim einschlafen so seine Schwierigkeiten hat.

Samos, Limnionas

Heute morgen ging es dann endlich los. Leinen einholen und sachte ablegen. Bei Wind um die 8 Knoten war leider nix mit Segeln, aber wir sind dann schön an der Küste von Samos entlang geschippert mit Ziel Limnionas. Eine kleine Bucht die laut Beschreibung einen guten Ankergrund bietet und eine kleine Taverne. Losfahren und sich alles gelernte über die Navigation auf See wieder in Erinnerung holen. Wie man auf der Karte ausmisst, welche Kurs man fährt, wo Gefahrenstellen auf der Route sind und wie die Ankerbucht aussieht. Begleitet von strahlendem Sonnenschein war es eine ruhige Fahrt von ca. 3 Stunden bis wir die Bucht sehen konnten.  Sand als Ankergrund und gute 5 Meter Wassertiefe könnte man fast als Ideal bezeichnen. Die Bucht super idyllisch gelegen, frei von Tourismus und Lärm.  Kaum den Anker gesetzt sind wir mit dem Dingi an Land und sind erstmal eine Runde mit dem Hund über die Insel gegangen. Kleine Straßen, mit wenigen Häusern, alle mit wunderschönen Gärten und reichlich Grundstück kamen meiner Vorstellung von Altersruhesitz ziemlich nahe. Eine kleine Villa etwas oberhalb von der Küste die zum Verkauf steht hat diese Vorstellung noch beflügelt. Die kleine Taverne in der grade das Osterfest im Rahmen der Familie gefeiert wurde war sehr einladend und die Preise waren super günstig. Zuchiniklöschen, gebackene Auberginen und ein Glas traditioneller Rezina haben den Abend abgerundet. Wieder an Bord haben starke Fallböhen eingesetzt, die uns gezwungen haben das Schiff nochmals neu zu verankern. Aber danach kehrte seelige Ruhe ein und ich habe traumhaft geschlafen. Diese Bucht kann ich jedem Segler empfehlen.

Boarding

Die letzten Tage waren zwischen Arbeit am Rechner mit den Restarbeiten am Schiff gefüllt. Das Antifouling ist drauf, das Deck ist aufgeräumt und der große Moment in dem das Schiff ins Wasser kommt steht bevor. Es wird auch Zeit denn der Staub und die allmorgentliche Flex der Hafenarbeiter bringt zwar Routine in den Morgen, aber auch eine auf Dauer schwer zu ertragende Geräuschkulisse. Ich mag den Morgen, da ist in der Werft noch alles ruhig und sobald es hier losgeht, bin ich die letzten Tage immer ins nahe gelegene Cafe gegangen um dort am Vormittag arbeiten zu können. Parallel ist hier grade noch das griechische Osterfest, dass mit unserem Weihnachten gleich zu setzen ist. Der Christlich-Orthodoxe Glaube ist angefüllt von vielen Kirchen, vielen Heiligen und pompösen Zeremonien. Während ein Schrein durchs Dorf getragen wird, werden Feuerwerkskörper geworfen und viel Lärm gemacht. Am nächsten Tag wird abends ein Fest mit der Gemeinde gefeiert, auf das zwei weitere Tage folgen in denen in der Familie gekocht und gegessen wird. Eine recht schöne Tradition wie ich finde.

Die Great Escape mit 18,90 m Länge, 5,50 m Breite, 2,90 m Tiefgang, 300 qm Segelfläche und sagenhaften 40t Gewicht soll also ins Wasser. Mit dem frischen Antifouling wirkt sie auch an Land schon sehr beeindruckend. Der Rumpf aus Stahl als sog. Rundspanter Langkiel ein Schiff wie es heute nicht mehr gebaut werden würde, wurde im Jahr 1976 in den Niederlanden gefertigt. Historische Besucher wie Ihre Königliche Majestät Prinzessin Alexandra von Kent fanden hier schon Ihren Platz und nun werde ich ein paar Wochen an Bord von ihr mitreisen.

