Die letzte Woche war recht ereignislos. Ich habe ganz fleißig und die routiniert jede Tag gearbeitet. Das Wetter war fast durchgehend ungewöhnlich kalt. Ungewöhnlich kalt bedeutet zwischen 23 – 26 Grad. Gestern musste ich mich dann schweren Herzens aus dem Dara Homestay verabschieden. Ich hatte noch für alle ein kleines Weihnachtsgechenk besorgt und wurde dafür von Som mit 10 kostenfreien Tagen Rollernutzung belohnt. Um 11 Uhr war mein Umzug beendet aber es war schnell klar das das Ban Cheang Kao nicht mit dem Komfort des Dara mithalten kann. Die Haushunde machten es ein wenig wieder gut.
Nach einem Besuch am Neverland Beach war ich wenig unternehmungslustig und habe den Abend ruhig zuhause verbracht. Nachts habe ich schlecht geschlafen. Das neue Bett ist eher ein Brett. Die ungewohnten Geräusche und das Wissen das um mich nur Urwald ist haben mich nervös gemacht. Ich war insgesamt nicht gut drauf, was ggf. daran lag das ich einen Post auf Facebook gesehen hatte der schmerzliche Erinnerungen in mir geweckt hat. Und nun frage ich mich ob ich vielleicht darüber schreiben soll. Bisher konnte ich mich aber nicht dafür entscheiden. Glücklicherweise entschädigen die traumhaften Sonnenuntergänge hier so einiges.
Den Weihnachts Tag wollte ich gern an dem geheimen Strand verbringen. Auf dem Weg dorthin habe ich mich noch selbst beschenkt und habe mir eine Taucherbrille gekauft. So ausgerüstet hab ich mich auf den Weg gemacht. Unterwegs habe ich mich noch mit Wassermelone to go versorgt und dann den beschwerlichen Weg durch den Sand gewagt.
Bei meiner Ankunft am Secret Beach fand ich diesen fast komplett leer vor. Ich habe mir ein Platz im Schatten organisiert und bin direkt mit meinem neuen Equipment ins Wasser gehüpft. Klasse! Endlich vernünftige Sicht unter Wasser! Leider funktionieren diese neuartigen Beutel in die man das Handy packen kann, um das dann mit ins Wasser zu nehmen bei meinen Handy nicht. Die Dinger erlauben einem normalerweise Fotos und auch Videos unter Wasser zu machen. Mein Handy geht nicht weil der Hauptknopf für die Bedienung ein Knopf mit Fingerabdruck Sensor ist. Wenn eine Folie über dem Knopf ist geht reagiert der natürlich nicht mehr. Eine GoPro müsste man haben. Aber egal! Die neue Taucherbrille machte jedenfalls richtig Spaß.
Spannender als das Weihnachtsfest war der in kürze anstehende Besuch von meinem Freund Michael aus Deutschland, der mich hier für 3 Wochen besuchen kommt. Meine ganze Aufmerksamkeit galt also alles so zu gestalten, dass sein Aufenthalt hier möglichst unvergesslich bleibt. Die ersten Tage im Ban Cheang Kao machten mich sehr unsicher, ob dieses Homestay für Ihn in Ordnung sei, aber bereits nach 2 Nächten war ich mir dessen sehr sicher.
Das Ban Cheang Kao ist ein kleiner Familienbetrieb mit 2 Bungalows, einem Restaurant und einem Garten. Die Lage im Süden, sorgt für eine angenehme Ruhe von der man umgeben ist und schnell fühlt man sich in der grünen Umgebung sehr wohl. Die Familie die das Ban Cheang Kao betreibt möchte ich als sehr klassische thailändische Familie beschreiben. Tante und Onkel, sowie Prea kümmern sich liebevoll um die Umgebung und Ihre Gäste. Das Essen das von der Tante gekocht wird ist so gut, dass selbst das nahegelegene Neverland Ressort fast täglich einen Lieferservice beauftragt. Der Onkel, ein schweigsamer, strenger aber freundlicher Mann, kümmert sich um den Garten und das Haus. Prea die mit Ihren 20 jungen Jahren die Gäste bewirtschaftet lebt hier ein einfaches und arbeitsreiches Leben. In die Haushunde habe ich mich sofort verliebt. Die Hünding „Cat“ hat es mir besonders angetan. Schnell hatte ich Ihr Herz gewonnen und so schlief sie immer in direkter Nähe zu meiner Bungalowtür. Gekrönt wurde meine Zuneingung an einem Tag, als ich grade mit dem Roller auf dem Rückweg zum Bungalow war. Cat lief auf der Straße und ich erkannte sie aus der Ferne. Mein Pfiff ließ sie aufblicken und sie erkannte mich sofort. In schnellem Gallop rannte sie neben meinem Roller her und begrüßte mich überschwenglich als ich diesen geparkt hatte. Toll! Die würde ich sofort mit nehmen.
Einen Tag habe ich nochmal das Fischerdorf besucht. In den Auslagebecken der Restaurants kann man sich die lebenden Tiere ansehen, die man verspeisen kann. Ich persönlich finde das bedrückend und am liebsten würde ich alle Tiere frei kaufen. Leider fehlt mir dazu das Geld. Ganz besonders in Auge gefallen waren mir die Horse Shoe Crabs oder zu deutsch Pfeilschwanzkrebse. Wenige Tage vorher hatte ich erst über den Raubbau der an diesen Tieren betrieben wird gelesen. Das Blut der Pfeilschwanzkrebse ist in der Medizin beliebt und wahrscheinlich hat jeder von uns schon einmal nutzen daraus gezogen. Das Blut der Pfeilschwanzkrebse ist Imun gegen Viren und Bakterien. Es wird genutzt um Keime in Impfstoffen, Infusionen und medizinischen Geräten nachzuweisen. Um das Blut der Pfeilschwanzkrebse zu gewinnen, werden sie in Gebieten wo sie zum Eier legen an Land gehen eingesammelt und in Laborfarmen gebracht. Dort werden sie in einer Apperatur festgeschnallt und eine Nadel mit anhängendem Schlauch in Ihre Rückenspalte eingebracht. Dort verbleiben sie bis ihnen ein fünftel ihres Blutes entnommen wurde. Danach werden die Tiere wieder ins Meer geworfen. Viele Tiere sterben dabei und das einsammeln an den Brutplätzen sorgt dafür, dass sich der Bestand der Tiere dezimiert. Hier in Thailand werden die Tiere ihrer Eier wegen gefangen. Die Eier die unterhalb des Rückenpanzers gebildet werden, werden von dort aus abgetragen und als Speise zubereitet. Die junge Dame in dem Restaurant die mir den Pfeilschwanzkrebs gezeigt hat, wollte sie leider nicht verkaufen. Sie fragte mich was ich damit machen wolle, da man die Pfeilschwanzkrebse ja nicht essen kann. Als ich Ihr antwortete das ich sie frei lassen wolle, lachte sie.
Märchenhaft war dafür mein Besuch im Ban Makok, das sich in weihnachtlicher Dekoration präsentierte. Da ich meiner besten Freundin Conny versprochen hatte ein paar Videos von der Gegend zu machen, bin ich noch am Tempel vorbei gefahren und habe ein paar Fotos und Videos gemacht. Danach hieß es nur noch warten bis Michi da ist.