Das Schiff wird geslippt. Ich hoffe das die Eindrücke auf den Fotos und Videos gut rüber kommen, denn es ist echt ein krassen Schauspiel was in den Minuten hier in der Werft passiert. Auf der einen Seite hat man die Seemannschaft die in Eile die letzten Arbeiten am Boot erledigt und auf der anderen Seite die Werftmitarbeiter die das Boot auf den Slippwagen befördern. Eine absolute Millimeterarbeit! Es ist mir rätselhaft wie die Jungs hier das hinbekommen und das Teamwork das während der Arbeit zu beobachten ist, zeugt von Erfahrung, Routine und Verlässlichkeit. Insgesamt ist die Werft wo wir die letzten Tage hier verbracht haben von meinem leihenhaften Standpunkt aus ziemlich super. Die Mitarbeiter sind durch die Bank weg super freundlich und hilfsbereit. Eine Hand wäscht die andere, wie man so schön sagt und das Flair ist irgendwie familiär. Ari, der hier der Hafenmeister ist, ist zwar Grieche, aber spricht fließend deutsch mit Schwäbischem Akzent wohl bemerkt. Leider habe ich versäumt zu Fragen wie lange er den Job schon macht, aber für alle Fragen oder Probleme hat er eine Lösung. Auch wenn ich selber kein Schiffseigner bin so denke ich kann ich mit absolut ruhigem gewissen behaupten, wer eine Werft auf Samos sucht, der ist bei Ari in Kallovasi bestens aufgehoben.

Und dann ist es soweit. Das Schiff setzt sich in Bewegung. Da die Great Escape ja aus Stahl ist, also mit reichlich Gewicht und sehr viel Tiefgang daher kommt ist das ganze Prozedere ein Highlight für alle Menschen die in den letzten Tagen in der Werft sind. Das schaut man sich an und Fachgespräche werden geführt. Kapitän Carsten hatte mir erzählt das das herausholen des Schiffs schon nicht einfach war, also stand uns ein spannender Moment bevor.  Das quietschen und ächzen des Slippwagens und die Enge der Parklücke in der das Schiff steht machen mir persönlich ja etwas Angst. Unvorstellbar was passieren würde wenn etwas schief geht. Erstmal in Bewegung sieht alles auf einmal ganz leicht aus.

Nach einer Rangieraktion gehts dann rückwärts ins Wasser. Anders als bei den anderen Booten bei denen ich das in den letzten Tagen beobachten konnte, muss Ari hier mit dem Bulldozer sehr weit ins Wasser fahren. Die Maschine heult auf und der Motor des Schiffes dreht hoch im Rückwärtsgang. Die umstehenden Menschen applaudieren nach dem die Aktion geglückt ist und ich eile zum Pier um dort die Leinen des Schiffs entgegen zu nehmen.

Die Aufregung legt sich und an Deck werden die Leinen sortiert, die letzten Dinge an Deck festgebunden und unter Deck alles seefest gemacht. Die Seekarte kommt auf den Tisch und dort werden sehenswerte Plätze markiert, Ankergründe besprochen und schwierige Passagen erörtert. Alle sind froh das das Schiff im Wasser ist und man dem Staub der Werft nun entfliehen kann. Eine sanfte Ruhe kehrt ein und die Anstrengungen der letzten Tage segnen uns alle mit einem tiefen und festen Schlaf.

 

 

Samos City

Da heute immer noch sehr viel Wind war, konnte die Arbeit an der Rollgenua nicht fortgesetzt werden. Da das Schiff aber im großen und ganzen fast fertig ist um ins Wasser zu gehen, war für heute Einkaufen angesagt. Am Vormittag war ich also in Kallovasi und habe dort ein paar Utensilien eingekauft. Die kleinen Gässchen und Geschäfte erinnern an alte Zeiten. Die Menschen sind einfach nur herzerwärmend. Mir ist hier noch nie Unfreundlichkeit begegnet, noch wurde mir das Gefühl vermittelt ein Fremder zu sein. Ganz im Gegenteil wird man überall sehr sehr herzlich begrüßt und wird sofort in die Gesellschaft integriert. Mein vollbeladenes Rad kann ich ohne Probleme draußen stehen lassen und es besteht absolut kein Risiko das irgendwas geklaut wird. Das ganze Gegenteil ist der Fall. Ich hab eher das Gefühl das gerade weil klar ist das ich hier nur zu Gast bin besonders acht auf meine Sachen gegeben wird. Einfach nur toll!

Am Nachmittag sind wir nach Samos City gefahren. Dort gibt es einen Lidl und wenn man mit so einem Schiff durch die Gegend fahren will muss man Einkäufe tätigen die ein Ausmaß annehmen als stünde das Ende der Welt kurz bevor 🙂

Die Fahrt nach Samos City betrug ca. 30km in denen man tolle Eindrücke von der Insel einfangen konnte.

Auf dem Rückweg hatten wir beschlossen noch einen Abstecher ins Landesinnere zu machen. Ein Waldweg der an einem Fluss entlang ging sollte das Ziel sein. Der Kontrast der Landschaft ist kaum zu beschreiben. Als wir das Auto geparkt hatten und ausgestiegen sind, ist mir sofort der Geruch von frischer Kamille in die Nase gestiegen. Kamille, Klee und der Geruch von Wald in einer Intensität wie man es bei uns nicht mehr vorfinden kann. Vogelgezwitscher, den Flusslauf  und Wind ist neben gelegentlich passierenden Autos das einzige was man hört. Der Wechsel von der Küstenansicht in die Vegetation des Waldes erinnert an einen Urwald. Wenn man auf die Berge blickt sieht man eine ausgewogenen Mischung von Bäumen. Die Natur sieht gesund aus. Eine bessere Beschreibung fällt mir nicht ein. Der Waldweg ist eigentlich auch eine Straße zu einigen Häusern. Der Einfallsreichtum der Bewohner im Umgang mit dem zu überwindenden Wasser reicht von Brücken aus Schilf zu kleinen Bauwerken die die Überquerung zu Fuß möglich machen. Im Wald findet man Bienenstöcke und hier und da sieht man ein Schild auf dem „Honey ->“ steht. Der Geruch der Waldblumen- und Gewächse lässt erahnen wie gut der Honig schmecken muss.

Auf dem Rückweg aus dem Wald haben wir dann noch einen der Imker mit Familie getroffen und konnten 1kg Honig und 50g Gelee Royal für 40€ kaufen. Oben drauf gab es noch ein Töpfchen mit Bienenwachscreme zum probieren. Die Familie hatte am Fuß des Wegs auf uns gewartet. Die Herzlichkeit der Menschen hier macht mich immer wieder sprachlos.

Da es schon spät geworden war, hatten wir beschlossen das wir bei einem kleinen Restaurant auf dem Weg zum Hafen anhalten und dort ein Pita auf die Hand mit nehmen. Porte­mon­naie vergessen!! Kein Problem sagt uns der Mann im Restaurant, dann kommt Ihr eben morgen und bezahlt. Ohne Worte!! und dazu noch Sonnenuntergang 🙂

Ich glaube nur das Rauschen des Meeres ist schöner 🙂

Kallovasi

Heute war ich den halben Tag damit beschäftigt die Reeling zu putzen. Es war sehr viel Wind und deshalb waren nur bestimmte Arbeiten möglich. Da fühlt man sich durch und durch wie ein Schiffsmaat, zweiter Steuermann von achtern, luv und lee…

Am Nachmittag bin zur Abwechslung eine Runde durch die Hafengegend in Kallovasi gegangen und habe ein paar Impressionen von der umliegenden Umgebung eingefangen.

Auf den Fotos kann man eine alte Fähre sehen die hier fest im Hafen liegt. Sie steht zum Verkauf.  Die ist ja schon beeindruckend groß aber wenn man dagegen die Fähre sieht die hier alle 3 Tage anlegt dann ist das echt nen Witz. Das Anlegen der „echten“ Fähre habe ich für Euch auf Video fest gehalten 🙂

Ausparken und Slippen

Gestern habe ich meine Kabine im Schiff bezogen und konnte so am Morgen das erste mal wieder an einem Tisch arbeiten. Da der Salon und der überwiegende Teil des Schiffes mittlerweile wohnlich und größtenteils Staubfrei sind, war das der reinste Luxus gemütlich mit einem Kaffee da zu sitzen und in Ruhe Emails und Code wälzen zu können. Da die Geschäfte hier Samstags nur bis 14 Uhr geöffnet haben, bin ich in Begleitung von Paul mit dem Rad ins Dorf gefahren habe Lebensmittel eingekauft und ein paar neue Socken. Ich hab zwar reichlich eingepackt, die Menge an Staub hatte ich allerdings unterschätzt. Den angehenden Nachmittag habe ich damit verbracht unter Deck weiter für Ordnung zu sorgen. Meine arbeiten wurden davon unterbrochen, dass Kapitän Carsten mir bescheid gesagt hat, dass in kürze das Schiff direkt neben uns ins Wasser kommt. Anders als bei dem Schiff was aus dem Wasser kam, wurde das Schiff neben uns mit einem Slippwagen ins Wasser befördert. Slippen kannte ich schon da ich das mal mit einer kleinen 7m Jolle erlebt habe. Technisch ist der Slippwagen auf dem das Schiff durch die Gegend gefahren werden kann,  eine Art Anhänger der rechts und links jeweils eine schmale Auflagefläche hat. Der Anhänger wird auf einer Schrägen die ins Wasser geht ins Wasser gefahren bis das Schiff mit dem Bug so weit im Wasser liegt das es sich vorne vom Anhänger lösen kann und ins Wasser slippt (rutscht).  So weit so gut, nur ist das Schiff neben uns etwa 20 m lang, steht eingekesselt von 2 nicht weniger großen Booten und den dazugehörigen Leitern,  Werkzeugen die drum herum liegen, und wiegt ca. 28t 🙂

Nicht Weniger beeindruckend der Slippwagen. Die Slippwagen die ich bisher gesehen habe, konnte man hinter ein normales Auto spannen. Ein Slippwagen für ein 20 m / 28 t Boot hat dann schon etwas andere Dimensionen. Mit einer Länge von ca. 40 m und gezogen von einem kleinen Bulldozer fühlt man sich auf einmal in eine Szenerie versetzt die einen an das berühmte Bild der Männer auf dem Empire State Building erinnern. Weder der Slippwagen noch die Vorstellung wie man dass Schiff nun auf den Wagen bekommt, möchten sich mit den grenzen meines physikalischen Vorstellungsvermögen vertragen. Die Auflageflächen des Slippwagens sind in 4 Abschnitte eingeteilt, die sich via Hydraulik hoch und runter fahren lassen.  Jeder Abschnitt lässt sich an 4 Stellschrauben so justieren, dass diese sich dem runden Bug des Schiffes anpassen. Ein Schiff an Land wird unterm Kiel auf Aufsätze gestellt und dann an beiden Seiten mit stabilisierenden Pfeilern abgestützt damit es nicht umkippt. Möchte man nun das Schiff also auf den Slippwagen befördern, so muss man den Wagen Stück für Stück unter das Boot fahren und einen Pfeiler nach dem nächsten Weg nehmen, bis das Boot nur noch auf den Aufsätzen liegt.  Da der Bug des Schiffes jedes Jahr mit Antifouling angestrichen werden muss, fehlt also der Anstrich an den Stellen wo das Schiff auf den Pfeilern aufgelegen hat. Der Aufladevorgang des Schiffes ist eine etwa 10 min dauernde Kulisse die ein Wechselspiel zwischen Abwägen ob der Wagen passt, dem Einwinken des Fahrers der den  Bulldozer fährt, dem Entfernen der letzten antifoulingfreien Flächen und dem hochschrauben der Auflageflächen hin- und her wechselt und mal hektisch und mal sehr überlegt und hamoisch wirkt. Wenn das Schiff dann endlich auf dem Wagen liegt, werden die letzten Stützen unter dem Kiel entfernt und es kann Ausgeparkt werden.

Plötzlich setzen sich 20m/28t in Bewegung. Aber nicht nur das sondern das Ausparken spielt sich in einer Parklücke ab, die rechts und links teilweise nur wenige Zentimeter platz bietet und eine falsche Entscheidung die umliegenden Schiffe beschädigen oder sogar zu fall bringen könnte. Fällt ein Schiff entsteht ein Dominoeffekt und alle weiteren Schiffe in der Reihe fallen auch. Es ist also höchste Präzision gefragt und ich war nicht überrascht das alles sauber geklappt hat, denn das Maß an Präzision und gutem Zusammenspiel hatte ich den letzten Tagen schon bei einigen Aktionen die man hier zu sehen bekommt beobachten können. Das Ausparken ging dann erstaunlich schnell und die Wahrnehmung der Größe des Schiffes relativiert sich im Handumdrehen wenn das Schiffe auf dem Slippwagen ist. Noch einmal rangieren und dann ist das Schiff in Postion um seinen Weg ins Wasser zu starten.

Kurz nach dem das Schiff im Wasser war kam gewaltiger Wind auf, der das Arbeiten an unserer Rollgenua zum Abbruch gebrach hat. Ich persönlich war ein klein wenig froh darüber, denn Kapitän Carsten hatte heute schon bestimmt 2 Stunden im Mast verbracht. Auch wenn die Fotos idyllisch aussehen so ist die ganze Sache bei ca. 25 Grad nicht wirklich ein Vergnügen. Leider sitz die Genua noch nicht richtig und nun müssen wir warten bis weniger Wind ist um die letzten Arbeiten abschließen zu können.

Hier nochmal der Aufladevorgang in voller Länge.

Schlüssel zum Glück

Da das Leben in der Werft nicht auf weibliche Bedürfnisse ausgerichtet ist, darf man in manchen Bereichen nicht zimperlich sein. Ich möchte nicht alles detailliert beschreiben aber um es etwas zu verdeutlichen stehen mir aktuell folgende Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung. Nasszelle im Wohnmobil, eine Art Dixiklo und ein Container mit Bad. Möglichkeit A und B wenig attraktiv und Möglichkeit C, der Container wegen fehlendem Schlüssel nicht möglich. Also habe ich mir am Morgen das Rad geschnappt und bin ins Dorf gefahren um die Möglichkeiten in mittelbarer Umgebung zu erkunden. Eingebracht hat mir das ein herrliches Sandwich, gebacken mit Käse und Tomaten, einen frischen Cappuccino und ein ungestörtes, sauberes stilles Örtchen in einem Restaurant am Hafen. Herrlich!

Nach meiner Rückkehr zur Werft habe ich Audra kennen gelernt. Sie wohnt aktuell zwei Schiffe weiter, kommt aus Litauen und ist im Besitz des begehrten Schlüssels zum Container den ich mir für sagenhafte 1€ im Dorf nach machen lassen habe. Mit gepackter Tasche und voller Hoffnung auf eine vernünftige Dusche traf ich Sie dann im Container wieder. Audra ihrerseits Schneiderin hat sich dort in einem Raum eine Näherei eingerichtet und wir haben ein wenig geplaudert. Aktuell näht sie dort Kissen- und Matratzenbezüge für die Schiffe, ist aber eigentlich in der Mode beheimatet. Sie hat mir ein paar Bilder Ihrer Kollektion gezeigt, die mir gut gefallen hat. Die Modelle aus Leinen sind mit einem Stoff verarbeitet der Metall enthält so das der Stoff, wenn er gerafft wird, seine Form behält. Ein Modell gefällt mir so gut, dass wir vereinbart haben das ich mal schaue ob es was für mich ist. Unser Gespräch hat den Umstand, dass das Wasser im Container abgestellt war überdeckt. So war ich zwar froh eine Leidensgenossin getroffen zu haben aber die ersehnte Dusche blieb aus.

Der Wind, heute noch stärker als gestern, unterstütze die Schiffsbauer bei allen Arbeiten die mit Schleifen zu tun haben, da der Wind den Staub angenehmerweise direkt weg pustet. Dennoch konnte nicht so gearbeitet werden wie gewünscht, was Audra und mir in soweit geholfen hat, als dass plötzlich ca. 5 Personen uns bei der Lösung des nichtvorhandenen Wassers im Container geholfen haben. Mit Erfolg! Endlich!

Die gerade eingekehrte Ruhe wurde vom eintreffen der Fähre unterbrochen, die plötzlich wie eine Wand im Hafen lag. Leider kommt der Eindruck auf den Fotos nicht so gut rüber wie in Natura, aber es führt dazu das das physikalische Verständnis sich irgendwie weigert zu glauben was es sieht. Die Fähre ist so groß das man sich fragt wie das Ding überhaupt in den Hafen passt. Der Kiel so riesig das man unmittelbar an Eisbrecher denkt und die Menschen an Deck so winzig das man an Opis Eisenbahnlandschaft im Keller erinnert wird. Die LKW’s sie aus dem Laderaum fahren sehen aus wie Spielzeuge und die Anzahl der Fahrzeuge im Laderaum zerrückt die eigene körperliche Anwesenheit zu einer Winzigkeit.

Mit meiner neu gewonnenen Menschlichkeit habe ich am Nachmittag unter Deck weiter für Ordnung gesorgt und bin so weit gekommen das das Schiff innen nun bewohnbar ist, die Küche funktioniert, der Baustaub größtenteils eliminiert ist und nur noch die Kabine in der die Segel eingelagert sind sowie das zweit Bad, dass als Lagerraum umfunktioniert war auf meiner Liste stehen. Den Ausklang der Arbeit habe ich mit einem Spaziergang in unmittelbarer Umgebung abgeschlossen. Die Landschaft hier ist so abwechslungsreich und Gegensätzlich das man sich nicht daran sattsehen kann. Eingetaucht in die Abenddämmerung bin ich zu einem alten Bunker oben auf dem Berg gegangen und habe die Landschaft eingefangen.

 

 

 

Leben in der Werft I

Heute gibt es ein paar Eindrücke wie es in einer Werft so zugeht.  Morgens war es heute sehr windig. Ganz zum Ärger der Bootsbauer, denn einige wollten heute in den Mast. Das ist bei Wind natürlich nicht so super.  Die Boote an denen hier aktuell gearbeitet wird sind alle mehr oder weniger auf einem ähnlichen Stand und ich würde schätzen das es maximal noch 1 Woche dauert bevor alle Boote ins Wasser kommen. Spannend war, dass ich heute zusehen konnte wie ein Schiff aus dem Wasser kam. Ich habe bisher nur gesehen wenn ein Boot geslippt wurde ( Mit einem Anhänger ins Wasser gefahren wird, bis das Boot schwimmt und dann wird der Anhänger raus gezogen), aber heute wurde das Boot mit dem Kran raus gehoben. Auf den schmalen Stegen fährt ein Kran so das er über dem Boot ist. An dem Kran sind zwei Schlaufen die auf- und ab bewegt werden können. Diese werden unter dem Schiff vorne und hinten platziert und dann wird das Boot hoch gehoben und der Kran fährt es an Land. Eine Aktion wo alle Beteiligten eng zusammenarbeiten müssen. Wenn man daneben steht ist es ein faszinierendes Zusammenspiel der ganzen Mannschaft.  Ich habe die ganze Aktion auf Video aufgezeichnet.

Aber auch sonst ist viel los. Die Sonne brennt den ganzen Tag, es ist staubig, dreckig und ziemlich harte Arbeit die verrichtet werden muss.

 

Hello Samos

Nach dem Abend mit der TYPO3 User Group Greece ging es am nächsten Morgen mit dem Flieger nach Samos. Angelos und der erste Kaffee haben mich aus dem leichten Hangover von Athen zum Flughafen gerettet. Dort hat mich Käptain Carsten am Flughafen abgeholt und wir sind auf die andere Seite der Insel gefahren, wo das Boot in der Werft liegt. Der Anflug auf Samos war schon total schön, da die Insel sehr, sehr grün ist. Die Fahrt vom Flughafen ging über wilde Serpentienenstraßen über die Berge bis auf die andere Seite der Insel nach Kalovasi. Bei top Wetter um die 30° und klarer Sicht konnte man sich an der schönen Landschaft und den kleinen Dörfchen gar nicht satt sehen. In der Werft angekommen haben wir nach einer kleinen Brotzeit erstmal einen Besuch in einer der Buchten gemacht und im Anschluss ein Tal mit einem Wasserfall besucht. Die Gegensätze der Landschaft sind beeindruckend. Geht man 3 meter in den Wals so hat man das Gefühl im Dschungel zu sehen. Der Aufstieg zum Wasserfall war urig mit einer krummen Treppe und absolut unvorstellbar wenn man deutsche Sicherheitsregeln zu Grunde legt. Abends habe ich bei einem kühlen Bier noch ein paar Impressionen eingefangen.

Hello World!

Hier ist er also. Mein Blog der über mein erstes digitales normaden Abenteuer berichtet.
Gestartet bin ich direkt nach einer sehr erfolgreichen und schönen T3UXW in der Festenburg, Claustal-Zellerfeld.
Am nächsten morgen bin ich nach Athen geflogen und habe mich dort mit der TYPO3 User Group Greece getroffen. Diese glückliche Fügung hat einen schönen und sehr inspirierenden Abend ermöglicht. Hauptaugenmerk lag darin wie man die User Group in Griechenland vergrößern und TYPO3 in Griechenland besser platzieren kan. Das Treffen fand mit 3 Mitgliedern der Gruppe in Athen statt. Besonders schön war das die erste Station unseres Treffen in einem Restaurant am fuße der Akropolis statt fand. Der Abend dämmerte und tauchte die Szene in ein sehr schönes Licht. Leider war von der Reise der Akku von meinem Handy platt, so dass ich von der Akropolis leider keine Bilder habe.

Meine Ersten Eindrücke sind angehängt.